Club: Sararers Spuckattacke blieb unbestraft

25.11.2012, 11:00 Uhr

Die beiden Konkurrenten begegneten sich im 255. „Franken-Clasico“ absolut auf Augenhöhe, allerdings blieb die Spielkultur weitestgehend auf der Strecke. „Viel Kampf, wenig Fußball, kein gutes Spiel“ – kurz und prägnant brachte Club-Trainer Dieter Hecking den Spielverkauf auf den Punkt.

Farbe ins Spiel brachte im Prinzip nur Schiedsrichter Felix Brych aus München, der dem Nürnberger Markus Feulner die Rote, Fürths Sercan Sararer die Gelb-Rote und vier weiteren Akteuren die Gelbe Karte zeigte.

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Ein Zeugnis dafür, dass die Partie geprägt war von kompromissloser Zweikampfhärte, Emotionen, Provokation und diversen Ruppigkeiten. Wobei eine hässliche Spuck-Attacke von Sararer gegen Raphael Schäfer sogar noch ungeahndet blieb.

Elf Monate nach der 0:1-Pleite gegen das Kleeblatt im Pokal-Achtelfinale vor eigenem Publikum setzte der Club vor allem auf seine rustikalen Tugenden. In der von Taktik geprägten ersten Halbzeit ließen die Gäste, bei denen überraschend Alexander Esswein für den gesperrten Timo Gebhart in die Anfangsformation gerutscht war, wenig zu. Schon im Mittelfeld wurde der Gegner energisch attackiert, im Strafraum behielten vor allem die beiden Innenverteidiger Timm Klose und Per Nilsson die Übersicht.

Rassige Strafraumszenen blieben Mangelware, auch wenn Fürth einen Blitzstart erwischte. Edgar Prib ging im Laufduell mit Nilsson im Strafraum zu Boden, doch der Unparteiische gab den von den Fürther Fans vehement eingeforderten Elfmeter nicht (3.). Nach einem schlampigen Rückpass von Javier Pinola hatte Gerald Asamoah plötzlich freie Bahn, doch Club-Keeper Raphael Schäfer bremste ihn auch und Klose konnte schließlich klären (34.). Auch drei Minute später zeigte er sich bei einer Hereingabe von Zoltan Stieber auf dem Posten.

Ab der 35. Minute musste der 1. FCN mit zehn Mann auskommen, nachdem Feulner mit gestrecktem Bein in einen Zweikampf gegen Stephan Fürstner gegangen war. Fürth ging die zweite Halbzeit in Überzahl couragierter an, variierte bisweilen geschickt das Tempo, biss sich an den weiterhin robust verteidigenden Nürnbergern die Zähne aus.

Hecking hatte schon kurz nach Feulners Platzverweis den indisponierten Esswein durch Hanno Balitsch ersetzt. Zur zweiten Halbzeit opferte er den kreativen Hiroshi Kiyotake und brachte mit Marvin Plattenhardt einen weiteren Defensivmann. Fürths Coach Mike Büskens wechselte indes mit Edu einen weiteren Offensivmann ein.

Nach einer guten Stunde war es mit der numerischen Überzahl der Platzherren wieder vorbei, als Sararer nach einem Ellbogencheck gegen Pinola die Ampelkarte sah. Die Partie hatte inzwischen zumindest vom Unterhaltungswert her etwas Fahrt aufgenommen, wirklich besser wurde sie aber nicht.

Den Fürthern fehlte bei ihren wenigen aussichtsreichen Angriffen die Durchschlagskraft, und dem Club in der Vorwärtsbewegung schlicht und einfach der Plan. Im Prinzip brachte er in den gesamten 90 Minuten keine einzige zwingende Torchance zu Stande.

Dem Club hilft der eine Punkt zweifellos mehr als den Fürthern. Heckings Elf kann sich am Mittwoch zu Hause im Kellerduell mit 1899 Hoffenheim Luft im Abstiegskampf verschaffen. Das Kleeblatt, das weiter auf den ersten Bundesliga-Heimsieg wartet, muss bei Hannover 96 versuchen, seine Auswärtsbilanz aufzupolieren. Allerdings haben die Niedersachsen nach dem 0:5-Debakel in München etwas gutzumachen...