Auch Torhüter Treutle fehlt

Sieben Ausfälle? Ice Tigers droht massive Unterzahl

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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5.10.2022, 15:26 Uhr
Charlie Jahnke durfte Tom Rowe zuletzt hinter der Bank unterstützen. Behält der Cheftrainer diese Praxis bei, dürfte es um ihn herum eng werden. 

© Thomas Hahn, Sportfoto Zink Charlie Jahnke durfte Tom Rowe zuletzt hinter der Bank unterstützen. Behält der Cheftrainer diese Praxis bei, dürfte es um ihn herum eng werden. 

Danjo Leonhardt ist in Großburgwedel geboren und in Berlin aufgewachsen. Oliver Mebus stammt aus Uerdingen, Marcus Weber aus Garmisch. Und dann standen da noch drei Spieler auf dem Eis, die alle in Nürnberg aufgewachsen sind. Das folgende 2:4 gegen Augsburg wird in der Chronik der Ice Tigers noch nicht einmal eine Randnotiz wert sein. Dieser Moment vor dem ersten Bully, als eine Nürnberger Eishockeymannschaft erstmals seit DEL-Gründung tatsächlich diesen Namen verdient hat, darf in der Sportgeschichte dieser Stadt gerne erwähnt werden.

Niklas Treutle kennt man als Nationaltorhüter, als bislang einzigen Nürnberger, der es in die NHL geschafft hat. Lukas Ribarik hat den größten persönlichen und lautesten Fanclub bei Heimspielen der Ice Tigers. Roman Kechter aber ist neu auf dem Eis, voller Vorfreude im Sommer von Tom Rowe angekündigt, dann bremste das Pfeiffersche Drüsenfieber den 18-Jährigen aus. Still um Kechter aber wurde es noch aus einem weiteren Grund. "Er hat nicht so hart gearbeitet“, verriet der Cheftrainer nach Kechters erstem Saisonspiel, „wie man arbeiten muss, um es ins Line-up zu schaffen." Am Tag danach spielte der Nürnberger in Mannheim am bereits mit Gregor MacLeod und Tyler Sheehy. Rowe scheint wieder zufrieden zu sein mit der harten Arbeit des jungen Angreifers.

Was ist mit Treutle, Welsh und Parlett?

Eine schöne Geschichte von Vorahnungen und Widrigkeiten wäre das, von Fleiß und Talent. Nur muss man sich in der Ice-Tigers-Kabine derzeit andere Geschichten erzählen – von Verletzungen und Ausfällen. Vor dem Heimspiel gegen Schwenningen am Freitagabend (19.30 Uhr) in der Arena Nürnberger Versicherung ist es noch nicht klar, wie viele Spieler überhaupt noch auflaufen können. Im Training am Mittwoch fehlten Charlie Jahnke (gebrochener Unterarm), Torhüter Treutle, die Verteidiger Nick Welsh und Blake Parlett und Stürmer Max Kislinger. Zudem mussten Tim Fleischer und Julius Karrer die Einheit abbrechen.

Weitere Informationen wollte der Klub erst nach weiteren Untersuchungen veröffentlichen. Nach seiner Sperre hätte Parlett zwar wieder mitspielen dürfen. Ryan Olsens Cross-Check gegen den Kopf des Kanadiers, letztlich Auslöser der Prügelei, blieb aber offenbar nicht ohne Folgen.

Weitere Ausfälle neben Jahnke wären bitter. Trotz einer intensiven Vorbereitung blieben die Mannschaft lange von Blessuren verschont, die generell erhöhte Fitness schien die Spieler vor Muskelverletzungen verschonen. Jahnke aber brach sich den Unterarm bei einem unglücklichen Zusammenstoß. Jetzt sieht es so aus, als würde der Fitnesszustand der Ice Tigers umso wichtiger werden. Schon allein, weil nicht nur Roman Kechter mehr Verantwortung übernehmen muss, sondern alle verbliebenen Nürnberger.

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