Comeback gegen Magdeburg: Der HCE sieht das als Chance

25.4.2021, 07:08 Uhr
Endlich wieder Handball, endlich wieder mit den Kollegen zusammen: Simon Jeppsson und der HC Erlangen dürfen wieder ihrem Beruf nachgehen.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, ARC Endlich wieder Handball, endlich wieder mit den Kollegen zusammen: Simon Jeppsson und der HC Erlangen dürfen wieder ihrem Beruf nachgehen.

Vier Wochen ist es her, dass der HC Erlangen in der Handball-Bundesliga zuletzt um Punkte gespielt hat. Gegen den Bergischen HC gab es damals eine gleichermaßen verdiente und ärgerliche 20:25-Heimniederlage, die sogar noch deutlich höher hätte ausfallen können. "Zwischenzeitlich", sagte der zerknirschte Trainer Michael Haaß danach, "sah es sehr böse aus."

Zu diesem Zeitpunkt ahnte er noch nicht, dass es noch böser kommen sollte, natürlich nicht. Wie schnell der Sport aber dann in den Hintergrund gerät, das bemerkten sie beim HC Erlangen in den darauffolgenden Tagen, als sich zahlreiche Spieler mit Corona infizierten. Die komplette Mannschaft und ihr Trainer mussten zwei Wochen in Quarantäne, an Training oder gar Spiele war vorerst nicht zu denken. "Man macht sich dann natürlich Sorgen um seine Spieler, hofft dass alle gut durchkommen", blickt Haaß auf die letzten Wochen zurück. "Das bringt einen schon ins Grübeln."

Die Prioritäten verschieben sich, der Sinn für das Wesentliche wird geschärft. Und Sport als das angesehen, was er letztlich ist: Etwas, das Spaß machen sollte, das Menschen vereint. Umso glücklicher sind sie nun, wieder ihrem Beruf nachgehen zu dürfen: "Im ersten Training nach der Quarantäne", erklärt Rückraum-Shooter Simon Jeppsson, "war ich wie ein Kind zu Beginn der Ferien. Es hat einfach unglaublich Spaß gemacht." Als "sehr, sehr langweilig" habe er die Zeit der häuslichen Isolation empfunden, nicht weil die körperliche Betätigung, sondern auch die Kollegen gefehlt haben. "Normalerweise sehen wir uns jeden Tag und machen viel gemeinsam. Ja, man beginnt, seine Mannschaft zu vermissen, das ist wie eine zweite Familie."

Sie haben sich und den Spaß wiedergefunden beim HCE, ob das auch für ihre Form gilt, wird sich am Sonntag (16 Uhr/Sky) zeigen, wenn der SC Magdeburg in der Nürnberger Arena gastiert. Der große SC Magdeburg, der wettbewerbsübergreifend 18 Siege aus den letzten 20 Spielen holte, gegen Kiel gab es ein Remis, nur Flensburg war drei Tore besser. "Das kann für uns nur eine Chance sein", gibt sich Haaß optimistisch. Auch ohne Zwangspause wäre seine Mannschaft als Außenseiter in diese Partie gegangen, darum bleibt das Ziel: den Favoriten ärgern.

Alternative zu Mosindi fehlt

Bis auf Nikolai Link, Sime Ivic und Antonio Metzner, der in dieser Woche am Rücken operiert worden ist und voraussichtlich vier Wochen ausfällt, sind bei dieser Mission alle dabei, im rechten Rückraum gibt es also keine echte Alternative zu Daniel Mosindi. "Das, was ich seit einer Woche im Training sehe, stimmt mich optimistisch", erklärt Haaß, der tatsächlich einigermaßen erholt wirkt. In Mimik und Gestik strahlt er Frische aus, vielleicht auch weil er weiß: Wirklich böse kann es am Sonntag kaum werden. Nicht unter diesen Umständen.

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