Hilfe zur Selbsthilfe: Matavz macht dem FCN Mut

1.9.2016, 07:15 Uhr
Hilfe zur Selbsthilfe: Matavz macht dem FCN Mut

© Sportfoto Zink

Auf der Suche nach Spielpraxis hatte sich Tim Matavz zuletzt an den italienischen Erstligisten FC Genua ausleihen lassen. Sein Wunsch erfüllte sich nicht. Der Slowene kam überwiegend zu Kurzeinsätzen, die Leihe lief aus, und beim Bundesligisten FC Augsburg hatte man keine Verwendung mehr für den 1,88 Meter großen Angreifer. Ein Transfer nach England stand in Aussicht und blockierte die intensiven Bemühungen des 1. FC Nürnberg. Erst als das Interesse aus dem Mutterland des Fußballs schwand, kam der Club zum Zug. "Nürnberg hat mehr Interesse an mir gezeigt. Das hat mir gefallen. Ich denke, es ist die bessere Entscheidung für mich", erzählt Matavz.

Braunschweig ist vorbei

Ein Grundinteresse an seinem neuen Arbeitgeber hatte er da bereits entwickelt. Seit vor ein paar Wochen der erste Kontakt zustandegekommen war, habe er die Spiele und Ergebnisse des FCN intensiv verfolgt. Die Partie in Braunschweig und deren spektakulären Ausgang nahm er aber lediglich in Form des Ergebnisses zur Kenntnis. An seinem "Ja" hat das 1:6-Debakel "nichts geändert", sagte er am Mittwoch nach seiner ersten Trainingseinheit mit den neuen Kollegen: "Das Spiel ist Geschichte, wir müssen uns auf die Zukunft konzentrieren. Wenn wir unser nächstes Spiel gut bestreiten, ist das nicht mehr länger wichtig."

Der erste Eindruck im neuen Kollegenkreis fiel dann auch deutlich besser aus, als es das Spiel in Braunschweig hätte vermuten lassen. "Es war eine gute Einheit. Ich muss die Spieler natürlich erst noch kennenlernen", erklärt der Neuzugang. Immerhin Shawn Parker, ehemaliger Gefährte beim FC Augsburg, kannte er bereits. Mit Club-Kapitän Miso Brecko verbinden ihn gemeinsame Einsätze für die slowenische Nationalmannschaft. "Sie haben nur Positives erzählt."

Positive Geschichten will er in Zukunft auch selbst wieder miterleben. "Für mich ist es wichtig zu spielen. Das habe ich lange nicht getan. Ich brauche unbedingt Spielrhythmus", meint der 27-Jährige, der nach einer Knieverletzung auch in Italien beim Serie-A-Klub FC Genua eine
enttäuschende Halbserie erlebte.

Vor zwei Jahren hatten die Fuggerstädter noch vier Millionen Euro an PSV Eindhoven für die Dienste von Matavz überwiesen. Die Blütezeit des Angreifers endete vorerst abrupt mit diesem Transfer. In eineinhalb Jahren brachte er es beim FCA auf 27 Bundesligaeinsätze und erzielte nur drei Tore. Matavz blieb hinter den Erwartungen zurück. Zuvor hatte er sie in der niederländischen Eredivisie mit 58 Toren in 154 Spielen aber erfüllt und war mit Eindhoven 2012 niederländischer Pokalsieger geworden und zum Nationalspieler gereift.

Zielvorgabe: Deutlich besser als "gar nicht da"

"Ich will der Mannschaft helfen, das Beste herauszuholen, und viele Tore schießen", versucht er nun einen nächsten Neustart und beschreibt sich selbst als "entspannten Typen". Auf dem Augsburger Abstellgleis kam er mit seiner Art zuletzt anscheinend zu entspannt rüber. Laut der Augsburger Allgemeinen zeigte er bei den Trainingseinheiten kaum Emotionen: "Der Slowene wirkte nicht lustlos, doch irgendwie abwesend. Wenn Mitspieler flachsten, saß Matavz daneben. Als wäre er gar nicht da", schrieb die Zeitung. In Nürnberg, eine Liga tiefer, soll jetzt vieles wieder besser werden: "Ich will mein Bestes geben. Wenn mir das gelingt, werden wir unsere Ziele hoffentlich erreichen."

 

 

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