Radsport: Die Cappucino-Radler aus Roth

14.6.2021, 05:55 Uhr
Radsport: Die Cappucino-Radler aus Roth

© Marco Frömter

Dennoch steht der sportliche Gedanke nicht außer Acht: Bis zu 100 Kilometer strampeln die Sportler in der Regel jeden Samstag auf den Straßen rund um die Kreisstadt ab.

Dort habe man sich bereits einen Namen gemacht. „Wir werden sogar auf der Straße erkannt und angesprochen“, beschreibt Wischer voller Begeisterung. Und: „In einem Café in Gunzenhausen haben wir mittlerweile unseren eigenen Stammtisch eingerichtet bekommen.“ Mit einem entsprechenden Stammtischwimpel auf den Tisch versteht sich.

Alles habe relativ einfach angefangen: „Zusammen mit einem Bekannten habe ich mich vor Jahren regelmäßig zum Rennradfahren verabredet.“ Zwanglos und „aus Spaß an der Freude“ radelten die beiden auf unterschiedlichen Strecken einfach darauf los: „Das hat vielen gefallen und wir wurden immer mehr.“ Heute zählt Wischer 25 „Mitglieder“. Davon würde gut die Hälfte zum „harten Kern“ zählen.


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„Wir schwingen uns bei Wind und Wetter aufs Rad, das ganze Jahr hindurch.“ Selbst Corona konnte die Radfahrer nicht aufhalten: „Ich habe Schnitzeljagten und Paarfahrten organisiert.“ Dabei mussten unterschiedliche Stationen abgefahren und lustige Aufgaben bewältigt werden: „Von Liegestützen bis hin zu Gedichten verfassen und vortragen war alles dabei.“

"Gemeinschaft leben"

Von einer sportlichen Leistungsgruppe nimmt Wischer jedoch abstand: „Klar sollte eine gewisse Grundfitness vorhanden sein.“ Teilnehmen könne dennoch jeder: „Wir orientieren uns an der Leistung der Fahrer und passen alles an.“ Wichtig sei Wischer dabei, dass Gemeinschaft gelebt werde. „Wir starten immer zusammen und kommen gemeinsam ins Ziel.“ Dieses Konzept habe einen großen Teil der „Cappuccinos“ ermutigt überhaupt mitzumachen.

Erfreut zeigt sich Wischer über Erfolge: „Wir entwickeln uns nach oben.“ Das Erfolgsrezept sei simpel: „Die Leute pushen sich gegenseitig.“ Noch nie habe Wischer in einer Sportgruppe solch einen Zusammenhalt erlebt. Für ihn ist klar: „Es haben sich die richtigen Leute gefunden.“ Nicht zuletzt werde sich auch zum Grillen mit den Partnern getroffen. Selbst „Gastfahrer“ aus Österreich und der Schweiz dürfe Wischer oftmals begrüßen. Für solche Sportfreunde lege sich die Gruppe dann ordentlich ins Zeug und organisiere besondere Touren – beispielsweise das Abfahren der Challenge-Strecke.


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Ins Schwitzen komme Wischer nicht nur auf dem Renn- oder Mountainbike. „Eine so große Gruppe auf der Straße zu koordinieren ist eine Herausforderung.“ Bei der Sommerabschlussfahrt im vergangenen Jahr führte er immerhin ein Feld von 20 Radsportlern an: „Das ist nicht einfach.“ Dennoch habe sich seine Begeisterung nicht gelegt. Im Gegenteil: „Wir freuen uns jederzeit über neue Teilnehmer.“

Ohne Druck

Druck gebe es in diesem Team zu keinem Zeitpunkt. Im Fokus stünde für alle das Miteinander und der Spaß: „Der Zusammenhalt ist unfassbar.“ Dennoch erinnert Wischer lachend an die Grundvoraussetzung ein „Cappuccino“ zu werden: „Keine Ausfahrt ohne Gedeck. Das Stückchen Kuchen gehört zu unserer Grundausstattung.“ Momentan arbeitet Wischer an einem „Special“ für seine Truppe: „Wir wollen eine 50 Kilometer lange Biergartentour mit dem Mountainbike unternehmen.“

Informationen zu den Cappuccinos gibt es direkt bei René Wischer unter info@wellcome-roth.de.

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