Führungsposse beim Club: Bader lässt Wolf und Weiler werkeln

6.8.2015, 21:20 Uhr
Führungsposse beim Club: Bader lässt Wolf und Weiler werkeln

© Zink

Etwa dass beide Funktionäre bis Ende September weiter zusammenarbeiten und "die Sache einvernehmlich zu einem guten Ende führen" werden, wie es der Abteilungsleiter Fußball formulierte.

„Wir haben uns ausgesprochen und alle Missverständnisse ausgeräumt“, versicherte Wolf, der mit seiner öffentlichen Forderung, Bader solle sich sofort aus dem sportlichen Bereich zurückziehen, zuvor erneut für Unruhe gesorgt hatte. So wie es in den Schlagzeilen rübergekommen sei, wäre die Aussage aber gar nicht gemeint gewesen, beteuerte Wolf: „Wir sind uns ja nicht spinnefeind.“ Bader räumte freilich ein, dass ihn der verbale Vorstoß seines langjährigen Mitstreiters schon verwundert habe, „weil man das nicht in der Öffentlichkeit macht. Die Motivation habe ich nicht verstanden“.

Während Wolf keine Details über die künftige Verteilung der Kompetenzen preisgeben wollte, hält Bader die ganze Diskussion für übertrieben. Beider Worte lassen aber erahnen, dass das letzte Wort bei Transfers nun endgültig Wolf und Cheftrainer René Weiler haben dürften. Bader werde, so Wolf vielsagend, „uns weiterhin vertrauensvoll zuarbeiten und bei der Umsetzung helfen“.

Kein Wunder, dass der Noch-Sportvorstand seine Rolle in den verbleibenden acht Wochen inzwischen ganz fatalistisch betrachtet. „Möchte man meine Erfahrung, mein Wissen und meine Kontakte nutzen und mich einbinden, dann wird man das tun. Und wenn Wolfgang Wolf und René Weiler etwas ohne mich besprechen wollen, können sie das auch. Da habe ich kein Problem damit.“ Am Ende müsse eh der Aufsichtsrat, dem nun eine noch gewichtigere Rolle zukomme, „weil er ja auch nach dem 30. September noch in der Verantwortung steht“, entscheiden, ob man für weitere Neuzugänge „Budget freimachen“ wolle.

Bader betonte, er werde Wolf gewiss „nicht daran hindern, noch mehr Verantwortung zu übernehmen – nur zu, immer ran an die Buletten.“ Dafür müsse man aber „kein neues Organigramm malen.“ Vor allem wünscht sich der 47-Jährige, „dass wir anfangen, endlich wieder über Fußball zu reden.“ Zum Beispiel über das Pokalspiel am Montag beim VfR Aalen.

„In so einem chaotischen Umfeld kann ja keiner Leistung bringen“, befand Bader, „und es wäre fatal, für Trainer und Spieler Alibis zu schaffen.“ Zumindest da dürften alle Protagonisten dieser grotesken Führungsposse einer Meinung sein.

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