Bochum-Planspiele: Auch Caligiuris Vertreter haben Schmerzen

19.4.2018, 05:46 Uhr
Was ist mit Caligiuri? Das Kleeblatt muss vorerst wahrscheinlich ohne seinen verletzungsgeplagten Kapitän um den Klassenerhalt kämpfen.

© Sportfoto Zink / WoZi Was ist mit Caligiuri? Das Kleeblatt muss vorerst wahrscheinlich ohne seinen verletzungsgeplagten Kapitän um den Klassenerhalt kämpfen.

Gut gehe es ihm, sagte Marco Caligiuri kurz nach Abpfiff des Spiels gegen Regensburg. Auf dem Kopf eine Batschkapp, aus der um die Schultern gehängte Jacke ragte eine eingebundene Hand, nur die Finger schauten heraus, orange vom Jod, das bei der Operation verwendet wurde.

Revierderby, Raul und wieder Fürth

Abklatschen ging also nur bedingt, doch zumindest verbal stand der Kapitän der Mannschaft in der Kabine bei. Am Tag darauf, zu seinem 34. Geburtstag, besuchte er seinen Bruder Daniel, den Schalker, im Derby gegen Dortmund. Ein Foto im Internet zeugt von einem kurzen Plausch mit Madrid- und Schalke-Legende Raul. Doch schon am Sonntag lag Marco Caligiuris Fokus wieder auf der Spielvereinigung – und wann er ihr als einer ihrer in dieser Saison besten Spieler wieder helfen kann.

"Mit der Heilung bin ich sehr zufrieden", sagte der Innenverteidiger. "Wir schauen von Tag zu Tag, damit ich wirklich bei 100 Prozent bin und nicht bei 80 auf Sparflamme trainieren kann. Auch das Gefühl und Zutrauen sollte zu 100 Prozent da sein." Wenn die Fäden raus seien, könne es aber schnell gehen. Am Dienstag war es soweit. Die Chance, dass er schon am Freitag im Heimspiel gegen Bochum auflaufen könne, bezeichnete er aber als "sehr vage".

Warum der Methusalem des Teams - er ist ein halbes Jahr älter als Roberto Hilbert - im Spätherbst seiner Karriere beinahe unverzichtbar ist, liegt zwar nicht nur an ihm selbst. Schließlich war er mit drei Saisontoren lange Zeit gefährlicher als seine harmlosen Kollegen im Sturm. Doch er scheint sich auch in der täglichen Trainingsarbeit Respekt bei den Kollegen verschafft zu haben. Das bestätigt zumindest derjenige, der am meisten von einem weiteren Ausfall Caligiuris profitieren könnte: Richard Magyar.

Der 26-jährige Schwede ist wegen einer Verletzung erst spät in diese Saison eingestiegen. Und in der Rückrunde gab es für Trainer Damir Buric keinen Grund, das harmonierende Duo Marco Caligiuri/Mario Maloca auseinanderzureißen.

Spritze für Maloca

Nachdem er in Sandhausen schon gezeigt hatte, dass er ein würdiger Vertreter ist, musste er wegen eines plötzlich dicken Knies unter der Woche für das Regensburg-Spiel passen. Mario Maloca, der Probleme mit den Bändern im Fuß hatte, ließ sich fit spritzen. Magyar beschreibt den Wert seiner beiden Kollegen für die Mannschaft so: "Mario und Cali haben bisher sehr gut gespielt, sie hatten großen Anteil an unseren Punkten."

Vor allem Caligiuri fehle dem Team. "Es ist schlecht für das Team, dass Cali weg ist. Er ist mehr als ein Spieler auf dem Platz. Er ist ein Anführer, er ist wichtig in der Kabine und er gibt den Ton an für die jüngeren Spieler." Und das sei eben die Logik des Fußballs: Bei nur zwei Innenverteidiger-Positionen könnten eben nur zwei spielen. Weil Magyar fehlte, zog er Lukas Gugganig von der Sechser-Position zurück ins Abwehrzentrum. Vor ihm bildeten Jurgen Gjasula und Levent Aycicek das zentrale Mittelfeld. Auf der Bank saß noch Adam Pinter, der auf jeder zentralen Position spielen könnte.

Ungewohnte Offensiv-Optionen

Völlig neue Optionen ergeben sich für das Bochum-Spiel hingegen in der Offensive. Sercan Sararer hat sich zurückgemeldet. Nik Omladic holte sich in der zweiten Mannschaft Spielpraxis, am Dienstag traf er in der Regionalliga zum 2:1-Endstand gegen Garching.

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