Handball-Bundesliga

Zuschauer beim HCE? Es ist kompliziert

11.6.2021, 06:00 Uhr
So voll wie hier gegen Kiel wird die Arena vorerst nicht werden. Aber die Tendenz ist positiv.

© Sportfoto Zink / DaMa, NNZ So voll wie hier gegen Kiel wird die Arena vorerst nicht werden. Aber die Tendenz ist positiv.

186, 250, 2300, 3000. Die Zahlen fliegen in diesen Tagen durch diverse Handball-Foren, durch Nachrichtenportale und auch durch die Köpfe vieler Fans und Macher der Bundesliga. Es geht um dann stets um die Frage, wie viele Menschen in der Halle zuschauen dürfen, wenn die Mannschaften auf den Parketten der Republik um Punkte kämpfen. 186 waren es am Dienstag in der Würzburger s.Oliver-Arena beim Sieg der Rimparer Wölfe gegen Wilhelmshaven, 400 hätten kommen dürfen. Die Rhein-Neckar-Löwen dürfen fortan vor 250 Fans Heimspiele austragen, Meisterschaftskandidat Flensburg freut sich über 2300 Zuschauer, und in Hannover, wo der HC Erlangen am Sonntag antritt, dürfen sogar knapp 3000 Menschen in die Halle.

Die Tendenz ist positiv, fast überall kehrt das Publikum zurück. Die Ausprägung ist aber höchst unterschiedlich. Es ist ein Flickenteppich, und das muss es auch sein, denn natürlich sind die Zahlen abhängig von den Inzidenzzahlen vor Ort, von den Größen der Hallen und nicht zuletzt auch von den Richtlinien der jeweiligen Landesregierungen. In Bayern ließ die zuletzt in der 13. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung verlauten: "In Gebäuden bestimmt sich die zulässige Höchstzuschauerzahl einschließlich geimpfter und genesener Personen nach der Anzahl der vorhandenen Plätze, bei denen ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Plätzen gewahrt wird."

Das wären, sie haben das beim HC Erlangen schon einmal durchgerechnet, um die 1700 Menschen, die in der Arena Nürnberger Versicherung schon zum nächsten Heimspiel gegen Lemgo am kommenden Donnerstag Platz fänden. "So wie es gegen Melsungen wunderbar funktioniert hat, das Gesundheitsamt war damals ja auch vor Ort", erinnert sich Carsten Bissel, der Aufsichtsratschef des HC Erlangen, an das letzte Heimspiel vor Publikum im Oktober. Und: "Wir haben darum einen Antrag auf Zulassung von 1700 Zuschauern gestellt." Sponsoren und Dauerkartenbesitzer sollten dann ein Erstzugriffsrecht auf Karten haben, doch soweit ist es noch nicht, denn: Dem Antrag ist noch nicht stattgegeben worden.

Juristische Feinheiten

An dieser Stelle wird es juristisch interessant, denn: In ihrer Begründung zur Verordnung schreibt die Staatsregierung: "Mehr als 1000 Personen sollen dabei nicht zugelassen werden." Das wären also rund 700 weniger, als es das Platzangebot in der weiträumigen Nürnberger Arena hergäbe. Die Frage ist nun: Was ist eine solche Soll-Vorschrift wert? Vereinfacht gesagt: Sie ist nicht zwingend bindend. Darum nimmt sich die Staatsregierung nun auch etwas Zeit, um über den Antrag des HC Erlangen zu befinden.

"Im Hinblick auf die rasant sinkenden Inzidenzzahlen und unser bereits bestens bewährtes Schutz – und Hygienekonzept spricht nichts dagegen, entsprechend den Vorgaben der Verordnung gut 1700 Fans in die Nürnberger Arena zu lassen", sagt Bissel. Das wären im Verhältnis zum Fassungsvermögen nicht mehr als in Würzburg. "Zumal wir mit dieser Zahl gegenüber unseren Konkurrenten immer noch benachteiligt wären."

Auflösung? Noch offen. Die Fans dürfen sich aber langsam wieder Hoffnungen machen.

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