Kommentar zur JHV des FCB

FC Bayern unterschätzt seine Fans: Die Münchner Bosse machen einen Fehler

26.11.2021, 12:38 Uhr
Beim Spiel gegen Freiburg brachten die Bayern-Fans zuletzt ebenfalls ihren Protest gegen WM-Gastgeber Katar zum Ausdruck.

© Eibner-Pressefoto/Sascha Walther/Eibner-Pressefoto/dpa Beim Spiel gegen Freiburg brachten die Bayern-Fans zuletzt ebenfalls ihren Protest gegen WM-Gastgeber Katar zum Ausdruck.

Vielen Bayern-Fans dürfte das Thema Katar sehr egal sein. Für sie geht es nur darum, dass ihr Verein Fußballspiele gewinnt. Möglichst viele, möglichst hoch, möglichst in allen Wettbewerben. Damit das gelingt, braucht es Geld, im internationalen Vergleich auch unanständig viel Geld. Zum Beispiel aus Katar. Einem Staat, der seit vielen Jahren für seine Menschenrechtsverstöße kritisiert wird.

Diese Kritik ist schon lange auch in München deutlich vernehmbar. Immer wieder haben engagierte Fans ihrem Verein vorgeworfen, nur allzu gerne mit Katar zusammenzuarbeiten – durch Trainingslager und die Partnerschaft mit der staatlichen Fluglinie.

Diese Kritik der Basis haben die Bosse des FC Bayern lange geflissentlich ignoriert, oft versucht, sie auszusitzen. Die Macht der lautstarken Fans haben sie dabei ganz offensichtlich genauso unterschätzt wie die Wucht des Themas Katar.

Entsprechend genervt und von oben herab agierte und reagierte Präsident Herbert Hainer, der akzeptieren musste, dass es in einem emotionalen Fußballverein anders zugeht als bei Adidas. Dass sportlicher Erfolg um jeden Preis nicht die oberste Maxime aller Menschen ist, die es mit dem FC Bayern München halten.