Fußball-Landesliga

Frust pur: SC Großschwarzenlohe muss in die Abstiegsrunde

21.11.2021, 19:45 Uhr
So hatten sie sich den Jahresabschluss nicht vorgestellt: Mit 0:5 unterlag der SC Großschwarzenlohe (Bildmitte Trainer Reiner Großberger) beim TSV 1860 Weißenburg.

© Uwe Mühling, WT So hatten sie sich den Jahresabschluss nicht vorgestellt: Mit 0:5 unterlag der SC Großschwarzenlohe (Bildmitte Trainer Reiner Großberger) beim TSV 1860 Weißenburg.

Mit leerem Blick steht Großschwarzenlohes Spielertrainer Florian Bauer nach Abpfiff am Spielfeldrand in Weißenburg und spricht davon, dass sein Team "nicht bereit für den Moment gewesen" ist. Auch die Anwesenheit der Familie kann den jungen Vater in diesem Moment nicht trösten. Seine Mitspieler haben sich sofort nach Abpfiff in die Kabine verzogen.

Dass der Frust tief sitzt, hat Verteidiger Jan Sperber kurz zuvor eindrucksvoll bewiesen, als er den Schiedsrichter nach dem fünften Gegentor beinahe anflehte, die Partie zu beenden. Sein Ruf "Bitte pfeif’ ab. Das ist so schlecht" ist bis auf der Tribüne zu vernehmen. Bauer resümiert: "Wir haben heute und auch in den letzten Wochen deutlich zu wenig gezeigt."

Dabei hatte sich die Mannschaft über weite Teile der Saison so stark präsentiert. Doch ebenso dürftig waren die Leistungen des SCG in den vergangenen Wochen, als der Einzug in die Meisterrunde nur noch Formsache zu sein schien. Vier Chancen hatten die Großschwarzenloher, um mit einem Sieg die Teilnahme perfekt zu machen. Viermal scheiterten sie. Am nächsten dran war man gegen Türkspor Nürnberg, als man kurz vor Schluss selbst den Siegtreffer auf dem Fuß hatte, um dann in der Nachspielzeit durch einen direkten Freistoß gar noch zu verlieren.

Dennoch befand sich der SCG auch vor dem letzten Spiel noch in der "Pole Position". Bei einem eigenen Sieg wäre die Aufstiegsrunde sicher, bei einem Remis möglich gewesen. Doch am Samstag war der SCG selbst von einer Punkteteilung ein gutes Stück entfernt.

Nur Kornburg holte im zweiten Teil der Vorrunde mehr Punkte

Ganz anders sieht die Welt zum gleichen Zeitpunkt für den TSV 1860 Weißenburg aus. Der Jubel der jungen Mannschaft kennt nach Abpfiff keine Grenzen. Nach schwachem Saisonstart hat die überragende Rückrunde des Aufsteigers in diesem Moment ihren Höhepunkt erreicht. Nur Kornburg holte im zweiten Teil der Vorrunde mehr Punkte als die Mannschaft um Kapitän Jonas Ochsenkiel, der sich im Gespräch überwältigt von dem Moment zeigt. "Ich kann nicht glücklicher sein", fasst er seine Gemütslage zusammen und ordnet das Geleistete ein: "Wir haben heute ein Stück Weißenburger Geschichte geschrieben."

Er selbst hatte mit zwei Treffern und zwei herausgeholten Elfmetern den wohl größte Anteil 4:0-Kantersieg. Nach ausgeglichenem Start sahen mehr als 300 Zuschauer ab der 15. Minute, wie sich die Chancen auf beiden Seiten häuften. Erst scheiterte Bauer mit dem Kopf am guten TSV-Torwart Johannes Uhl, ehe Martin Bachner auf der anderen Seite ebenfalls einen Kopfball entschärfte. Der überragende Jonas Ochsenkiel wurde im Strafraum gelegt, und Torjäger Maik Wnendt verwandelte den Elfer. Die Gäste wankten, doch sie fingen sich wieder, bis sie kurz vor der Pause Glück hatten, nicht das zweite Tor zu kassieren. Für die zweite Hälfte schien sich der SCG viel vorgenommen zu haben.

"Vier vergebene Matchbälle"

Mit viel Elan kamen die Gäste aus der Kabine, doch prompt folgte die kalte Dusche, als der Schiri erneut auf den Punkt zeigte und Wnendt den Doppelpack schnürte. Die Gäste, die eine Abseitsstellung von Ochsenkiel vor dem Foul gesehen haben wollten, verloren nun zunehmend den Faden. Weißenburg nutzte dies nach 70 Minuten mit dem 3:0 durch Zijad Eco.

Der Frust der Gäste entlud sich, als erst Fabio Garcia vom Platz flog und ihm Trainer Großberger wenig später nach vehementer Beschwerde folgte. Weißenburg hatte derweil richtig Spaß. Kapitän Ochsenkiel krönte seine Leistung mit zwei Treffern, die den Endstand herstellten. Florian Bauer konnte in diesem Moment nicht einmal Zuversicht in Bezug auf die Abstiegsrunde versprühen. Zu groß ist der Frust über "vier vergebene Matchbälle".

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