Reinfall am Rhein: Ice Tigers auch in Düsseldorf chancenlos

26.3.2021, 21:52 Uhr
Zu viel Zeit, zu viel Platz: Während Andrew Bodnarchuk auf dem Eis liegt, erzielt Charly Jahnke das 3:0 für Düsseldorf.

© BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl via www.imago-images.de Zu viel Zeit, zu viel Platz: Während Andrew Bodnarchuk auf dem Eis liegt, erzielt Charly Jahnke das 3:0 für Düsseldorf.

Der Kapitän reagierte emotionslos. 359 Mal hatte Patrick Reimer zuvor in der Deutschen Eishockey Liga getroffen. Kein Spieler hat in der Geschichte der DEL mehr Tore geschossen. Und trotzdem muss es für Reimer erlösend gewesen sein. Auch an diesem Abend hatte er direkt abgezogen, immer wieder, so wie er das seit 18 Jahren in der höchsten deutschen Spielklasse macht. Aber erst in dieser 39. Minute schlug der Puck wieder einmal im gegnerischen Tor ein. Reimer aber schien sich nicht über seinen dritten Saisontreffer freuen zu wollen. Wahrscheinlich war ihm das 1:4 in Düsseldorf nicht bedeutend genug.

21 Minuten später hatten die Nürnberg Ice Tigers 1:4 (0:2, 1:2, 0:0) verloren. Die neunte Niederlage in den jüngsten zehn Spielen war zu erwarten gewesen. In der Wiedervereinigungsphase der Süd- und der Nord-Klubs muss jedes Team zweimal an aufeinanderfolgenden Tagen Eishockey spielen, bislang ist es keiner Mannschaft gelungen, diese zweite Partie zu gewinnen. Und 25 Stunden nach dem klaren 3:6 in Köln hatte Nürnberg auch in Düsseldorf keine echte Chance auf einen Punktgewinn. Das lag aber nicht unbedingt an einsetzender Müdigkeit. Die Ice Tigers wiederholten einfach nur die immer gleichen Fehler.

Am Sonntag kommt Bremerhaven

Auch in Düsseldorf hatte das Team von Frank Fischöder große Probleme, den Puck kontrolliert auf die Reise ins gegnerische Drittel zu schicken. Jeder Angriff kostete die Ice Tigers viel Energie, dass sie trotzdem zu Abschlüssen kamen, zeigt, dass sie grundsätzlich mithalten können. Wenngleich die DEG weder personell noch mental in Bestform angetreten ist. Aber wenn zwei Nürnberger nach einer vergebenen Chance im Düsseldorfer Drittel über die Scheibe schlagen, nimmt man die Einladung gerne an. Für den Führungstreffers sorgte Charly Jahnke im Alleingang (10. Minute). Nachdem die Gäste mehrmals daran gescheitert waren, den Puck über die blaue Linie zu bugsieren, hatte der Ex-Nürnberger Daniel Fischbuch direkt vor Ilya Sharipov viel Zeit, um einen Abpraller zum 2:0 zu nutzen (12.).

Glückwunsch, Kapitän: Dane Fox gratuliert Patrick Reimer zum 1:4.

Glückwunsch, Kapitän: Dane Fox gratuliert Patrick Reimer zum 1:4. © BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl via www.imago-images.de

Am Abend zuvor hatte Sharipov seinen Kollegen Niklas Treutle nach 20 Minuten beim ernüchternden Zwischenstand von 0:4 erlöst. In Düsseldorf wurde er alleine gelassen, wieder war es Jahnke, den Andrew Bodnarchuk nicht unter Kontrolle hatte (24.). Alexander Karachun (35.) erhöhte auf 4:0, dann traf Reimer im Power-Play - endlich und doch zu spät. Die Ice Tigers kamen dabei durchaus selbst zu Chancen: Dane Fox traf früh die Latte (3.). Dass sie diese Möglichkeiten selten nutzen, wenn es wichtig wäre, ist auch eine Frage der Qualität.

Aber auch in Düsseldorf ließ sich die Mannschaft nicht gehen, verteidigte noch einmal verbissen in einer doppelten Unterzahl. Es sind sehr kleine Erfolge im letzten Drittel einer komplizierten Saison. Im Schlussdrittel kassierten die Ice Tigers keinen Gegentreffer mehr. Über 60 Minuten aber war der Nord-Sechste für den Süd-Siebten in dieser Verfassung zu stark. Am Sonntag (17 Uhr/MagenaSport) stellen sich die Fischtown Pinguins, Zweiter im Norden, in Nürnberg vor.

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