Jubel nach 446 Tagen: FCN beendet seine Horrorserie

29.7.2019, 18:22 Uhr
Jubel nach 446 Tagen: FCN beendet seine Horrorserie

© Sportfoto Zink / DaMa

Es war der 6. Mai 2018. Mit einem 2:0-Erfolg in Sandhausen sicherte sich der Club den Aufstieg in die erste Bundesliga. So groß die Freude über diesen Sieg war, der am vorletzten Spieltag den verdienten Aufstieg sicherte, so hart und ernüchternd war der Ausschlag im Oberhaus, als der Club in den meisten Heim- und fast allen Auswärtsspielen überfordert war. Drei Heimsiege, zehn Unentschieden und 21 Niederlagen bedeuteten den Abstieg. Kein einziger Sieg in 17 Auswärtspartien - der FCN sprach angesichts dieser desaströsen Ausbeute selbst schon von einer "Horrorserie".

Wie genau feiert man nochmal Auswärtssiege?

Dass der Club beim Saisonstart im ausverkauften Dresdner Hexenkessel nicht vor Selbstvertrauen strotzen würde, kam nicht ganz überraschend. Man merkte dem Team um Trainer Damir Canadi die Unsicherheit besonders in der ersten Hälfte an. Mit Mathenia, Ishak, Erras, Valentini, Behrens, Margreitter und Jäger standen sieben Spieler aus der Vorsaison in der Startelf. Coach Canadi setzte mit Sörensen, Hack, Dovedan und Handwerker auf vier Neuzugänge. Und Nikola Dovedan war es auch, der mit einem frechen Kopfball-Tor den Siegtreffer markierte (53.). Die Mannschaft brachte die Führung aber vor allem dank ihres einmal mehr überragenden Schlussmanns Christian Mathenia über die Zeit, der mehrfach mit überragenden Reflexen reagierte, vor allem gegen Koné, der in der 86. Minute aus neun Metern frei zum Schuss kam.

Die mit fünf Minuten reichlich bemessene Nachspielzeit überstand der Club dann ohne nochmals in große Bedrängnis zu geraten. Endlich, endlich durfte die Mannschaft nach dem Schlusspfiff jubelnd den Gang in die Kurve antreten und sich von den vielen mitgereisten Fans feiern lassen. Endlich konnten Spieler und Anhänger wieder mit einem Auswärtssieg im Gepäck die Heimreise nach Franken antreten.

Keine Glanzleistung, aber ein wichtiger erster Schritt - so sah es auch Patrick Erras nach dem Schlusspfiff: "Es ist sehr wichtig, dass man erfolgreich in die Saison startet. Defensiv haben wir sehr gut gearbeitet, im Spiel nach vorne ist natürlich noch Luft nach oben. Die Grundlagen sind da, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns". Auffällig in Sachen Offensivarbeit: Zu oft stellte sich die Mannschaft zu breit nach hinten, anstatt spitz nach vorne auf.

An dieser und weiteren Baustellen wird der FCN ab Mittwoch weiter arbeiten, wenn der Club die nächste Trainingseinheit absolviert. Bis dahin wird regeneriert und durchgeatmet. Am Montag, 5. August, gastiert dann mit dem Hamburger SV (startete mit einem 1:1 gegen Darmstadt) ein ganz dicker Brocken in der Max-Morlock-Arena (20.30 Uhr).Das nächste Auswärtsspiel führt den FCN dann am Freitag, 16. August (18.30 Uhr), zurück an den Ort, an dem er den letzten großen Erfolg mit über 8000 mitgereisten Fans feierte: Beim SV Sandhausen, der mit einem 1:1 bei Holstein Kiel in die Saison gestartet ist, wird die Canadi-Elf nun ohne den schweren Rucksack der Horrorserie antreten. Die 446 Tage sind Geschichte. Zeit für eine neue, positive Serie? Mit dem Sieg in Dresden hat der FCN den ersten Grundstein gelegt.

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