Eishockey

Die nächste Generation Gerstner bei den Ice Dogs

16.7.2021, 17:23 Uhr
Familienbande: Vater Mark Gerstner, sein erster Sohn sowie EVP-Fan Eric Gerstner und der zweite Sohn und Neuzugang Jannek Gerstner halten zusammen Marks ältestes Trikot.

© Andreas Beil, NN Familienbande: Vater Mark Gerstner, sein erster Sohn sowie EVP-Fan Eric Gerstner und der zweite Sohn und Neuzugang Jannek Gerstner halten zusammen Marks ältestes Trikot.

Mark Gerstner hatte vor 42 Jahren mit dem Eishockeyspielen begonnen. „Eigentlich hatten meine Eltern wenig mit diesem Sport zu tun“, sagt er heute. Aber mit sechs Jahren schnürte er zum ersten Mal seine Schlittschuhe für den EVP. „Die gesamte Nachwuchszeit spielte ich in Pegnitz, nur im letzten Jahr wechselte ich nach Bayreuth.“

Der Grund hierfür war vor allem der Trainer in der Wagnerstadt, „Alpenvulkan“ Hans Zach, als Spieler (zweimal) und Trainer (viermal) Deutscher Meister und bekannt als Coach der Nationalmannschaft. „Danach konnte ich seinen „Spitznamen“ auch verstehen“, schmunzelt Gerstner im Nachhinein.

Mit 17 Jahren debütierte er in der ersten Mannschaft des EVP und hat in seinen ganzen Jahren viele Spieler und Trainer gesehen: „Zu meiner Anfangszeit waren wir sehr nordamerikanisch geprägt, dies änderte sich dann aber, als mehr Spieler aus dem osteuropäischen Raum kamen.“ Da wurde im Training schon gezaubert. „Was die Spieler auf das Eis brachten, da kannte man als junger Spieler nur staunen“, so Gerstner rückblickend. Auch die skandinavische Spielweise durfte er in seiner Eishockeyzeit kennenlernen.

Anfangs viele Pegnitzer

„Wir waren in meiner Anfangszeit sehr viele Pegnitzer“, so der Eishockeyvater heute. Deswegen kann er die neue Linie des Sportlichen Leiters Alexander Herbst vollkommen nachvollziehen und findet diese auch absolut richtig. Gerstner war in seiner Zeit auch Trainer, Sportlicher Leiter und schnürte immer wieder seine Schlittschuhe für den EVP. „Zweimal habe ich meine Karriere beendet“, erzählt er. Mit 37 Jahren bestritt der heute 48-Jährige sein letztes Spiel für den EVP. Doch auf dem Eis steht er immer noch. „Ganz kann ich es nicht lassen“. Für die Böheim Knights und jetzt bei den Bengasi Bombers schnürt er immer noch seine Schlittschuhe im Eisstadion.

Schon bei den Kleinsten fiel das Talent von Jannek Gerstner auf.

Schon bei den Kleinsten fiel das Talent von Jannek Gerstner auf. © Andreas Beil, NN

Und nun wird der Name Gerstner wieder auf einem Trikot der Ice Dogs im Stadion zu sehen sein. Sohn Jannek wechselt zur neuen Saison von den Young Ice Tigers Nürnberg aus der dritten Deutschen Nachwuchsliga (U20) zu den Ice Dogs. „Erinnern kann ich mich nicht, aber ich stand eigentlich immer auf dem Eis“, so Jannek. Vater Mark hat ihn im Alter von zwei Jahren das erste Mal in Schlittschuhe gesteckt. „ich habe auch andere Sportarten versucht, aber kam immer wieder zum Eishockey zurück“.

Eigentlich habe er nie eine Wahl gehabt, „habe aber auch nie eine Wahl gebraucht“. Von den Bambinis bis zu den Kleinschülern war Jannek in Pegnitz, wechselte danach aber zu den Young Blue Devils nach Weiden. „Weiden hat eine sehr gute Nachwuchsarbeit und viel mehr Eis im Jahr“, so Vater Mark. Unter Jugendtrainer Peter Hampl habe er viel gelernt. „Eigentlich habe ich fast immer in den höheren Altersklassen gespielt, also wenn ich Jahrgang für Knaben war, habe ich schon Schüler gespielt“, so der neue Verteidiger mit den Gardemaßen 1,88 Meter und 89 Kilogramm.

Von Weiden nach Nürnberg

Nach vier Jahren in Weiden ging es mit 16 nach Nürnberg zu den Young Ice Tigers. „Ausschlaggebend war eigentlich nur der Aufstieg der Nürnberger in die DNL 3“, so Jannek heute. Die Strukturen sind noch etwas professioneller, zum Beispiel ein Kraftraum im Stadion. „Das erste Jahr war das stressigste Jahr. Dienstag bis Sonntag immer nach Nürnberg fahren, nebenbei die Vorbereitung in der Schule auf das Abitur“, erinnert sich Gerstner junior.

Nach dem Abitur ging es zum Studium nach Ansbach, das aber aufgrund der Corona-Situation fast nur zu Hause stattfand. Und auch das dritte Jahr in Nürnberg war nach neun Spielen zu Ende, aber mit starken 15 Punkten als Verteidiger. „Ich bin eher ein Zwei-Wege-Verteidiger“, so sieht Jannek sich selbst. In all der Zeit überließen ihm Mutter Kerstin und Vater Mark immer die Entscheidungen zu den Vereinswechseln. „Wir haben ihm immer unterstützt, haben ihn bei den Entscheidungen nie getrieben“, betont sein Vater.

Mark Gerstner (Mitte) war lange Jahre nicht wegzudenken bei den Ice Dogs.

Mark Gerstner (Mitte) war lange Jahre nicht wegzudenken bei den Ice Dogs. © Andreas Beil, NN

Seit Anfang November stand der 19-Jährige nicht mehr auf dem Eis, hielt sich mit Online-Training fit. „Da kam Alexander Herbst auf mich zu und fragte, ob ich mir vorstellen könne, bei den Ice Dogs zu spielen.“ Aufgrund des Studiums in Ansbach kam für ihn auch nur ein Verein in der näheren Umgebung in Frage: „Ich wäre auch nicht hier nach Pegnitz gekommen, wenn ich von den Vorstellungen der Verantwortlichen nicht überzeugt gewesen wäre“. Da er über die Hälfte der Mannschaft kenne, sieht er keine Probleme mit der Eingliederung. Spielpraxis ist für ihn sehr wichtig, vor allem in seinem ersten Jahr im Senioreneishockey.

Bruder als Fan an der Bande

Kerstin und Mark Gerstner werden natürlich bei jedem Spiel an der Bande stehen und Jannek anfeuern. Einen besonderen Fan hat Jannek schon seit vielen Jahren. Bruder Eric ist begeistert vom Eishockey und besucht jedes Spiel der Pegnitzer Cracks. Umso mehr strahlt er nun, wenn er im Herbst seinen Bruder im Trikot der Ice Dogs einlaufen sieht.

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