Eisbären-Jagd: Bamberg ist in Bremerhaven gefragt

20.10.2018, 10:52 Uhr
Tyrese Rice will seine Topform auch auf seine Teamkollegen vor dem Spiel gegen Bremerhaven übertragen. Patrick Heckmann wird den Bambergern jedoch fehlen.

© Nicolas Armer/dpa Tyrese Rice will seine Topform auch auf seine Teamkollegen vor dem Spiel gegen Bremerhaven übertragen. Patrick Heckmann wird den Bambergern jedoch fehlen.

"In Bremerhaven haben wir uns schon immer schwer getan", weiß Bambergs aufstrebender Youngster Louis Olinde, dass der Gang an den Westrand des Elbe-Weser-Dreiecks alles andere als einfach wird. Erschwert wird diese Reise durch die Tatsache, dass die Eisbären um ihren in Bamberg bestens bekannten Headcoach Arne Woltmann (von 2008 bis 2014 Assistenztrainer unter Chris Fleming) in dieser Saison scheinbar nach Höherem streben.

Bislang holte Bremerhaven aus drei Spielen zwei Siege - zuletzt überraschend mit 89:87 in Gießen - und, wenn es nach dem neuen Gesellschafter und Sportdirektor Dan Panaggio geht, soll das auch so weiter gehen. Der Amerikaner, der in der Basketball-Welt ausgezeichnet vernetzt ist, war früher selbst erfolgreich als Head- und Assistant Coach in der NBA und der CBA aktiv und gewann jeweils zwei Titel. Zusammen mit Bruder Mike will der 63-Jährige bei den Eisbären eine erfolgreiche Ära einleiten. "Egal, was es benötigt oder kostet", wird der Wahl-Bremerhavener im Weser Kurier zitiert.

Starkes US-Sextett

Panagguio zeichnet sich auch für die Verpflichtungen der sechs US-amerikanischen Neuzugänge Darnell Jackson, Chris Warren, Elston Turner, Jordan Brangers, Kris Jenkins und Keith Benson verantwortlich. Schaut man auf den starken Saisonauftakt der Seestädter, wird deutlich, dass der neue "starke Mann" an der Nordsee vieles richtig gemacht hat. Point Guard Chris Warren ist mit seinen 20,3 Punkten pro Partie nicht nur Bremerhavens Topscorer, sondern auch der unumstrittene Leader im Team. Seine Führungsqualitäten unterstreicht der 29-Jährige zusätzlich mit 7,5 Assists, die er im Schnitt an seine Nebenleute verteilt. Zweitbester Scorer ist Center Keith Benson mit 13,3 Zählern, zudem ist er mit 6,7 Rebounds Toprebounder der Eisbären. Unterstützung erhät Benson am Brett von  Teamkollege Darnell Jackson, der durchschnittlich 6,3 Abpraller einsammelt.

"Sie sind eine sehr schwer auszurechnende Mannschaft, die durch die Neuzugänge nochmals unglaublich an Qualität gewonnen hat. Die ersten Spiele haben gezeigt, dass sie bereits richtig gut drauf sind", interpretiert Olinde die Eisbären-Stats, die auch offen legen, dass Warren & Co. in dieser Saison bislang sehr gut auf den Ball aufpassen - 8,3 Turnovers pro Partie ist aktuell der Spitzenwert der BBL.

Fokussierung von der ersten Sekunde 

Als eines von noch fünf ungeschlagenen Teams der Liga und mit dem Schwung des ersten Champions League-Sieges kann Brose Bamberg aber auch in Bremerhaven mit breiter Brust auftreten. "Wir müssen von der ersten Sekunde an fokussiert sein. Sie dürfen gar nicht erst ins Laufen kommen", gibt Bambergs Nummer 16 die Marschroute vor. Neben einer guten Defense müssen die Oberfranken aber auch im Angriff von Beginn an voll da sein. Obwohl das Team in den letzten beiden Partien in der Crunchtime starke Nerven bewiesen hat, dürften diese bei den meistens Fans nach dem ersten Viertel am vergangenen Mittwoch wohl abhanden gekommen sein. Ganze vier Zähler brachten die Bagatskis-Jungs gegen Dijon aufs Scoreboard, dass am Ende dennoch ein Erfolg rauskam, hatte man Tyrese Rice, Nikos Zisis und Elias Harris zu verdanken.

Während international eher die Guards um Tyrese Rice (26,5 PpG in der BCL) das Scoren übernehmen, zeigt sich in der Liga eher der Frontcourt offensivfreudig. Bambergs Liga-Topscorer heißt Augustine Rubit (19,5 PpS), gefolgt von Stevan Jelovac (13,5) und Elias Harris (11).

Heckmann verletzt, Stuckey fraglich

Brose Bamberg muss in Bremerhaven neben Bryce Taylor (Aufbautraining) auch auf Patrick Heckmann verzichten. Heckmann, der zum Saisonstart gerade erst von einer Schulterverletzung zurückkam, zog sich am Mittwoch einen Bänderriss zu und fällt mehrere Wochen aus. Ob Maurice Stuckey nach seiner Rippenprellung aus dem Ludwigsburg-Spiel wieder in die Rotation zurückkehrt, ist noch fraglich.

Nach dem Gastspiel an der Nordseeküste muss Brose Bamberg auch in der Champions League erstmals auf Reisen gehen. Am 24.10. treten die Domstädter bei Titelverteidiger AEK Athen an. Anschließend folgt das Heimspiel gegen den MBC (27.10.), welches den Oktober beendet.

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