Fürth löst die Pokal-Aufgabe Norderstedt souverän

21.8.2016, 17:19 Uhr
Drin! Robert Zulj staubt zum 1:0 ab.

© Sportfoto Zink / WoZi Drin! Robert Zulj staubt zum 1:0 ab.

Trainer Stefan Ruthenbeck hatte vor der Partie gegen den Regionalligisten Eintracht Norderstedt aus der Metropolregion Hamburg gewarnt, nach den zahlreichen vergebenen Chancen der Spielvereinigung Greuther Fürth in den ersten beiden Zweitliga-Spielen dürfe man "keine Torphobie entwickeln". Dass man sich die Angst gegen den viertklassigen Gegner von der Seele schießen könnte, war aber nicht unbedingt zu erwarten. Dazu war der Ligenunterschied zu klein, Eintracht-Trainer Thomas Seeliger hatte zudem einen harten Kampf angekündigt. Viel Grund Angst zu haben, gaben die Norddeutschen den Fürthern aber vor dem Spiel trotzdem nicht, "Moin Kleeblatt" grüßte ein freundliches Transparent an der Seitenlinie.

So freundlich zeigten sich die Norderstedter auf dem Feld allerdings nicht, im Gegenteil. Vor den Augen von HSV-Legende Uwe Seeler, der in Norderstedt wohnt, zückte Schiedsrichter Benjamin Bläser bereits nach drei Minuten zum ersten Mal eine Gelbe Karte, nachdem Rechtsaußen Yayar Kunath Niko Gießelmann umgesäbelt hatte. Die unfreundliche Gangart behielten die Norddeutschen bei, nicht nur die Verteidiger, auch Mittelstürmer Jan Lüneburg ging früh und hart in die Zweikämpfe. Freunde machte er sich damit keine, als Marcel Franke ihn in der 55. Minute mit dem Ellbogen umschubste und dafür Gelb sah, gab es dafür einen freundlichen Abklatscher von Kapitän Caligiuri.

Fürth rotierte viel im Angriff, Robert Zulj, Veton Berisha und Sebastian Freis tauschten immer wieder die Positionen, doch mehr als viel Ballbesitz sprang dadurch zunächst nicht heraus – dazu gab es zu viele Fehlpässe. In der zehnten Minute verpasste Serdar Dursun eine Gießelmann-Flanke knapp, kurz darauf ging ein Schuss von Narey knapp am linken Pfosten vorbei. Die beste Gelegenheit hatten aber die Gastgeber, Norderstedts Philipp Christian Koch setzte den Freistoß aus 18 Metern in die Fürther Mauer.

Dass Fürth mit einem 1:0 in die Pause ging, war Robert Zulj zu verdanken. In der 41. Minute war er schon einmal frei vor Eintracht-Torwart Johannes Höcker aufgetaucht, hatte sich den Ball aber zu weit vorgelegt. Eine Minute später machte er es besser, als er von links in Richtung Strafraum zog, einen feinen Doppelpass mit Dursun spielte und den Ball im Nachsetzen im Tor versenkte.

In der zweiten Halbzeit entwickelte die Spielvereinigung mehr Druck, drei Minuten nach der Pause traf Freis mit dem Rücken zum Tor nur den Außenpfosten, zwei Minuten später verpasste Gießelmann den Kasten nur knapp. Für klare Verhältnisse sorgte dann Serdar Dursun: Nachdem der eingewechselte Benedikt Kirsch auf der linken Seite Veton Berisha geschickt hatte, köpfte der Deutschtürke den Ball zum 2:0 ins Tor.

Doch Norderstedt kam noch einmal ran: Felix Drinkuth verwandelte einen Freistoß von der rechten Strafraumgrenze direkt ins Tor, Fürths Keeper Sascha Burchert sah dabei nicht gut aus.

So wurde die Schlussphase doch noch einmal spannend, zumal Lüneburg in der 85. Minute mit einem weiteren direkten Freistoß noch einmal die Chance auf den Ausgleich hatte – aber das Tor deutlich verfehlte. Endgültig für klare Verhältnisse sorgte dann der eingewechselte Zlatko Tripic, der erst einen Gegner austanzte und den Ball dann aus 16 Metern zum 3:1 versenkte. Benedikt Kirsch sorgte in seinem ersten Pflichtspiel für die Profis dann für den 4:1-Endstand.

Hier gibt es den Live-Ticker zum Nachlesen.

Eintracht Norderstedt: Höcker - Marxen, Mandic, Karikari, Rose - Koch (46. Karg) - Kunath (76. Lindener), L. Meyer (69. Zekjiri), Toksöz, Drinkuth - Lüneburg

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Narey, Franke, Caligiuri, Gießelmann - Rapp (58. Kirsch), Hofmann - Berisha, Zulj, Freis (82. Tripic) - Dursun (74. Vukusic)

Tore: 0:1 Zulj (42.), 0:2 Dursun (71.), 1:2 Drinkuth (81.), 1:3 Tripic (88.), 1:4 Kirsch (90.+2) | Gelbe Karten: Kunath, Karikari - Rapp, Franke | Schiedsrichter: Bläser (Niederzier) | Zuschauer: 3650.

 

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