Dank Schäfer: FCN quält sich im Pokal weiter

20.8.2016, 18:13 Uhr
Ein hartes Stück Arbeit: Der 1. FC Nürnberg hat sich in Köln lange gequält, durfte am Ende aber jubeln.

© Zink Ein hartes Stück Arbeit: Der 1. FC Nürnberg hat sich in Köln lange gequält, durfte am Ende aber jubeln.

Diesmal also der Sportpark Höhenberg im rechtsrheinischen Köln. Der DFB-Pokal hilft auch dem 1. FC Nürnberg, sein Wissen in Sachen Stadien der Republik auszubauen. Jedes Jahr aufs neue, dummerweise allerdings oft nur in der ersten Runde, danach war zuletzt recht häufig Schluss. Immerhin gibt es dieses Jahr noch eine zweite Chance, eine der schönen Arenen kennen zu lernen, in der noch niederklassigerer Fußball angeboten wird: Beim Regionalligisten Viktoria Köln setzte sich der Club sehr mühevoll mit 7:6 (1:1, 0:0) nach Elfmeterschießen durch.

Nach zuletzt zwei Remis in der Liga hatte Trainer Alois Schwartz auf seine Mannschaft gehört. Statt wie bisher nur mit einer zentralen Spitze anzutreten, sah man vor 4787 Zuschauern diesmal Jakub Sylvestr und Guido Burgstaller Seite an Seite angreifen. Außerdem war Neuzugang Edgar Salli erstmals in der Startelf, Lukas Mühl musste auf die Bank.

So aufgestellt begann der Gast nicht unbedingt beeindruckend, aber doch einigermaßen ansehnlich: Sylvestr wurde in der 2. Minute ebenso in letzter Sekunde an einem gelungenen Abschluss gehindert wie acht Minuten später Burgstaller. Dass die Viktoria trotzdem die Angelegenheit ernst nahm, ahnte man nach acht Minuten, als Lukas Nottbeck aus 17 Metern und nach einem Fehler von Enis Alushi das erste Mal, aber auch unplatziert in Richtung Tor schoss. Man wusste es, als nach einer Viertelstunde Raphael Schäfer erst David Jansens Versuch aus neun Metern aufhalten musste und 60 Sekunden später Fatih Candans Schuss gerade noch zur Ecke geklärt werden konnte.

Danach kontrollierte der Club die Begegnung wieder, kombinierte hin und wieder nett nach vorne – erspielte sich aber so nur Halbchancen, die Burgstaller immerhin zu einem Schuss ans Außennetz (30.) und Leibold zu einem Lattentreffer nutzten (35.).

Dass sie gewillt waren, das Spiel seriös zu einem erfreulichen Ende zu bringen, merkte man den Nürnbergern auch nach der Pause an. Dass ihnen das derzeit nicht so leicht fällt allerdings auch.

Edgar Salli versuchte sich in der 47. Minute an einer zu offensichtlichen Schwalbe im Strafraum und sah die Gelbe Karte, Hanno Behrens verpasste freistehend eine Hereingabe von Burgstaller (59.) - alles andere blieben erst einmal Ansätze. Weil auf der anderen Seite der Gastgeber auch nicht so wirklich gefährlich wurde, sah das alles sehr lange sehr unspektakulär aus. Das änderte sich erst in der 76. Minute: Alushi schickte einen Eckball in die Mitte, fand Georg Margreitters Kopf und es stand 1:0. Lange freuen konnten sich die Nürnberger aber nicht, weil Mike Wunderlich vier Minuten später schon ein Traumschuss aus 27 Metern gelang. Es stand wieder unentschieden, 1:1.

Die beste Gelegenheit, dem Spiel eine Verlängerung zu ersparen, hatte danach erstaunlicherweise wieder Wunderlich, der aber diesmal aus vergleichsweise einfachen acht Metern über das Tor schoss. So wurden aus 90 Minuten 120.

In der Verlängerung war dann nicht mehr viel übrig vom Spiel und von der Kraft, der eingewechselte Cedric Teuchert scheiterte aus sieben Metern am gut reagierenden Torwart Philipp Kühn – das war es schon. Wie vor einem Jahr in Aalen musste der Club ins Elfmeterschießen. Anders als vor einem Jahr trafen diesmal alle Nürnberger, Schäfer hielt gegen Kevin Holzweiler. Der Club darf seine Deutschland-Pokal-Tour fortsetzen.

Hier gibt es den Live-Ticker zum Nachlesen.

Viktoria Köln: Kühn - Koronkiewicz, Lanius, Reiche, Eichmeier - Nottbeck, Schwarz - Wunderlich, Candan (79. Holzweiler), Golley (66. Gottschling) - Jansen (109. Backszat)

1. FC Nürnberg: Schäfer - Brecko, Margreitter, Bulthuis, Sepsi (115. Kempe) - Behrens, Alushi -  Salli (96. Gislason), Leibold - Sylvestr (74. Teuchert), Burgstaller

Tore: 0:1 Margreitter (76.), 1:1 Wunderlich (80.) | Gelbe Karten: Reiche, Wunderlich, Lanius - Salli, Bulthuis | Schiedsrichter: Schlager (Rastatt) | Zuschauer: 4787.

Elfmeterschießen: Burgstaller trifft, Wunderlich trifft, Behrens trifft, Nottbeck trifft, Kempe trifft, Backszat trifft, Brecko trifft, Koronkiewicz trifft, Leibold trifft, Schwarz trifft, Alushi trifft, Schäfer hält gegen Holzweiler

 

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