Belastungstests entscheiden über Mössmers Club-Zukunft

23.3.2016, 15:03 Uhr
Im Oktober 2014 war Jürgen Mössmer gegen RB Leipzig am Ball, im März 2016 war er es wieder.

© Sportfoto Zink / WoZi Im Oktober 2014 war Jürgen Mössmer gegen RB Leipzig am Ball, im März 2016 war er es wieder.

Das Osterferien-Publikum, das den 1. FC Nürnberg unlängst beim Training beäugte, dürfte es schon ein bisschen beunruhigt haben, dass Jürgen Mössmer nicht mit den Kollegen trainierte. René Weiler nahm der Nachricht dann aber, als das Training vorbei war, schnell den Schrecken: Mössmer, sagte der Club-Trainer, wird schon am Mittwoch wieder mittrainieren. Dass Mössmer beim Training fehlt, daran hat man sich ja in dieser Saison gewöhnen müssen. Seit Mai fehlte der Mittelfeldspieler mit einem Knorpelschaden im Knie. Am Sonntag gegen Leipzig hatte er sein Debüt gegeben, fünf Minuten durfte er mithelfen, den Vorsprung über die Zeit zu retten.

Keine sonderlich anspruchsvolle Aufgabe und dennoch ein großer Moment für Mössmer, den sie vor eineinhalb Jahren und kurz nach Saisonstart aus Aalen an den Valznerweiher geholt hatten, weil ihnen aufgefallen war, dass der Mannschaft Mittelfeldspieler fehlen. Mössmer kam als Unbekannter und wurde bald zur Stütze einer mit der zweiten Liga fremdelnden Mannschaft - wenn auch mitunter auf ungewohnter Position in der Innenverteidigung. "Er war letztes Jahr unser bester Verteidiger", hat Weiler jüngst über ihn gesagt.

"Wahnsinniges Gefühl"

Den sportlichen Aufschwung am Valznerweiher hat Mössmer trotzdem nicht mitprägen können. Dass sein Fehlen kaum ins Gewicht fiel, ist der schöne Part einer traurigen Geschichte. Vier Monate sollte Mössmer pausieren, es dauerte viel länger bis zu seiner Rückkehr. "Ein wahnsinniges Gefühl" sei es gewesen, "wieder auf dem Platz zu stehen“, sagte Mössmer der Bild-Zeitung. Am Wochenende darf er das schon wieder, auch wenn das Gefühl dann wahrscheinlich nicht ganz so wahnsinnig sein wird: Mössmer soll in der U21 Spielpraxis sammeln, während sich die anderen über ein freies Wochenende freuen dürfen.

Ärgern wird sich Mössmer aber wahrscheinlich nicht, er muss ja die Zeit bis zur Sommerpause nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen. Ende Juni endet sein Vertrag mit dem FCN, ob die Zusammenarbeit verlängert wird, darüber schweigt sich Weiler bei aller Wertschätzung für Mössmer noch aus. Mit Sportvorstand Andreas Bornemann will sich Weiler in den kommenden Wochen besprechen, ein wichtiger Aspekt dürfte die Verletzungsgeschichte Mössmers sein, die ihren Anfang schon in Aalen nahm. "Er hat ja mehr Spiele nicht gespielt als gespielt", sagt Weiler.

Weil die Spiele, in denen Mössmer spielen konnte - für den FCN sind es bislang 22 in der zweiten Liga -, aber eine Ahnung davon vermittelt haben, dass da einer ein wenig talentierter ist als der Zweitliga-Durchschnitt, könnte es noch klappen mit der Weiterbeschäftigung. "Er trifft oft gute und richtige Entscheidungen, er ist mit seinen jungen Jahren schon fast ein Routinier", sagt Weiler, der dabei freundlicherweise ignoriert, dass Mössmer schon 26 Jahre alt ist und damit wohl ein tatsächlicher Routinier. "Die Belastungstests", sagt Weiler auch noch, werden über Mössmers Zukunft in Nürnberg entscheiden.

Planungssicherheit: Das sind die Club-Termine!

Seit Dienstag steht übrigens auch fest, wann es für den Defensivspezialisten in Liga ebenfalls ernst werden könnte. Will meinen: Wann Jürgen Mössmer und seine rot-schwarzen Sportkameraden in der restlichen Runde ranmüssen. Die Terminplaner der DFL haben dem Club an den Spieltagen 30, 31 und 32 Samstagsarbeit verordnet. Auswärts im Karlsruher Wildpark (16. April), zu Hause gegen Union Berlin (23. April) und wiederum auf fremdem Platz in Braunschweig (30. April) ist dann jeweils um 13 Uhr Anpfiff. Wann an den letzten beiden Spieltagen gespielt wird, stand schon zuvor fest. Anfang Mai sind alle Zweitligisten sonntags und zudem zeitgleich ab 15.30 Uhr gefordert: Der Club hat zunächst am 8. Mai den FC St. Pauli zu Gast und beschließt die Saison in Paderborn.

17 Kommentare