Herzschlagfinale! Falcons schlagen Schalke in letzter Sekunde

16.2.2020, 19:58 Uhr
Marcell Pongó feierte beim Sieg über den FC Schalke 04 Basketball sein Comeback im Falcons-Trikot.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / DaMa Marcell Pongó feierte beim Sieg über den FC Schalke 04 Basketball sein Comeback im Falcons-Trikot.

Hanno Behrens hatte im Vorfeld beim Training vorbeigeschaut, Andreas Wolf durfte den Sprungball ausführen und Finanzvorstand Niels Rossow durfte sogar einige Clubfans begrüßen. Das Aufeinandertreffen mit dem FC Schalke 04 Basketball hatten die Nürnberg Falcons in Anlehnung an die guten Kontakte zwischen Nürnberg und Gelsenkirchen im Fußball als "Freundschaftsspiel" angekündigt und zusammen mit einem Sponsor ein bisschen Prominenz vom 1. FCN in die Zelthalle am Flughafen gelockt.

Tatsächlich hätten die ersten zehn Minuten dann auch einem Freundschaftsspiel gut zu Gesicht gestanden; wenige Fouls, viele leichte Turnover, Spieler, die völlig ungestört den Ball durch die Reuse stopfen durften – so harmonisch hätte die Begegnung wohl auch Anfang September in der Vorbereitung ausgesehen. Über zwei Minuten dauerte es, bis die prominenten und weniger prominenten Gäste die ersten Nürnberger Punkte bejubeln und sich hinsetzen durften.

Im zweiten Viertel lief's für die Falcons

Im zweiten Viertel änderte sich das. Der Ball lief nun vor allem bei den Gastgebern flüssiger. Phillip Daubner verwandelte einen Dreier, Duane Wilson zog nach, bereits nach 90 Sekunden benötigte Schalke beim Stand von 27:15 für Nürnberg eine Auszeit. Wirkung zeigte das zunächst nicht, erst als die Gäste frühzeitig Nürnbergs Aufbauspieler unter Druck setzten, gestaltete sich die Partie ausgeglichener.

Zu Nürnbergs Aufbauspielern zählte am Sonntag überraschenderweise auch Marcell Pongó. Mehrere Monate war der Motor der Aufstiegssaison mit einer komplizierten Fußverletzung ausgefallen, bei seiner Rückkehr benötigte er nur wenige Aktionen, um zu unterstreichen, warum ihn Ralph Junge so vermisst hatte. Pongó brachte Ruhe und Kreativität ins Angriffsspiel der Falcons, bis zum Gang in die Kabine hatten sich seine Kollegen und er einen Vorsprung von zehn Punkten erkämpft, vor allem aber im Wortsinne erspielt: 47:37.


Falcons gegen Schalke: "Jeder Ausrutscher wird bestraft"


Dass diese Begegnung am 25. Spieltag nicht wie ein Freundschaftsspiel weitergehen würde, deutete sich nach dem Seitenwechsel schnell an. Schalke versuchte sich zum Korb zu wühlen, die Intensität nahm zu, die Folge waren viele kleine gelbe Lämpchen auf der Anzeigetafel und noch mehr Freiwürfe. Kapitän Sebastian Schröder und Moritz Sanders mussten bald mit vier Fouls lange auf der Bank Platz nehmen, Jonathan Maier nach einem Schlag ins Gesicht ebenfalls. Der Spielfluss war weg.

Brisanz: Playoff-Platz-Kampf gegen Abstiegskandidat

Ein Blick auf die Tabelle der 2. Basketball-Bundesliga lieferte dafür die Erklärung: Die Schalker reisten als Abstiegskandidat zum Nürnberger Flughafen, die Falcons brauchen derzeit jeden Sieg, um ihren Playoff-Platz zu verteidigen. An Schönheit gewann die Partie deshalb auch im Schlussabschnitt nicht.

Die Gäste robbten sich weiter heran, die Gastgeber ließen zu viele Offensiv-Rebounds zu, vermeintlich einfache Korbleger und Freiwürfe fanden nicht ihr Ziel, immerhin: Behrens, Wolf, Rossow und die restlichen 1034 Zuschauer sahen ein bis in die Schlussminute nervenaufreibendes Basketballspiel. Die entscheidenden Szenen in dieser letzten Minute: Jonathan Maier brachte die Falcons spektakulär nach vorne, Wilson ließ sich den Ball klauen, Tucker Haymond glich zum 81:81 aus. Mit der Schlusssirene stopfte wieder Maier ein letztes Mal an diesem Nachmittag den Ball in den Korb – und ließ so den Eventpalast explodieren.

Die Statistik des Spiels

Nürnberg: Wilson 16 Punkte, Maier 12, Lee 12, Sanders 10, Schröder 9, Haukohl 9, Daubner 8, Pongó 5, Meredith 2, Feuerpfeil

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