Falcons gewinnen fulminantes Heimpiel zum Auftakt

28.9.2019, 21:14 Uhr
Falcons gewinnen fulminantes Heimpiel zum Auftakt

© Sportfoto Zink / DaMa

Ganz so schnell wollten die Fans der Falcons dann doch nicht zur Tagesordnung übergehen. Nachdem die ersten zehn Heimspielminuten der neuen Saison absolviert waren, rollte der harte Kern der Anhänger zwei Banner aus. "It‘s your turn" stand auf dem ersten, der sich an die Stadt Nürnberg richtete, die zweite Botschaft ging an die Basketball-Bundesliga: "Danke für nichts!" stand auf dem weißen Laken. Der verweigerte Aufstieg wirkt natürlich immer noch nach, nach zwei Partien lässt sich dennoch festhalten, dass die meisten Protagonisten bereits wieder im Zweitliga-Alltag angekommen sind.

Immerhin 887 Zuschauer waren zum Auftakt in die Zelthalle am Flughafen Nürnberg gekommen, die Tribünen durfte man im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt der Vorjahre als gut gefüllt bezeichnen. Am Ende notierte das Kampfgericht einen 95:81 (30:18, 18:26, 23:19, 24:18)-Sieg für die Gastgeber.

"Sie haben noch nicht ihr wahres Gesicht gezeigt" - das hatte Vytautas Buzas, der neuen Falcons-Cheftrainer, vor der Begegnung über die Gäste aus Quakenbrück gesagt. Zunächst durfte er sich nicht bestätigt fühlen. Die Artland Dragons machten in den ersten Minuten genau da weiter, wo sie bei der Auftaktniederlage gegen Tübingen angefangen hatten: schlampig im Zuspiel, fahrig im Abschluss. Rückkehrer Robert Oehle verlegte nach 14 Sekunden einen denkbar leichten Korbleger, hinzu kamen im ersten Abschnitt sechs Ballverluste. Nach knapp zwei Minuten sah sich Gästetrainer Florian Hartenstein beim Stand von 2:9 zur ersten Auszeit gezwungen.

Weil die Falcons auf eine gute Mischung aus flüssigem Team-Basketball und individueller Qualitäten setzten, wuchs der Vorsprung bis Mitte des ersten Viertels trotzdem weiter an, dann erfolgte allerdings ein Bruch im Spiel. Oehle fand bei den Dragons besser ins Spiel – bis er nach 15 Minuten nach seinem dritten Foul vorübergehend auf der Bank Platz nehmen musste, den Falcons fiel nicht mehr viel ein, außer auf den Antritt von Duane Wilson zu setzen. Der pfeilschnelle Neuzugang erzielte ein paar schöne Punkte, probierte es zu Beginn des zweiten Abschnitts dann aber zu oft alleine und mit dem Kopf durch die Wand.

Das zweite Viertel begann auch deshalb mit einem 8:0-Lauf der Dragons, der Anfang der Woche nachverpflichtete Malik Dunbar offenbarte sein Scoringtalent und als dann noch der ewige Chase Griffin Lust auf einen unterhaltsamen Abend im sogenannten Eventpalast bekommen hatte, war der Vorsprung der Falcons beinahe dahin. Zur Halbzeit leuchtete ein 48:44 auf der Anzeigetafel.

Nach dem Seitenwechsel führten beide Mannschaften diesen ausgeglichenen Abtausch fort. Es gab clevere Spielzüge und weniger clevere zu bestaunen - nachvollziehbar, da sich die runderneuerten Teams noch in der Findungsphase befinden. Marcell Pongó und Sebastian Schröder präsentierten sich zumindest phasenweise in der Playoff-Form der Vorsaison, Moritz Sanders unterstrich mit einer sehr ordentlichen Wurfquote und smarten Pässen, dass er im Sommer gut gearbeitet hat, nach 27 Minuten deutete Neuzugang William Lee mit einem kraftvollen Dunk an, warum er in dieser Saison regelmäßig ein beliebtes Fotomotiv werden könnte.

In den Schlussabschnitt ging Nürnberg mit acht Zählern Vorsprung (71:63), fünf Minuten vor dem Ende war er auf 13 angewachsen, der Widerstand der Gäste war gebrochen. Der Herzens-Nürnberger Oehle wehrte sich noch einmal kurz gegen die drohende Niederlage, Jan Friedrich Eismann durfte seine ersten Zweitliga-Sekunden verbuchen, dazwischen baute vor allem Lee den Vorsprung auf denkbar spektakuläre Weise aus.

Nürnberg: Wilson 21 Punkte, Lee 16, Schröder 14, Haukohl 12 (9 Rebounds), Pongó 12 (7 Assists), Sanders 12, Maier 4 (8 Rebounds), Daubner 4, Eismann.

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