Gegnercheck: Das erwartet das Kleeblatt gegen St. Pauli
27.1.2020, 11:59 Uhr
So ist die Lage Vor der Saison war es schon beinahe ein Automatismus, bei der Frage nach den Aufstiegskandidaten auch den FC St. Pauli in das Portfolio einzubeziehen. Trainer Jos Luhukay wollte da erst nach einem verpatzten Saisonstart widersprechen, tat das aber überraschend deutlich und watschte so nebenbei auch den in Fürth etwas weniger und in Nürnberg bestens bekannten Manager Andreas Bornemann für die Kaderzusammenstellung öffentlich ab. Der Weckruf saß, Luhukay und Bornemann rauften sich zusammen, und seitdem sind sie am Millerntor noch etwas enger zusammengerückt. Die Ergebnisse blieben aber erwartungsgemäß nicht konstant, weshalb sich die Kiez-Kicker zur Winterpause lediglich auf Platz elf wiederfanden. Vier Punkte sind es zu den auf Position acht rangierenden Fürthern, lediglich zwei allerdings zum Abstiegsrelegationsplatz. Man ist gewarnt, gerade deshalb dürfte St. Pauli alles daran setzen, am Dienstagabend (20.30 Uhr) im Ronhof einen guten Start in die restliche Runde zu erwischen. Eine Niederlage in Fürth würde vieles erneut in Frage stellen.
Top & Flop Robin Himmelmann war der einzige Hamburger, der nicht eine Minute in dieser Saison verpasst hat. Der Torhüter spielte auf einem konstant guten Niveau, schaffte es allerdings erst im letzten Spiel vor der Winterpause beim 3:0 gegen Zweitliga-Spitzenreiter Bielefeld, seinen Kasten sauber zu halten. Demgegenüber konnte Rico Benatelli die in ihn gesetzten Erwartungen nicht im Ansatz erfüllen. Der im Sommer 2019 von Dynamo Dresden gekommene Mittelfeld-Allrounder brachte es in der Hinserie lediglich auf einen Kurzeinsatz. In der Winterpause soll Benatelli aber mächtig Gas gegeben haben. Laut Luhukay kommt er in Fürth sogar "für eine Position in der ersten Elf in Frage".
Im Fokus Das in der Hinrunde oftmals lahmende Offensivspiel wollten die Verantwortlichen in der Winterpause ankurbeln. "Sich mehr belohnen für gute Leistungen", sagte Luhukay dazu. Das hat man in der Form auch schon ein paarmal gehört. Wie auch immer: Im Test gegen Bielefeld gelangen wieder drei Tore. Allerdings kassierte St. Pauli auch vier. Im zweiten Vorbereitungsspiel gegen Zweitliga-Kellerkind Wehen Wiesbaden war man beim 5:2 schon zufriedener mit der Abteilung Attacke.
Das Hinspiel 3:1 gewannen die Fürther im August letzten Jahres eine unterhaltsame Partie, in der sich Hamburgs Abwehrchef Christopher Avevor (Beinbruch) unmittelbar vor dem 0:1 schwer verletzte. Der Schock saß tief, doch die SpVgg Greuther Fürth gewann verdient, weil sie deutlich effektiver war. Ein Doppelpack Daniel Keita-Ruels gab die Richtung vor, ein Distanzschuss Julian Greens entschied das Duell.
Wer/Was ist neu? Blieben die Aktivitäten in Fürth mit der Rückholaktion von Mittelfeldspieler Timothy Tillman, der den Abgang von Tobias Mohr nach Heidenheim kompensieren soll, schon überschaubar, tat sich beim FC St.Pauli bislang rein gar nichts in Sachen Neuzugängen. Der Wechsel von Mats Möller Daehli in Belgiens erste Liga zum KRC Genk soll intern aufgefangen werden. Da der dänische Wirbelwind mit sieben Torbeteiligungen aber immerhin Top-Vorlagengeber war, gilt dieser Plan als ambitioniert.
Und sonst so? Während der winterlichen Überbrückungstage schwört sich ein Profiteam gemeinhin auf ein neues Ziel ein oder verfestigt seine Absichten. Beim FC St. Pauli, das irgendwo im Nirgendwo 20 Kilometer entfernt von Valencia Quartier bezog, war man am Ende nur noch froh, wieder zu Hause angekommen zu sein. Der Rasen des hoteleigenen Fußballplatzes entpuppte sich als Flickenteppich, notgedrungen musste für jede Einheit eine 80 Kilometer lange Busfahrt auf sich genommen werden. Und am Ende sorgte ein Sturmtief für eine unfreiwillige Verlängerung: Von Alicantes Flughafen ging es nach Valencia, wo der Flug nach stundenlanger Warterei doch noch gestrichen wurde.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich zuvor registrieren.
0/1000 Zeichen