Premiere für 21-Jährigen

Ein Tor des Willens: Simon Asta rettet Fürth in Regensburg einen Punkt

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

E-Mail zur Autorenseite

9.10.2022, 19:00 Uhr
Die Freude nach dem ersten Profi-Tor: Simon Asta jubelt in Regensburg mit seinen Kollegen Michalski, Sieb und Abiama.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Die Freude nach dem ersten Profi-Tor: Simon Asta jubelt in Regensburg mit seinen Kollegen Michalski, Sieb und Abiama.

Die Unzufriedenheit war Simon Asta anzusehen und anzuhören. "Wir haben uns etwas anderes vorgestellt", sagte der Rechtsverteidiger des Kleeblatts ein paar Minuten nach dem Schlusspfiff über die vorangegangenen 90 Minuten - bemühte sich dann aber, das Positive zu sehen. "Wir haben trotzdem einen Punkt geholt und sind nicht mit null Punkten raus."

Das war Anfang August. Die Spielvereinigung Greuther Fürth hatte gerade nach der Derby-Niederlage in Nürnberg und dem blamablen Pokal-Aus bei den Stuttgarter Kickers 1:1 gegen den Karlsruher SC gespielt. Die Unzufriedenheit der Fans war aufgrund der spielerischen Darbietung und des vierten Pflichtspiels ohne Sieg schon damals greifbar, mancher auf den Rängen verlieh seinem Unmut sogar mit Pfiffen Ausdruck.

Zwei Monate später pfiff niemand mehr, stattdessen forderten die mitgereisten Fans nach dem 2:2 in Regensburg am Freitagabend lautstark den Rauswurf von Trainer Marc Schneider. Das blieb natürlich auch Asta und seinen Kollegen nicht verborgen, mancher Spieler wirkte laut Augenzeugenberichten im Gästeblock doch etwas erschrocken ob der so deutlichen und gemeinschaftlichen Kritik nach dem fünften Auswärtsspiel ohne Sieg. "Wir können verstehen, dass die Fans unzufrieden sind", sagte Asta. "Wir geben unser Bestes für den Trainer, für die Fans, für uns, die Mannschaft."


Wie gelähmt von der Angst: Das Kleeblatt gibt in Regensburg erneut Rätsel auf [NN+]


Dieses Beste brachte den Fürthern zwar immerhin den neunten Punkt dieser Saison ein - das sechste Unentschieden im elften Zweitligaspiel war allerdings kein wirklicher Schritt aus der Krise und aus dem Tabellenkeller. Simon Asta bemühte sich trotzdem, wie alle Fürther, erneut das Positive zu sehen. "Wir haben Willen gezeigt", lobte der 21-Jährige. Seine Mannschaft war ja durch Damian Michalski in Führung gegangen, sah nach dem 1:2 nach gut einer Stunde aber aus wie der Verlierer.

Dann aber lief Simon Asta bei einer Flanke von Julian Green ein - und drückte den Ball in Stürmer-Manier zum 2:2 über die Linie. Es war im 31. Pflichtspiel das erste Tor für den Verteidiger, der bereits in der Vorbereitung beim Testspiel gegen Ingolstadt mit zwei Toren gezeigt hat, dass er auch im Abschluss durchaus gewisse Qualitäten hat - und der in dieser Spielzeit bereits drei Treffer seiner Kollegen vorbereitet hatte.

"Es war ja kein unwichtiges Tor"

Sein erstes Profi-Tor war für Asta, der immer mit voller Leidenschaft spielt, ebenfalls ein Akt der Mentalität. "Dass ich den Willen gezeigt habe, das Tor zu machen, ist für mich natürlich toll", sagte er im Kabinengang der Regensburger Arena. "Es war ja kein unwichtiges Tor, sondern wir haben damit zumindest einen Punkt geholt."

In einer Partie, die für die Fürther im Allgemeinen und für Simon Asta im Speziellen keine einfache war. "Es war ein schwieriges Spiel für uns alle", betonte Asta. "Regensburg stand gut und hat es sehr kompakt gehalten. Es ging um viele lange Bälle, zweite Bälle, den Kampf. Sie haben viele große Spieler auf den Platz gestellt. Das war nicht so leicht zu verteidigen."

Keine Kommentare