Baba soll für Fürth die Bayern-Stars bremsen

17.1.2013, 07:00 Uhr
Baba soll für Fürth die Bayern-Stars bremsen

© Zink

Die Bayern spielen in einer eigenen Liga, sind der Konkurrenz weit enteilt. Personelle Engpässe? Fehlanzeige. Gegen Fürth wird der Rekordmeister in Bestbesetzung auflaufen, zu der aktuell nicht einmal Superstar Arjen Robben zählt.

Probleme, nein Luxus-Problemchen, über die Fürths Coach Mike Büskens nur schmunzeln kann. Der 44-Jährige muss in der Arena seine Elf kräftig umkrempeln. Sturmhoffnung Nikola Djurdjic (Angina), Edgar Prib (Zerrung) und Heinrich Schmidtgal (Patellasehne) fallen aus. Tayfun Pektürk wechselt laut Pressemitteilung der Spielvereinigung mit sofortiger Wirkung zum türkischen Erstligisten Istanbul BB. Kapitän Mergim Mavraj (Gelb-Rot) ist gesperrt. „Manchmal bekommst du eben einen Hieb und musst wieder aufstehen“, kommentiert Büskens nüchtern.

Somit dürften nur Optimisten für den Rückrunden-Aufgalopp auf einen Punkt oder gar einen Sieg ihrer Spielvereinigung setzen. Ein lohnender Einsatz. Der Sportwettenanbieter bwin hat für einen Dreier der Spielvereinigung die rekordverdächtige Quote von 190:10 ausgelobt. Mit zehn Euro Einsatz, Daumendrücken und einem Schokoladentag der Fürther, wären schnell 190 Euro verdient. Zum Vergleich: Für einen Bayern-Sieg gibt es lächerliche elf Euro zurück.

Chance für die Reservisten

Zumindest den Fürther Reservisten bietet sich jetzt die Chance, etwas für die eigene Quote zu tun. Lasse Sobiech als Mavraj-Vertreter und Youngster Rahman Baba als Ersatz für Schmidtgal werden in die Startelf rücken. Der 18-Jährige ließ sein Können bereits beim Startelf-Debüt im Dezember in Freiburg aufblitzen. Der pfeilschnelle, technisch beschlagene Außenverteidiger wirkt in seinen Aktionen frech und unbekümmert.

Das Duell mit WM-Torschützenkönig Thomas Müller, Dribbel-Künstler Franck Ribéry oder Wirbelwind Xherdan Shaqiri scheut er nicht: „Das ist eine große Ehre für mich, egal gegen wen ich spiele. Es wird hart, aber das geht in Ordnung. Ich habe mir schon viele Videos von den Bayern angeschaut.“ In Ghana ist die Familie mächtig stolz auf ihren Jungen. „Sie sind glücklich, wenn sie mich spielen sehen. Leider zeigen sie die Partie nicht im Fernsehen, aber ich werde ihnen eine Video-Aufnahme schicken. Der FC Bayern ist auch in Ghana sehr populär“, erzählt Baba.

Für ihn soll das Spiel in München der Start im Kampf um einen Stammplatz werden. Im Juli 2012 verließ er erstmals sein Heimatland und betrat mit Fürth die Bundesliga-Bühne. „Ich habe viel dazugelernt und hoffe, bald häufiger zu spielen“, sagt Baba. Wer Schmidtgal in der Vorrunde regelmäßig beim Dilettieren beobachten durfte, wird wenig Gegenargumente finden. „Er ist ein Junge mit großen Möglichkeiten. Und man darf nicht vergessen: Wir sprechen von einem 18-Jährigen“, sagt Büskens.

Nur das Wetter macht Baba ein wenig zu schaffen. Fernab der Heimat erlebt er seinen ersten richtigen Winter — und den ersten Schnee: „Das war überragend, so lustig. Alles war weiß. Aber der Winter hier ist hart.“ Zum Glück gibt’s Babas väterlichen Freund Gerald Asamoah. Der ghanaisch-deutsche Winter-Experte lebt seit über 20 Jahren in Deutschland. „Asa wird ihm schon sagen, wenn er eine Mütze braucht“, scherzt Büskens. Die Wetterprognose für Samstag: Bibberwetter, minus neun Grad. Baba wird im Kühlschrank Arena auf seinen Einsatz brennen. Auch ohne Mütze.

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