RB Leipzig mit weichen Knien ins Achtelfinale

9.12.2020, 09:17 Uhr
Das pure Glück: Justin Kluivert, am Hals von Kapitän Marcel Sabitzer, hat soeben das 3:0 erzielt. Beinahe hätten sich die Leipziger aber zu früh gefreut. 

© Jan Woitas, dpa Das pure Glück: Justin Kluivert, am Hals von Kapitän Marcel Sabitzer, hat soeben das 3:0 erzielt. Beinahe hätten sich die Leipziger aber zu früh gefreut. 

Mit 3:0 hatten die Leipziger bis zur 80. Minute geführt, konnten sich hinterher aber trotzdem bei ihrem famosen Torwart bedanken, dass es nicht noch schief ging. Vor allem Nordi Mukiele dürfte seiner Nummer eins hinterher einen ausgegeben haben - seinen Querschläger in der vierten Minute der Nachspielzeit klärte Peter Gulacsi in höchster Not mit den Füßen.

Es blieb beim 3:2, womit RB zum zweiten Mal in Folge in der K.o.-Runde der Champions League: Für Julian Nagelsmann ist der Einzug ins Achtelfinale bei der erst dritten Teilnahme an der Königsklasse keine Selbstverständlichkeit, aber Beleg für einen Entwicklungsprozess. „Es trifft ja auch den einen oder anderen großen Club, der nicht weiterkommt. Das sieht man ja auch bei uns in der Gruppe. Es sind außergewöhnliche Leistungen, die die Jungs da auf dem Platz bringen. Als Trainer bleibt dir nur, den Wunsch zu äußern, dass es auf diese Art und Weise weiter geht“, sagte Nagelsmann am Dienstagabend nach Gruppenendspiel. Ein Unentschieden wäre wahrscheinlich zu wenig gewesen.

Anti-Rassismus-Netzwerk: Spielabbruch in Paris "Zeichen in Europa"

„Ich finde schon, dass wir gereift sind gegenüber letztem Jahr", meine Nagelsmann auch mit Blick auf die nächste Bundesliga-Aufgabe am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Werder Bremen: "Das ist vielleicht der Vergleich, den man ziehen kann. Dass wir auch aktuell in der Liga gegen vermeintlich etwas schwächere Teams noch keine Federn gelassen haben, was letztes Jahr ein paar Mal passiert ist.“ Zwar könne das „auch mal passieren, aber da sind wir schon gereift. Die Jungs sind gierig, nach wie vor gierig. Die Jungs glauben an sich, haben eine Topmentalität, marschieren bis zum Ende“.

Der Blick geht heute nach Paris

Nach dem Sieg gegen die Red Devils, die RB im Hinspiel im Old Trafford noch mit 5:0 überrannt hatten, drückte Nagelsmann jeden einzelnen Spieler und brüllte seine Freude in den Abendhimmel. Mit Hochgeschwindigkeitsfußball spielten die Sachsen die Briten teilweise schwindlig und zogen in der zudem mit Paris Saint-Germain hochkarätig besetzten Gruppe H am 20-fachen englischen Meister vorbei. Nach Angeliños Blitztor nach 109 Sekunden trafen Amadou Haidara (13.) und Justin Kluivert (69.), Bruno Fernandes (80./Foulelfmeter) und Paul Pogba (82.) sorgten aber noch einmal für Spannung. Doch Keeper Peter Gulacsi hielt den Sieg mit starken Paraden den Sieg fest.

Ob Leipzig die Vorrunde als Gruppensieger abschließt, steht noch nicht fest. Das Parallelspiel zwischen Paris und Istanbul Basaksehir musste wegen eines Rassismusvorfalls abgebrochen werden – mit einem Sieg beim Nachholtermin am Mittwoch (18.55 Uhr) würde PSG die Leipziger noch überflügeln. Nagelsmann verurteilte die Vorfälle beim Parallelspiel. Er habe während des eigenen Spiels zunächst nur in der Halbzeit gehört, dass es um „Beleidigungen geht“, sagte Nagelsmann. „Das verurteile ich aufs Schärfste. Wir leben in einer bunten Gesellschaft, das ist auch gut so, so etwas sollte nicht passieren, nicht auf dem Fußballplatz und auch sonst nirgendwo.“

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