Kleeblatt im Leistungsloch: Viele Alibis, wenig Punkte

7.6.2020, 20:37 Uhr

Es wird ungemütlich in der Kabine. Davon darf man angesichts der jüngsten Entwicklung bei der SpVgg Greuther Fürth ausgehen. Zwei Statistiken müssen alle beunruhigen: Noch hat die Mannschaft kein Geisterspiel gewonnen. Mit dem 1:2 gegen den SV Sandhausen, der bis dato noch nie im Ronhof gewonnen hat, gelang auch im vierten von vier Geisterspielen kein Dreier.

Ein Blick zurück zum Jahresbeginn: Mit zwei Siegen kam das Kleeblatt aus der Winterpause, schlug später Aufstiegsfavorit Stuttgart. Doch mit vier Remis und vier Niederlagen gaben die Fürther allzu gerne den Aufbaugegner gegen schwächere Teams, die ihre Negativserien beenden konnten – Hannover, Wehen Wiesbaden und zuletzt Osnabrück, das bis zur Begegnung im Ronhof in diesem Jahr noch nicht gewonnen hatte, lassen grüßen.

Am Dienstag wartet Dresden

Dabei deprimiert der Blick auf die jeweilige Statistik immer mehr. Hohe Passquote, hohe Laufleistung, Ballbesitz – alles Makulatur, wenn die Punkte der Gegner oft auf destruktive Art und Weise klaut.

Was also solle den intern hoch anerkannten Trainer Stefan Leitl dennoch positiv stimmen für das Spiel am Dienstag bei Schlusslicht Dynamo Dresden? Er sagt: "Mich stimmt vieles zuversichtlich. Es ist nicht so, dass wir aufhören zu spielen. Wir investieren schon in das Spiel, nur wir müssen mit dem Ziel in das Spiel gehen, es auch gewinnen zu wollen."

"Ein bisschen ekliger werden"

Also alles Einstellungssache? Oder ist es nicht auch eine Frage, wie der Trainer die Mannschaft einstellt? Vielleicht hat er sich in der Rückrunde einmal zu oft vor seine Spieler gestellt, ihnen Alibis verschafft, wo es Verantwortungszuweisung gebraucht hätte.

"Ich glaube, wir müssen ein bisschen ekliger werden, wie die anderen in der Liga", glaubt mit Branimir Hrgota einer derjenigen im Team, der momentan stark enttäuscht.

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