Platzwart Beck ist die Säule des Tennis in Höhenberg

17.4.2021, 11:46 Uhr
Platzwart Beck ist die Säule des Tennis in Höhenberg

© Foto: Fritz Etzold

Wäre es nach seiner Frau gegangen, hätte der Einsatz von Michael Beck für die Tennisabteilung des SV Höhenberg ruhig eine einmalige Angelegenheit bleiben können. Als sich die Sparte 1982 gründete, half der gelernte Elektroniker beim Bau der Anlage, fühlte sich jedoch vor allem dem Fußball zugehörig.

Schon seit seiner Jugend kickte Beck für den Verein. "Tatsächlich war es die Frage, ob zwei Sportarten nicht zu zeitaufwendig sind. Unsere beiden Söhne waren noch ganz klein", erinnert sich der heute 69-Jährige an den berechtigten Einwand seiner Frau.


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1984 lief er dann vom Fußball zum Tennis über. Einerseits hatte ihn das unter Ü30-Herrschaften zunehmend beliebte, weil gelenkschonendere Schläger-Spiel ja ohnehin "auch gereizt". Andererseits fand Beck neben dem Platz eine gesellige Gemeinschaft vor, dessen Zusammenhalt ihm imponierte. Seinem sozialen Naturell entsprechend, übernahm der Neuling prompt als Sportwart Verantwortung und rückte drei Jahre später an die Spitze der Jugendleitung. In der Funktion des Trainers brachte Beck, den sie auf der Höhe 111 alle mit dem Spitznamen "Mike" rufen, seinen Sprösslingen Thorsten und Christian das Tennisspielen näher. Hatten sich die Kinder zunächst wie der Vater beim Fußball ausgetobt, fielen sie auf dem roten Sand sofort durch ihr Talent auf.

In der höherklassigen Ausbildungsschmiede des großen ASV Neumarkt sammelte das Duo in Begleitung ihres begeisterten Vaters Erfahrungen auf bundesweiter Turnierebene, ehe es später zurückkehrte und dem Heimatverein bis in die Gegenwart diverse Mannschaftserfolge beschert.

Derweil schlüpfte Beck Senior 1995 in die Rolle des Platzwarts, die er noch heute ausfüllt. Material besorgen, den alten Sand wegschaffen, den neuen auftragen, die Anlage pflegen. All das und noch viel mehr gehört zu seinen Aufgaben. Rund 15 Stunden im Monat sei er durchschnittlich mit seinem Ehrenamt beschäftigt, mehrmals pro Woche vor Ort anzutreffen. "Wo ich gebraucht werde, helfe ich eben gerne mit. Ich bin halt irgendwie ein Allrounder", sagt der mit diversen Auszeichnungen dekorierte Beck über sich selbst. Von 2013 bis 2018 sprang er als zweiter Abteilungsvorsitzender ein.

Familienbande packt an

In ein paar Tagen naht der runde Geburtstag. Daher habe er freilich darüber nachgedacht, kürzer zu treten. Die Einarbeitung des designierten Nachfolgers ist bereits in vollem Gange und läuft über den kurzen Dienstweg. Schließlich bleibt der Posten in Familienhand beim zehn Jahre jüngeren Bruder Georg Beck. Während beide Söhne ebenfalls zu Stützen der Organisation geworden sind, stellt sich Michael Beck auf der kommenden Hauptversammlung für den Übergang wohl noch einmal drei Jahre zur Verfügung.

Der Abschied auf Raten ist ein Bekenntnis. Eine Welt ohne Tennis sei für ihn inzwischen eigentlich unvorstellbar. "Da ginge mir schwer was ab, weil ich den Tennissport sehr liebe." Nachdem gerade die vergangenen Pandemie-Monate erheblich auf die Stimmung drückten, sprüht Michael Beck vor Tatendrang. Am vergangenen Wochenende haben er und einige andere helfende Hände die vier Spielfelder aus dem Winterschlaf geholt, die Abdeckungen entfernt, die Linien auf Vordermann gebracht, neuen Sand aufgetragen.

Ab 20. April könnte es losgehen, sofern die Infektionsschutzbestimmungen zum kontaktlosen Trainingsbetrieb unter freiem Himmel keine gravierenden Neuerungen erfahren. Auch wenn Kabinen geschlossen bleiben, Abstände einzuhalten sind und vorwiegend Einzel gespielt werden, kehrt doch ein bisschen Leben zurück. "Darauf freue ich mich schon", sagt Michael Beck und weiß dabei Ehefrau Marianne an seiner Seite. Die zählt längst selbst zum eingefleischten Zirkel.

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