Fürth

Heute zählt's: Das ist fürs Kleeblatt in Paderborn möglich

16.5.2021, 06:00 Uhr
Auch auf ihn kommt es im Saisonfinale an: Fürths Top-Torschütze und Kapitän Branimir Hrgota.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Auch auf ihn kommt es im Saisonfinale an: Fürths Top-Torschütze und Kapitän Branimir Hrgota.

Die Rollen waren die meiste Zeit über in dieser Saison klar verteilt: Die Spielvereinigung Greuther Fürth war der Jäger, der - mit einer kurzen Ausnahme nach dem Derby-Hinspiel im Herbst - nie ganz oben stand, aber immer in der Spitzengruppe der Liga dabei war. Erst als die Tabelle wegen der coronabedingten Spielverschiebungen verzerrt war, entstand der Eindruck, das Kleeblatt sei der Gejagte.


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Jetzt, da alle Nachholpartien gespielt sind, ist das Bild bereinigt: Holstein Kiel ist an den Fürthern vorbeigezogen, alleine in dieser Woche sammelten die Störche mit Siegen gegen Hannover und Regensburg sechs Punkte. Die Spielvereinigung konnte nur tatenlos zusehen. Damit die Fußballer das nicht wörtlich nehmen mussten, hatte Coach Stefan Leitl im Quarantäne-Trainingslager für Donnerstag sogar extra eine Einheit parallel zum Kiel-Spiel angesetzt. Seine Mannschaft sollte lieber auf dem Rasen schwitzen als vor dem Fernseher zittern.

Überrascht ist Leitl von der Situation sowieso nicht. Er hat damit gerechnet, dass die Kieler ihre Heimspiele gewinnen. "An unserer Herangehensweise ändert sich deshalb nichts", sagt der 43-Jährige. "Wir wollen weiterhin auch Jäger sein. Bochum und Kiel müssen erst einmal punkten." Das Kleeblatt hat den direkten Aufstieg noch nicht aufgegeben.

Der Relegationsrang könnte schon sicher sein

Der VfL führt die Tabelle mit 63 Punkten an, einen Zähler dahinter steht Kiel. Gewinnen die beiden Spitzen-Teams, feiern sie den direkten Aufstieg. Mit 58 Punkten folgt Fürth, der HSV auf Rang vier hat 55 Punkte. Fortuna Düsseldorf kann dahinter nur dann noch eingreifen, wenn die Genannten nicht punkten. Gewinnen die Hamburger ihr Auswärtsspiel in Osnabrück nicht, hat das Kleeblatt den Relegationsplatz sicher - bei einem eigenen Sieg in Paderborn.

Zuletzt, und das ist kein neues Problem, hatte Fürth wieder mehr Schwierigkeiten mit der Chancenverwertung. So kam es zum Beispiel auch gegen den Karlsruher SC nur zu einem Remis. "Es waren zu viele Unentschieden dabei", sagt Leitl, der insgesamt aber ein sehr torgefährliches Team hat. Das letzte Pflichtspiel ohne eigenen Treffer liegt für das Kleeblatt schon weit zurück: das 0:0 beim Hamburger SV Mitte Februar.

0:6: Keine guten Erinnerungen an Paderborn

Mit 455 Torschüssen zieht kein Zweitliga-Klub häufiger ab als die Spielvereinigung, die meisten Treffer erzielt aber hat der Hamburger SV (65, das Kleeblatt: 62). Gegen Paderborn wird es wichtig sein, die eigenen Möglichkeiten zu nutzen. Denn auch wenn die Ostwestfalen im Tabellenmittelfeld nichts mehr zu gewinnen haben in dieser Runde, werden sie ihre Angriffs-Power auf den Platz bringen. Welche Folgen das haben kann, das haben die Fürther selbst erlebt: Beim jüngsten Besuch in der Benteler-Arena im Jahr 2019 unterlag das Kleeblatt mi 0:6. Das aber waren noch andere Zeiten, und die Rollen waren anders verteilt. Damals war der SC Paderborn der Aufstiegskandidat.

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