Letzter Platz in der Bayernliga

Kleeblatt-Frauen in der Krise: Nur zwei Remis

14.10.2021, 18:16 Uhr
Arno Erlwein (links, mit Sonnenbrille) hat derzeit wenig Grund zum Jubeln, ist aber optimistisch.

© Andreas Goldmann, NN Arno Erlwein (links, mit Sonnenbrille) hat derzeit wenig Grund zum Jubeln, ist aber optimistisch.

"Ich bin überzeugt: Wenn wir einmal ins Laufen kommen, dann marschieren wir", vertraut Erlwein dem Team von Trainer Simon Eisinger.


Wenn der Taschenrechner über Aufstiege entscheidet


Das wird allerdings auch langsam Zeit, denn nach sechs Spielen hat die SpVgg gerade mal zwei Remis geholt. Die Folge: sieben Punkte Rückstand auf den rettenden achten Platz.

Zuletzt mussten sich die Fürtherinnen mit 2:0 beim FC Ingolstadt geschlagen geben. Erlwein war vor Ort und beschreibt seine Gefühlslage während der Heimfahrt: "Die Enttäuschung war groß. Aber so komisch, wie es sich anhört: Wir haben zwar verloren, aber du hast gespürt, wir waren auf Augenhöhe. Wir hatten unsere Torchancen, aber das alte Lied: Wenn du unten drin stehst, fehlt dir auch das Torglück."

Dass es so weit gekommen ist, sieht Erlwein besonders in der fehlenden Abstimmung auf dem Feld begründet. Von großem Verletzungspech berichtet er. So sei mit Katharina Kupfer, Alexandra Busch und Annika Mauch das halbe Mittelfeld ausgefallen und konnte nur teilweise kompensiert werden.

50 Spielerinnen in zwei Kadern

Zwar leistet sich die SpVgg mit nahezu 50 Spielerinnen für zwei Mannschaften große Kader, doch vielen fehle es noch an Erfahrung, um in der Bayernliga Ausfälle adäquat zu ersetzen. Urlaub – nach Ende der Pandemie verständlich, sagt Erlwein – und der Platzverweis von Stürmerin Nadine Perlwitz, die wie Melissa Begovic und Luisa Wölfel aus der U 23 gekommen sind, sorgten zusätzlich zur Verletzungsmisere dafür, dass sich die Mannschaft bis jetzt noch nicht richtig einspielen konnte.

"Wir hatten in jedem Spiel eine andere Mannschaft auf dem Platz. Dadurch fehlen Abläufe, Pass- und Laufwege. Und dann wird es schwierig", so der 53-Jährige. Immerhin entspanne sich die Verletzungssituation langsam und so ist Erlwein sicher: "Wir haben ein riesiges Potential. Für die Bayernliga fehlt derzeit nur noch der letzte, kleine Punch."

Dennoch läuft den Fürtherinnen langsam die Zeit davon, um ins Laufen zu kommen. Noch nimmt sich die Konkurrenz gegenseitig die Punkte weg, Erlwein ist aber klar, dass das nicht auf ewig gut gehen wird. "Noch sind es nur sieben Punkte, aber demnächst sollte man mal einen Dreier holen." Die beiden nächsten Partien könnten richtungsweisend sein, denn mit Schwaben Augsburg und SC Regensburg stehen zwei direkte Konkurrenten auf dem Spielplan. Ein Ziel mag der Koordinator zwar nicht vorgeben, "aber ich sage mal so: Der Anspruch sollte sein, aus diesen beiden Spielen mindestens vier Punkte zu holen. Mit der Leistung vom Sonntag ist das machbar, es wird aber auch auf die Tagesform ankommen".

Mit Co-Trainer Juan Catalan sei Qualität hinzugekommen: "Er ist ein Fachmann, aber Frauenfußball ist nochmal eine andere Hausnummer als die Jungs, die er bisher betreut hat. Es funktioniert schon ganz gut, aber auch da habe ich das Gefühl, es geht noch ein bisschen mehr." Sein Vertrauen sei unerschütterlich und er ist sicher: "Es wird noch ein spannender Weg, aber am Ende wird sich unsere Qualität so herausstellen, dass wir am Saisonende einen einstelligen Tabellenplatz haben." Der achte Platz müsste es mindestens werden, um in der Bayernliga zu bleiben.

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