Bitteres 1:1! Club verschenkt gegen Regensburg den Sieg

27.10.2019, 15:26 Uhr
Und plötzlich hatte Lukse das Nachsehen: In der Nachspielzeit glich Jahn Regensburg aus und klaute dem 1. FC Nürnberg so zwei Punkte.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / DaMa Und plötzlich hatte Lukse das Nachsehen: In der Nachspielzeit glich Jahn Regensburg aus und klaute dem 1. FC Nürnberg so zwei Punkte.

Erst zweimal hatte der 1. FC Nürnberg in diesem Kalenderjahr im eigenen Stadion gewinnen können, die Heimschwäche begann vor der Begegnung am Sonntagnachmittag mit dem SSV Jahn Regensburg, allmählich beängstigende Dimensionen anzunehmen.

Warum der Club zuhause in schöner Regelmäßigkeit Probleme hat, sich durchzusetzen, bekamen die rund 34.000 Zuschauer auch in der Anfangsphase des bayerischen Derbys vor Augen geführt. Defensiv mitunter zu sorglos, offensiv ohne Ideen, dafür aber mit viel Pech.

So zählte Dovedans Treffer in der 24. Minute nicht, nachdem Linienrichterin Rafalski wohl fälschlicherweise die Fahne gehoben hatte; weil ihr Chef auf dem Feld umgehend reagierte und pfiff anstatt, wie es die Regeln eigentlich vorsehen, erst mal abzuwarten, konnte der Videoassistent nicht mehr korrigierend eingreifen.

Ein 1:1 der bittersten Sorte

Die Nürnberger haben es in dieser Saison auch schon andersherum und zum eigenen Nachteil erlebt, ließen sich von der Fehlentscheidung aber nicht beirren. Nach Freistoß von Geis brachte Behrens den Club in Führung, Schneider glich in der vierten Minute der Nachspielzeit aus. Ein 1:1 der bittersten Sorte.

Trainer Canadi musste vorab drei Umstellungen vornehmen; anstelle von Margreitter (Achillessehnenprobleme) und Sörensen (gesperrt) bildeten diesmal Mühl und Erras das Abwehrzentrum, auf links verteidigte überraschend Valentini – um den beiden Kollegen innen mit seiner Erfahrung zu helfen.

Club wird nach Stotterstart besser

Dass Valentini besonders in der ersten Halbzeit erstaunlich oft im vorderen Platzdrittel herumturnte, entsprach wohl nicht ganz Canadis Plan; immerhin näherte sich der gebürtige Nürnberger mit einer verunglückten Flanke auch erstmals gefährlich dem Regensburger Kasten an, Hack (14.) und Mühl (34.) fehlten in Bedrängnis ebenfalls nicht viel.

Nach dem Stotterstart drängte der Club aufs 1:0, musste aber aufpassen; Stolze köpfte in hohem Bogen an den Querbalken (27.), auf der anderen Seite hatte Correia kurz zuvor einen krachenden Schuss von Jäger gerade noch entscheidend abgelenkt, Meyer wäre geschlagen gewesen.

Konter-Versuche und ein Ex-Cluberer im Abseits

Nürnberg hatte vor der Pause etwas mehr vom Spiel und auch mehr Möglichkeiten, wirkte im Abschluss aber häufig zu hektisch, so wie Frey bei seinem Flugkopfball aus sieben Metern (41.), nach der Pause galt es vor allem, den statistischen Vorteil in etwas mehr Raum für eigene Konter zu verwandeln.

Also ließen sie die Gäste erst mal kommen, in der 57. Minute sogar relativ problemlos bis in den Strafraum, wo Stolze zum Ausgleich abstaubte. Diesmal hatte Linienrichterin Rafalski richtig entschieden, Vorlagengeber Palacios, bis August beim 1. FC Nürnberg unter Vertrag, stand zuvor knapp im Abseits.

Die Nürnberger Heimschwäche

Eine Schrecksekunde, die ihre Wirkung nicht verfehlen sollte; vorübergehend passten sie hinten wieder etwas besser auf, ließen dafür in der Vorwärtsbewegung des Öfteren die nötige Präzision vermissen oder wirkten wie insbesondere Hack das eine oder andere Mal zu eigensinnig. Um das Tor des Jahres bewarb sich Geis mit einem Abschluss aus über 60 Meter Entfernung, der aber neben dem rechten Pfosten landete.

Neun Minuten vor Schluss musste Nürnbergs erfolgreichster Schütze angeschlagen vom Platz, seine linke Wade schien wieder zu streiken, für ihn übernahm Cerin die Regie im Mittelfeld. Auf der Nürnberger Bank hatten sie trotzdem ihren Spaß, erst recht als sich Jäger nach energischem Vorstoß an einem Fallrückzieher versuchte, der Spaß wäre ihnen kurz darauf aber beinahe vergangen: Schneiders Schlenzer fehlte nicht viel (85.), zwei Minuten später scheiterte Schneider an Lukse. Dass ihnen der Spaß dann auch wirklich vergehen sollte, zeigte sich etwas später.

Das 1:1 hatte sich abgezeichnet, in der vierten Minuten der Nachspielzeit war es dann soweit: Torhüter Meyer warf sich in einen Eckstoß und lenkte die Kugel zu Schneider, der aus kurzer Distanz abstaubte. Und da war sie wieder, die Nürnberger Heimschwäche. Die langsam wirklich zum Problem wird.

1. FC Nürnberg: Lukse - Sorg, Mühl, Erras, Valentini - Jäger - Behrens, Geis (81. Gnezda Cerin), Dovedan (90.+2 Kerk), Hack - Frey (69. Ishak)

Jahn Regensburg: Meyer - Wähling, Nachreiner, Correia, Okoroji (51. Nandzik) - Besuschkow, Gimber, Stolze, Palacios (67. Schneider)- Albers, Grüttner

Tore: 1:0 Behrens (38.), 1:1 Schneider (90.+4.) | Gelbe Karten: Stolze, Gimber, Nachreiner, Grüttner | Schiedsrichter: Alt (Illingen) | Zuschauer: 34.000

+++ Hier gibt's das Spiel im Live-Ticker zum Nachlesen! +++

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