Eishockey-Länderspiele in Nürnberg: Mehr Schüsse bitte!

30.4.2021, 09:03 Uhr
Wahrscheinlich sind sie nur gekommen, um Glückwunsch zu sagen: An seinem Geburtstag wurde es in Niklas Treutles Torraum zwischendurch ein bisschen enger.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / Thomas Hahn Wahrscheinlich sind sie nur gekommen, um Glückwunsch zu sagen: An seinem Geburtstag wurde es in Niklas Treutles Torraum zwischendurch ein bisschen enger.

Danach gab es Kuchen. Immerhin. Das war es dann aber auch mit Niklas Treutles Geburtstag. „Wir haben wirklich sehr strenge Regeln“, sagte der Torhüter der Nürnberg Ice Tigers und der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft – und klang dabei kein bisschen genervt. Es ist, wie es ist.

Seine erste Nacht als 30-Jähriger verbrachte er dann auch nicht in seiner Wohnung in Nürnberg, sondern in einem Hotelzimmer in Nürnberg. Für die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft im lettischen Riga (ab 21. Mai) kann das ein Vorteil sein. Vielmehr als Training lässt das Hygienekonzept nicht zu. Die Testspiele gelten da bereits als willkommene Abwechslung, selbst wenn sie bislang zumindest den Zahlen nicht sehr erfolgreich sind. Das 1:4 gegen Tschechien in Nürnberg war die dritte Niederlage im dritten Spiel für die Mannschaft von Bundestrainer Toni Söderholm.

Wer darf mit nach Riga?

Deutschland aber steigerte sich von Drittel zu Drittel. Im Schlussabschnitt hatte Treutle wenig bis gar nichts mehr zu tun. Die Gegentreffer zum 1:3 und zum 1:4 fielen, als der Nürnberger sein Tor zu Gunsten eines sechsten Feldspielers verlassen hatte. Interessant war, wie unterschiedlich Spieler und Trainer die 60 Minuten gegen eine robuste und routinierte tschechische Mannschaft interpretierten. „„Man muss den Jungs ein Kompliment machen“, fand Treutle. „Wir waren optisch die überlegene Mannschaft und haben viele Chancen herausgespielt. Am Ende sind wir aber nicht konsequent genug gewesen.“

Nichts Neues in Nürnberg: Daniel Fischbuch (hier gegen Vojtech Mozik) war einer der auffälligsten Spieler. 

Nichts Neues in Nürnberg: Daniel Fischbuch (hier gegen Vojtech Mozik) war einer der auffälligsten Spieler.  © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / Thomas Hahn

Söderholm ging gar nicht erst auf das Ergebnis ein. Seine wahren Erkenntnisse behält der Bundestrainer wohl ohnehin eher für sich. Wie ihm der Aufbau über Marcel Brandt, den Nürnberger Oliver Mebus oder (den einzigen Torschützen) Simon Sezemsky gefallen hat oder der junge Kölner Lucas Dumont im Zweikampf an der Bande, ob sich der Nürnberger Torjäger Daniel Schmölz diesmal auch ohne Treffer hat anbieten können – das alles wird man erst sehen, wenn Söderholm bekannt gibt, wer nach dem Playoff-Finale in der DEL die nächste Nachnominierungsrunde übersteht und wer denn nun wirklich mit nach Riga fliegen darf.

Am Samstag: Tschechien - nächste Woche: Belarus

Stattdessen sagte der Finne: „Wir sind eigentlich besser ins Spiel reingekommen, im dritten Drittel waren wir am Drücker, es hat uns etwas Geradlinigkeit zum Tor gefehlt. Ich hätte gerne mehr Schüsse aufs Tor gesehen. Würden wir im dritten Vorbereitungsspiel keine Fehler mehr machen, dann wäre es schwierig, noch etwas Neues zu lernen. Wir müssen die Fehler minimieren, das ist klar, aber wir werden uns noch steigern.“ Die nächste Chance dazu bietet sich dem DEB-Team bereits am Samstag (13.30 Uhr/Sport1), wieder in der Arena Nürnberger Versicherung, wieder ist Tschechien der Gegner.

Es ist das zweite von vier Länderspielen in Nürnberg. Am 7. und am 8. Mai stellt sich die Mannschaft aus Belarus vor. Dann dürfte Söderholms Kader dem tatsächlichen WM-Aufgebot näherkommen. Mehr als Kuchen sollte danach trotzdem nicht drin sein.

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