Laubenweg 60: Einsamer Rufer im Ronhof

3.11.2020, 12:33 Uhr
Klangraum: Im Ronhof kann man die meisten rufe gut hören, wenn keine Zuschauer erlaubt sind.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / DaMa Klangraum: Im Ronhof kann man die meisten rufe gut hören, wenn keine Zuschauer erlaubt sind.

Es gibt viele, die sie besungen haben. Depeche Mode zum Beispiel oder Tori Amos dürften eine breiteren Publikum zumindest namentlich bekannt sein. Doch es gibt auch andere prominentere oder weniger prominente Interpreten, die der Stille ein Lied gewidmet haben.

Mal Wohltat, mal kaum auszuhalten

Manche empfinden sie ab und an als Wohltat, andere können sie kaum aushalten, finden sie erdrückend und quälend. Etwas Stille, so scheint es, ist hin und wieder gar nicht ungesund. Ständige Stille ist dagegen für die meisten nicht als Dauerzustand erstrebenswert.

Bei einem Geisterspiel ist die Stille in jedem Fall Gewohnheitssache, auch wenn sie nie voll und ganz eintritt. Zu oft fliegen Worte über den Rasen.
Doch dem Lärm, der ein Fußballspiel ohne Pandemie begleitet, kommen diese gelegentlichen Stimmen nicht sonderlich nahe. Es ist trotzdem ruhig in einem Stadion. Da sind auch Einzelne zu hören.

Ein Appell als Antwort?

Am Sonntag war es ein Einzelner. Der nahm den jungen Kleeblatt-Stürmer Jamie Leweling verbal ins Visier, weil dieser gegen Ende die Chance zum 5:1 gegen Hannover vergab.
Im leeren Stadion hört man ziemlich gut, was so geschrien wird. Und so nutzte Kleeblatt-Coach Stefan Leitl wohl nicht zufällig die Pressekonferenz nach dem 4:1-Erfolg über 96 für einen Appell, dass solche Siege nicht Selbstverständlich seien, und man sich nicht an einer negativen Szenen festbeißen sollte. Der Appell könnte dem einsamen Rufer gegolten haben. Das aber ist eine Vermutung.

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