Ab in die Haupstadt!

Mit neuem Mut: HCE-Handballer reisen zu den Füchsen nach Berlin

1.10.2021, 17:13 Uhr
Mit Respekt, aber Vertrauen in die eigene Mannschaft: Michael Haaß und der HC Erlangen wollen in Berlin mehr als 23 Minuten mithalten wie zuletzt gegen Kiel.

© Sportfoto Zink / Oliver Gold, Sportfoto Zink / OGo Mit Respekt, aber Vertrauen in die eigene Mannschaft: Michael Haaß und der HC Erlangen wollen in Berlin mehr als 23 Minuten mithalten wie zuletzt gegen Kiel.

Bis zur Videoanalyse in den darauf folgenden Tagen wollten die Spieler nicht warten. Die Aufarbeitung der 20:30-Niederlage gegen den THW Kiel begann am vergangenen Samstag direkt nach der Schlusssirene noch in der Kabine. "Was haben wir da gemacht?" Diese Frage hätten sich seine Handballer gegenseitig gestellt, erzählt Trainer Michael Haaß knapp eine Woche später. Eine befriedigende Antwort gab es nicht, aber immerhin den Vorsatz, beim nächsten Mal mit mehr Courage zum Tor zu ziehen.

Eigentlich hatte der HC Erlangen ja sehr viel richtig gemacht gegen den deutschen Meister. "Wir haben Zweikämpfe gewonnen, haben Überzahlsituationen hergestellt gegen die vielleicht beste Abwehr, die es gibt", ist Haaß auch bei der Nachbetrachtung noch einmal aufgefallen. Aber dann: "Wir haben ohne Mut und zu sehr auf Sicherheit gespielt", findet er, plötzlich war eine "Ängstlichkeit" da, die sie sich hinterher selbst nicht so recht erklären konnten.

Ohne Fäth gegen die Einzelkönner

Die Trainingswoche haben sie beim HCE nun genutzt, um die Ängstlichkeit zu vertreiben und neuen Mut zu sammeln. Ohne den nach wie vor an der Wade verletzten Steffen Fäth geht es am Samstag im Anschluss an das Vormittagstraining nach Berlin, am Sonntag (16 Uhr/Sky) treffen sie dort auf die Füchse, das nächste Spitzenteam der Handball-Bundesliga.

Der Europapokal-Teilnehmer ist in der Liga mit vier Siegen gestartet und hat unter anderem die Partie gegen Leipzig noch gedreht; dementsprechend groß ist das Selbstvertrauen. Und die individuelle Qualität, wie auch Haaß beim Videostudium wieder aufgefallen ist. "Sie haben ein paar echte Einzelkönner, die zocken können", sagt er relativ nüchtern über Spieler wie Paul Drux, Fabian Wiede oder den dänischen Block um Jacob Holm, Lasse Andersson und Hans Lindberg. Die Einzelkönner gilt es zunächst zu stoppen - und darüber im besten Fall die ganze Mannschaft.

Dass der aktuelle Jahrgang des HCE nicht nur in der Lage ist, Spitzenmannschaften zu ärgern, hat er schon in Flensburg bewiesen, auch gegen Kiel war ja nicht alles falsch. Im Gegenteil. Trotzdem ist der Respekt vor den Füchsen groß. "Wir müssen schon was zeigen, um dort was reißen zu können", sagt Michael Haaß. Vor allem wieder mehr Mut.

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