6:5 gegen die DEG: Ice Tigers können jetzt auch Penalty-Schießen

12.4.2021, 19:59 Uhr
Entertaining, ain't it? Dane Fox durfte sich über zwei Treffer in etwas mehr als zwei Minuten freuen. 

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Entertaining, ain't it? Dane Fox durfte sich über zwei Treffer in etwas mehr als zwei Minuten freuen. 

Sie nennen es die "geilste Zeit". Auch wenn Niklas Treutle vermutet, dass die Zeit im Frühjahr 2021 "ohne Fans weniger geil" werden dürfte. Wie die Fans wird das der Nürnberger Torhüter nur von seinem Sofa aus beurteilen können. Die Ice Tigers werden wie 2020 nicht an den Playoffs teilnehmen, diesmal allerdings aus sportlichen Gründen. In der letzten Woche bleibt Treutle und seiner Mannschaft nur noch diejenigen Teams zu ärgern, die sich noch um eine Teilnahme an den Playoffs bemühen. Am Montagabend zeigte sich, dass das auch sehr unterhaltsam sein kann - wenn auch nicht unbedingt für Torhüter.

Es war wild und unberechenbar, was die Ice Tigers und die Düsseldorfer EG in der weiterhin ernüchternd leeren Arena Nürnberger Versicherung boten - und wahrlich kein Vergnügen für Freunde von geordnetem, bestenfalls fehlerfreiem Eishockey. Nur sollten die sich ohnehin ein anderes Hobby suchen. Das 6:5 (1:0, 3:4, 1:1, 0:0, 1:0) des Süd-Siebten gegen den Nord-Fünften hätte Zuschauer verdient gehabt, die bei jedem Stellungs-, jedem Stockfehler laut hätten aufstöhnen können und die sich an jeder technischen Einlage hätten erfreuen dürfen.

Adam, Fox, Schmölz, Fox

Ohne die weiterhin verletzten Tim Bender, Eric Cornel und Andrew Bodnarchuk begann der Eishockey-Abend eher unspektakulär. Nürnberg wirkte etwas bemühter, auf der anderen Seite übte sich der Ex-Nürnberger Daniel Fischbuch im Auslassen bester Gelegenheiten. Es brauchte schon einen netten Doppelpass zwischen Maxi Kammerer und Ken Olimb, um Treutle zu überwinden (17. Minute). Fehler und Feinheiten hatten sich beide Teams für das zweite Drittel aufgespart.

Luke Adam (21.), Dane Fox (23.), Daniel Schmölz (24.) und erneut Fox (25.) nutzte jede Unachtsamkeit der Gäste, die in die in diesen vier Minuten und elf Sekunden wirklich nicht wie ein Playoff-Anwärter wirkten. Allein Fox Power-Play-Hammer war kaum zu verhindern. In den Minuten danach hätten die Ice Tigers das Ergebnis sogar noch erhöhen können - im Nachhinein wohl müssen. Denn es war nicht die DEG, die zurück in dieses Spiel fand.

Premiere für Kulda

Es war Tom Gilbert, der die Scheibe nicht zum ersten Mal in dieser Saison an der blauen Linie vertändelte. Victor Svensson konnte der Verteidiger auch nicht mehr aufhalten - 4:2 (33.). Alexander Ehl fälschte einen Schuss unhaltbar ab (37.) - und Fischbuch traf doch noch, auch weil ihn Trinkberger treffen ließ (40.).

Treutle griff dann auch noch ein oder nicht konsequent genug zu, Jerome Flaake brachte die Gäste im Power-Play wieder in Führung (43.). Arturs Kulda aber hatte sich seinen ersten DEL-Treffer genau für diese Situation aufgespart (50.). Ruhiger wurde es danach nicht, nur erbrachten die vielen Chancen auf beiden Seiten keine Tore mehr.

In der Verlängerung zielte Alex Barta (63.) an den Pfosten. Das Penalty-Schießen entschieden Treutle und Daniel Schmölz, der im achten Versucht als erster traf. Siebenmal waren die Ice Tigers zuvor in Verlängerung oder Penalty-Schießen unterlegen. Diesmal holten sie sich den Zusatzpunkt. Geiler wird es nicht mehr.

Nürnberg: Treutle; Gilbert/Trinkberger, Weber/Mebus, Karrer/Kulda - Schmölz/Adam/Brown, Pollock/Walther/Reimer, Fox/McLellan/Kislinger, Lobach/Kurth/Bires. - Tore: 0:1 Kammerer (16:51), 1:1 Adam (20:34), 2:1 Fox (22:35/5-4), 3:1 Schmölz (23:38), 4:1 Fox (25.), 4:2 Svensson (32:36), 4:3 Ehl (36:24), 4:4 Fischbuch (39:02), 4:5 Flaake (42:24/5-4), 5:5 Kulda (49:37), 6:5 Schmölz (Penalty). - Schiedsrichter: Iwert/Kohlmüller. - Strafminuten: 2 - 6.

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