Zu viel Chaos

Ohnmächtig bei der Omikron-EM: Nicht schlimm, Deutschland!

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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26.1.2022, 15:49 Uhr
Machte bei einer relativ unlustigen EM eine Menge Spaß im DHB-Trikot: Gummersbachs Julian Köster.

© Marijan Murat/dpa Machte bei einer relativ unlustigen EM eine Menge Spaß im DHB-Trikot: Gummersbachs Julian Köster.

Dass Deutschlands Handballer das EM-Halbfinale nicht erreicht haben, ist nicht schlimm. Absehbar war das Turnier-Aus für die DHB-Auswahl nach der ersten Niederlage der Hauptrunde. Oder nach der zweiten. Nach der dritten war Realität, was Gralshüter einer rein sportlichen Wertung realitätsfern betonen, beim fragwürdigen Platzierungsstreit in der erneuten Pandemiehochphase hervorheben.

"Es macht mich traurig und wütend"

Das coronageprägte Großturnier in der Slowakei und Ungarn ist ein weiteres, bei dem Abgesandte des weltweit mitgliederstärksten Handballverbandes die Vorschlussrunde verpassen. Seit 2016 wartet man auf eine Medaille. Vielleicht wäre das eh im Umbruch befindliche Team von Krisenmanager Gislason, das mit neun EM-Debütanten und drei Siegen ins Omikron-Turnier startete, gegen Spanien, Norwegen und Schweden auch im Normalfall machtlos gewesen. Ohnmächtig macht es aber erst Corona. Trotz einer tadellosen Einstellung. Trotz toller Vorrundenauftritte von Christoph Steinert, Julian Köster und anderen. Mehr als die Hälfte des EM-Kaders infizierte sich in Bratislava.

"Es macht mich traurig und wütend", schrieb Steinert in den Nürnberger Nachrichten, "weil ich mir denke, mit voller Kapelle hätten wir echt eine gute Chance gehabt, weit zu kommen". Steinert notierte dies aus der erneuten Hotelzimmer-Isolation. Zum zweiten Mal positiv getestet. Und in einem Spezialfahrzeug bald darauf auf dem Weg nach Erlangen. Dass Deutschlands Handballer dieser Chance SO beraubt wurden? Ist wirklich schlimm.

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