Klassiker zum Rückrundenstart: Bamberg trifft auf Frankfurt

2.2.2020, 08:40 Uhr

Dabei ist dieses Aufeinandertreffen nicht nur irgendeines von vielen im Laufe einer Saison, sondern ein Besonderes. Bamberg gegen Frankfurt gehört nicht erst seit den denkwürdigen Finalserien 2004 und 2005 zu den Klassikern der Bundesliga. Das Aufeinandertreffen am Sonntag wird das insgesamt 60. Spiel beider Mannschaften in Deutschlands höchster Spielklasse seit Beginn der elektronischen Datenerfassung Ende der 1990er Jahre sein. Mit 37:22 spricht die Bilanz bislang für Brose.

Zahlen sprechen für Bamberg

Eine ähnlich klare Sprache sprechen auch die Zahlen der aktuell laufenden Spielzeit. Mit einer Punktausbeute von gerade einmal 74,8 Zählern pro Partie kommen Skyliners als das offensivschwächste Team der BBL nach Oberfranken. Bamberg dagegen schafft knapp neun Punkte mehr und kommt auf eine durchschnittliche Offensivausbeute von 83,7. Dies liegt daran, dass die Brose-Boys in allen spielrelevanten Statistiken vorne liegen. Sie treffen besser aus dem Feld (49,9%/45,1%), aus der Distanz (36,9%/35,0%) und sogar von der Freiwurflinie (72,6%/67,6%). Auch in Sachen Rebounds (36,7/33,6) und Assists (19,8/17,6) hat die Truppe um Kapitän Elias Harris seine Vorteile.

Vorteile hatte Brose auch im Hinspiel am 23. November des letzten Jahres. In der Frankfurter Fraport-Arena konnten sich die Moors-Jungs souverän mit 87:72 durchsetzen. „Wir haben in Frankfurt sehr gut verteidigt, das war ein Schlüssel zum Erfolg. Vor allem beim Rebound haben wir gut zugepackt, haben insbesondere Kratzer wenig Möglichkeiten gegeben“, blickt Bambergs Chefcoach auf die Hinrundenpartie zurück.

Personalsorgen hier, Nervenflattern in der Offense dort

Trotz aller positiven Vorzeichen ist jedoch Vorsicht geboten. Der Tabellen-14. aus der Mainmetropole kommt zwar mit zwei Niederlagen im Gepäck in die Domstadt, war dabei allerdings auch vom Verletzungspech verfolgt. Headcoach Sebastian Gleim fehlten zuletzt Richard Freudenberg (Achillessehnenteilanriss) sowie Top-Rebounder Leon Kratzer (7,5) und Top-Scorer Lamont Jones (17,9), sodass die Hauptlast auf den Schultern von BBL-Dauerbrenner Quantez Robertson (11,1 PpS) und den nachverpflichteten Joe Rahon (5,7 ApS) lag. Während sich Kratzer (Rückenbeschwerden) und Jones (Muskelbündelriss) bereits wieder im Training befinden und wohlmöglich am Sonntag ihr Comeback feiern werden, wird Freudenberg weiterhin ausfallen.

Personalsorgen hat Bamberg-Coach Roel Moors – abgesehen von Nelson Weidemann, der zuletzt in Peristeri aber immerhin schon wieder im Kader stand – keine, dafür muss sich der Belgier weiterhin viele Gedanken um die Nerven seiner Spieler in Offensiv-Situationen machen – und da besonders in der Crunchtime. In Griechenland am Dienstagabend haben die Jungs rund um Taktgeber Paris Lee (mit 6,6 Assists zweitbester BBL-Vorlagengeber) einmal Mehr in der Schlussphase das große Zittern bekommen, das Spiel aus der Hand gegeben und somit keine Chance mehr auf das BCL-Achtelfinale.

Konzentration auf die Bundesliga

Der Fokus liegt somit also ab jetzt voll und ganz auf dem Liga-Wettbewerb. „Wir haben jetzt noch vier Spiele bis zur kleinen Nationalmannschaftspause, davon drei in der BBL. Die wollen wir allesamt gewinnen, dann schaut die Welt auch wieder etwas freundlicher aus“, hofft Coach Moors auf eine kleine Siegesserie seiner Mannschaft. Um diese zu starten, ist am Sonntag in heimischer Halle genau der richtige Zeitpunkt, denn aktuell ist die Bamberger Heimbilanz mit nur drei Siegen aus acht Spielen alles andere als vorzeigbar.

Von dieser Negativstatistik lässt sich Retin Obasohan allerdings nicht weiter verrückt machen. Zusammen mit seinen Teamkollegen möchte der Belgier – gerade vor den eigenen Fans – beweisen, dass mehr in ihm und der Mannschaft steckt. „Wir haben viel Video geschaut, haben unsere Fehler aus dem Peristeri-Spiel analysiert, aber auch mitgenommen, was wir gut gemacht hatten. Das versuchen wir in den nächsten Partien weiter umzusetzen“, verspricht Bambergs Nummer 32 einen Aufwärtstrend. Für den Guard ist es dabei weniger entscheidend, wer den Bambergern dabei auf dem Feld gegenübersteht. „Wir müssen den Fokus auf uns richten, müssen unser Spiel verbessern und bis zum Ende durchziehen. Am Sonntag werden auch die Fans wieder sehr wichtig werden. Wir sind ihnen einiges schuldig. Sie unterstützen uns immer großartig, das wollen wir zurückgeben“, so Obasohan abschließend.

Nach der Partie gegen die Frankfurter muss sich Brose auch international noch einmal voll fokussieren, um den laufenden BCL-Wettbewerb zumindest zu einem versöhnlichen Abschluss zu bringen. Am Dienstagabend (18:30 Uhr) gastiert der Tabellenführer der Gruppe C, Iberostar Teneriffa, in der Domstadt. 

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