Gegner-Check: Fürth muss gegen Regensburg ran

17.8.2019, 15:41 Uhr
Gegner-Check: Fürth muss gegen Regensburg ran

© Sportfoto Zink / WoZi

Das Abenteuer Pokal ist beendet, die zweite Liga hingegen hat gerade erst begonnen. Trainer Stefan Leitl betonte schon unmittelbar nach der Pokalpleite beim MSV, was auf seine Mannschaft zukommen wird: "Der Jahn kommt genau über die Tugenden, die uns heute gefehlt haben." Im Klartext: Einsatz, Wille und Leidenschaft in den Zweikämpfen.


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Mersad Selimbegovic heißt der neue starke Mann an der Seitenlinie der Oberpfälzer, der in seinem ersten Jahr als Cheftrainer eines Profiklubs die von Vorgänger Achim Beierlorzer implantierte DNA versucht zu erhalten. Beierlorzer hielt den Jahn mit beschränkten finanziellen Mitteln und einem qualitativ durchschnittlichen Kader zweimal souverän in der Liga. Den Jahn zeichnete seine Aggressivität gegen den Ball aus, er setzte den Gegner über 90 Minuten permanent unter Druck, agierte im Kollektiv und gab nie auf.
Der ehemalige Fürther Jugendtrainer Beierlorzer ist in Regensburg nun Vergangenheit. Der 51-Jährige wechselte für 700. 000 Euro Ablöse in die Bundesliga zum 1. FC Köln, gab zum 1. August 2019 seine Stelle als verbeamteter Lehrer auf, um in Zukunft nur noch Profitrainer zu sein. An Selimbegovic liegt es nun, das schwere Erbe zu übernehmen. Zumal der Jahn personell einige seiner wichtigsten Stützen verloren hat.

Linksaußen Sargis Adamyan wechselte zur TSG Hoffenheim (1,5 Millionen Euro), Mittelstürmer Hamadi Al Ghaddioui ging für 300.000 Euro nach Stuttgart. Auch Stammtorhüter Philipp Pentke wechselte ablösefrei in den Kraichgau zur TSG. Asger Sörensen, Leihspieler von RB Salzburg, schloss sich dem 1. FC Nürnberg an.

Eigengewächs Selimbegovic

Im Kern konnte Regensburg die Mannschaft aber halten. Und Selimbegovic kennt das Team und die Spielphilosophie. Seit seinem Karriereende im Jahr 2012 als Spieler des Jahn war er in die Nachwuchsarbeit im NLZ eingebunden, unter Beierlorzer arbeitete er seit 2017 als Co-Trainer. "Mersad ist in allen Kritierien, die wir für die Position des Cheftrainers definiert haben, der passfähigste Kandidat. Er steht als Fußballlehrer für die Jahn-Spielidee und er hat nachgewiesen, dass er Spieler entwickeln kann", sagte Geschäftsführer Jens Keller zum Amtsantritt des 37-Jährigen im Juni.

Der Start in die neue Saison ist seiner Mannschaft schon einmal geglückt. Zu Hause wurde Bochum mit 3:1 geschlagen, bei Bundesliga-Absteiger Hannover 96 sprang ein 1:1 heraus. Defensiv steht der Jahn geordnet, auch im defensiven Mittelfeld greifen die Mechanismen. Probleme bereitet der Mannschaft die Offensive, die noch mit dem aggressiven Anlaufen fremdelt. Gerade das Offensiv-Pressing machte den Jahn unter Beierlorzer zu einem sehr unangenehmen Gegner, der so manches Spiel im Schlussspurt noch drehte.

Am System hat sich unter Selimbegovic aber nichts geändert. Regensburg agiert weiterhin in einem 4-2-2-2. Fürths Trainer Stefan Leitl kommt es vor allem darauf an, "den zweiten Ball zu gewinnen, auch, um Ruhe ins Spiel reinzubekommen". Das Ziel sollte sein, "nicht in einen Schlagabtausch zu komme"“. Denn dafür bräuchten seine Spieler eine andere Einstellung als zuletzt gegen Duisburg.

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