"Keine faire Chance": Gebhart gibt Kontra

26.6.2015, 15:47 Uhr
Timo Gebhart nimmt seine Ausbootung beim Club verbissen auf.

© Sportfoto Zink Timo Gebhart nimmt seine Ausbootung beim Club verbissen auf.

  “Es gibt keinen Weg zurück mehr“. Diese Aussage von Fußball-Abteilungsleiter Wolfgang Wolf - von der Bild-Zeitung in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag getwittert – machte das Gebhart-Aus beim 1. FC Nürnberg unumkehrbar. Ihre Probleme mit Gebhart hatten sie beim FCN schon zuvor gehabt. Geschichten über Eskapaden außerhalb des Platzes, auf dem der ehemalige U19-Europameister seine dynamische Spielweise aufgrund anhaltender Leistenprobleme nur selten unter Beweis stellen konnte, machten immer wieder die Runde.

Anfang dieses Jahres war der gebürtige Memminger, der seit seinem Dienstantritt mehr neben als auf dem Feld auffällig geworden war,
vom Amtsgericht im Prozess um eine Disko-Schlägerei zu einer elfmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Dennoch hatte der Club dem aktuell beschwerdefreien Allgäuer eigentlich noch eine Chance zugesichert, “eine letzte“ - wie Wolfgang Wolf in der Bild betont hatte. Ob diese “letzte“ Chance nun eine faire war, darüber sind sich der FCN und Gebhart offensichtlich uneinig.

Der Schock hält an

Dies belegt eine Stellungnahme Gebharts auf dessen Homepage. Die Entscheidung, dass der Club nicht mehr auf ihn setzt, sei für ihn völlig überraschend gekommen. “Ein richtiger Schock“ wäre die Ausmusterung gewesen - “und der hält an“. Mit seiner Ausbootung habe er “nicht gerechnet, im Gegenteil“, erklärt Gebhart und fügt ein Ausrufezeichen an. “Die paar Trainingstage“ seien “sicher keine Chance, zumindest keine faire“, gewesen teilt der Mittelfeldmann mit, um nach dieser Erklärung ein Komma, ein “oder“ und ein Fragezeichen zu setzen.

Von René Weiler und Wolfgang Wolf sei ihm gesagt worden, dass die Entscheidung “rein sportliche Gründe habe“. Auch in dieser Warte habe er sich “nichts zuschulden kommen lassen“, konstatiert Gebhart. Er sei vielmehr „total motiviert“ gewesen, habe sich “in der freien Zeit auf eigene Kosten und eigenen Wunsch vorbereitet“. Doch es kam anders. Der 26-Jährige – René Weiler sprach im Trainingslager Grassau übrigens davon, dass ihm “das Gesamtpaket Gebhart“ nicht gefallen habe – soll sich einen neuen Verein suchen. Dies hat ihm der Club nahegelegt. Gebhart muss das, diesen “Schlag ins Gesicht“ - wie er selbst es nennt, nun „erst mal sacken lassen“.

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