Kolumne zum Kleeblatt

Laubenweg 60: Vorbei die Zeit der Teams-Calls!

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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19.7.2022, 14:00 Uhr
Auch Marc Schneider durfte bei seiner ersten Pressekonferenz in die Gesichter echter Menschen schauen. 

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Auch Marc Schneider durfte bei seiner ersten Pressekonferenz in die Gesichter echter Menschen schauen. 

Laptop an, Kopfhörer einstöpseln, einloggen – und warten. Mal zwei, mal fünf, mal zehn Minuten. So sah im vergangenen Jahr beinahe jeder Freitag aus. Nach dem Warten erschien irgendwann Stefan Leitl auf dem kleinen Bildschirm des Laptops, grüßte freundlich in die zugeschaltete "Medienrunde" und wartete bei der digitalen Pressekonferenz auf Fragen zum kommenden Spiel.

Also meldete man sich mit digitalem Handzeichen, mancher vergaß vor seiner Frage, die Stummschaltung des Mikros aufzuheben, andere waren kaum zu verstehen – kurzum: Es war jede Woche wieder ein kleines Pandemie-Schauspiel.

Seit dieser Saison ist alles anders. Vergangene Woche lud das Kleeblatt erstmals wieder zu einer Pressekonferenz in Präsenz. Es kamen drei Journalisten, zwei Fotografen sowie einige weiterhin zugeschaltete Kollegen aus der Ferne.

Und doch war irgendwie alles anders. Einem Menschen in die Augen blicken zu können, seine Mimik zu erleben, so richtig und nicht nur auf ein paar Zentimetern Bildschirm, das war nach mehr als zwei Jahren pandemiebedingter Pause mal wieder ein sehr schönes Gefühl – noch dazu, weil mit Marc Schneider ja ein neuer Trainer auf dem Podium saß.

Der Nachteil der sogenannten Präsenz-PK für alle Fans ist allerdings, dass die meisten Fragen nicht im offiziellen Teil vor laufender Kamera geklärt werden, sondern danach unter vier oder sechs Augen in kleinerer Runde – und damit "unter Ausschluss der Öffentlichkeit".

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