90:87 gegen Bonn! Bamberg fordert Berlin im Finale

20.1.2019, 20:36 Uhr
Der Jubel kannte nach dem Spiel keine Grenzen mehr: Brose Bamberg steht im Pokalfinale.

© Sportfoto Zink / HMI Der Jubel kannte nach dem Spiel keine Grenzen mehr: Brose Bamberg steht im Pokalfinale.

Bei seinem Heimdebüt als Brose-Headcoach musste Perego zunächst mit ansehen, dass seine Akteure nur schleppend in einen Spielrhythmus fanden. Trotz eines eigenen 4:0-Starts durch Alexander waren es die Rheinländer, die das Geschehen über weite Teile der ersten Halbzeit diktierten. Die Bonner Mannschaft wirkte unter Interimscoach Chris O´Shea befreit und spielte sich zu Beginn in einen kleinen Rausch.

Kampfstarke Bamberger

Selbst als Brose zum Start ins zweite Viertel besser aufkam und einen 16:21-Rückstand in ein 22:22-Unentschieden verwandelte, kam Bonn nicht aus der Ruhe. Begünstigt durch ein zweifelhaftes unsportliches Foul von Patrick Heckmann an Yorman Polas Bartolo starteten die Rheinländer direkt nach dem Ausgleichstreffer den nächsten Run. Man muss den "Magenta-Riesen" in dieser Phase zwar die bessere Trefferquote zugute halten, allerdings profitierten sie in der ein oder anderen Szene auch von einer nicht immer nachvollziehbaren Linie der Unparteiischen, die mit ihren Entscheidungen die Emotionen auf und neben dem Parkett schürten.

Allen Widrigkeiten zum Trotz merkte man bei den Brose-Boys allerdings den Kampfgeist. Vor allem defensiv und beim Rebound - hier muss man in erster Linie Alexander nennen - packten die Oberfranken beherzt zu. Da zeitgleich im Angriff auch der Dreier etwas besser fiel und Bryce Taylor den ersten Durchgang mit einem Buzzerbeater beendete, war zur Pause fast alles ausgeglichen - 47:50 aus Sicht von Bamberg.

Den Schwung von der Aufholjagd konnte der Hausherr dann auch mit in die zweite Halbzeit nehmen und ging durch Rice erstmals seit der Anfangsphase wieder in Front (51:50, 21. Min.). In der Folge entwickelte sich das von Beginn an erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem sich keine Seite mehr einen entscheidenden Vorteil erspielen konnte. Dennoch: Die Mannen von Perego zeigte an diesem Abend endlich wieder den lange Zeit vermissten Einsatzwillen.

Hickman-Dunk sorgt für Ekstase

Besonders viel Willen zeigte dabei Ricky Hickman, der bei einem Fastbreak mustergültig von Rice in Szene gesetzt wurde und den Ball krachend durch den Ring stopfte. Damit riss Hickman nicht nur die Zuschauer von ihren Sitzen, sondern gab seiner Mannschaft nochmals den Extra-Schub Motivation. Bonn blieb aber weiterhin dank seiner exzellenten Dreierquote und des starken Olivier Hanlan auf Tuchfühlung.

Bis in die Schlussminute blieb diese Partie ein One- oder Two-Possession-Game, bei dem Brose zumeist knapp in Front lag. Doch 27,2 Sekunden vor dem Ablauf der 40 Spielminuten erzielte Bartolo den 87:87-Ausgleich und Perego versammelte seine Jungs zu einer letzten Besprechung an der Seitenlinie. Der Italiener vertraute auf die Wurfkünste von Rice, der 7,4 Sekunden vor der Schlusssirene zum 89:87 einnetzte. Bonns Coach O´Shea entschied sich in seiner Auszeit für den Einwurf im Vorfeld, doch Martin Breunig verlegte den Korbleger. Der Rebound, den Bamberg an diesem Abend klar dominierte (42:30), landete bei Heckmann, der daraufhin nach einem taktischen Foul der Gäste von der Freiwurflinie den Deckel drauf machte - Brose Bamberg zieht durch einen 90:87-Erfolg ins Pokalfinale ein und trifft dort auf Alba Berlin.

Das Endspiel findet am 17. Februar in der BROSE ARENA statt. Dies ergab die Auslosung direkt nach Spielende.

Brose Bamberg: Rice (21 Punkte), Alexander (21), Rubit (13), Harris (10), Taylor (8), Hickman (7), Olinde (5), Heckmann (4), Stuckey (1), Zisis, Schmidt, Jelovac

Telekom Baskets Bonn: Breunig (21), Hanlan (16), Mayo (14), Webb III (13), DiLeo (9), Polas Bartolo (4), Subotic (4), Bircevic (3), Reischel (3)

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