75:89! Trier erdet die Nürnberg Falcons

8.3.2020, 19:15 Uhr
Duane Wilson (Archivbild) und seine Nürnberger kamen in Trier nicht wirklich auf die Beine.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Duane Wilson (Archivbild) und seine Nürnberger kamen in Trier nicht wirklich auf die Beine.

Im Gegensatz zu anderen Sportarten ist die Aussagekraft der Startformation beim Basketball überschaubar. Die Trainer können ja fast ständig auswechseln. Dennoch war auffällig, welche fünf Spieler Ralph Junge da am Freitagabend zu Beginn aufs Parkett schickte - und vor allem: welche nicht. Duane Wilson, Topscorer der Nürnberg Falcons und auch einer der fleißigsten Punktesammler der 2. Basketball-Bundesliga, fand sich auf der Bank wieder, genauso Stephan Haukohl, nach mehreren Jahren in der 1. Bundesliga im vergangenen Sommer eigentlich als absoluter Führungsspieler verpflichtet. "Die Leute fixieren sich zu sehr darauf, wer startet", sagte Junge nach dem 78:70- Erfolg gegen die Tigers Tübingen, "entscheidend ist doch, wer auf dem Feld ist, wenn es läuft." Allerdings, das fügte der Cheftrainer der Falcons dann doch noch hinzu: "Wie man zu Beginn beider Hälften gesehen hat, war das die richtige Entscheidung. Jetzt können die anderen sich reinhängen und sich ihre Position zurückkämpfen."

Ganz so egal waren die Personalentscheidungen, bei denen Junge explizit die Mannschaft miteinbezogen hatte, dann also doch nicht. Für Wilson und Haukohl rückten Jackson Kent und Sebastian Schröder in die Starting Five, die Folge: Die Intensität stimmte von Beginn an, erst als der Vorsprung in der zweiten Halbzeit 20 Punkte betrug, wurden die Falcons etwas zu sorglos. "Wir haben schon so viel geredet", sagte Kapitän Schröder über die Diskussionen unter der Woche: "Irgendwann ist auch mal genug geredet und Zeit es auch umzusetzen."

Am Freitag funktionierte das zumindest zweieinhalb Viertel lang sehr gut, am Sonntag in Trier wussten die Falcons dagegen – trotz unveränderter Startformation – wieder sehr gut zu verstecken, dass sie in dieser Spielzeit noch große Pläne haben.

Ballverluste und Abstimmungsschwierigkeiten

Im Duell zweier direkter Playoff-Anwärter konnten die Gäste aus Nürnberg nur in den ersten zehn Minuten die nötige Energie aufbringen, die es gebraucht hätte, um den eigenen Tabellenplatz zu verteidigen und den Konkurrenten auf Distanz zu halten. 21 Ballverluste, eine Freiwurfquote von 59 Prozent und zu viele Abstimmungsschwierigkeiten in der Verteidigung sorgten dafür, dass sich die Gladiators Trier beim 89:75 am Ende sogar den direkten Vergleich sichern konnten.

Nürnberg: Kent 18 Punkte, Wilson 14, Pongo 13, Haukohl 6, Daubner 5, Sanders 4, Lee 4, Schröder 4, Meredith 3, Feuerpfeil 2, Maier 2.

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