Starke Reaktion auf Bayern-Pleite: Bamberg dominiert in Ulm

27.9.2020, 12:20 Uhr
Tyler Larson (hier im Dress der EWE Baskets Oldenburg) bildet zusammen mit Chase Fieler die Kapitäns-Doppelspitze der Bamberger in der kommenden Saison.

© Carmen Jaspersen, dpa Tyler Larson (hier im Dress der EWE Baskets Oldenburg) bildet zusammen mit Chase Fieler die Kapitäns-Doppelspitze der Bamberger in der kommenden Saison.

In Ulm machten die Oberfranken vom Start weg klar, dass sie gewillt waren, eine Reaktion auf das München-Spiel zu zeigen. Allen voran Christian Sengfelder machte deutlich, dass mehr in ihm steckt, als man vor zwei Tagen gesehen hat. Der Nationalspieler sorgte – zusammen mit Michele Vitali – nicht nur für eine schnelle Acht-Punkte-Führung (10:2, 3. Min.) seiner Farben, sondern war mit insgesamt zwölf Punkten allein im ersten Viertel maßgeblich dafür verantwortlich, dass Brose mit 28:19 in die erste Viertelpause ging.


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Während im Angriff die Systeme gut liefen und dadurch immer wieder offene und hochprozentige Würfe herausgespielt werden konnten, war es aber auch ein höchstaggressives Defensivverhalten der Gäste, das die Ulmer Guards kaum zur Entfaltung kommen ließ. Nach gut 13 absolvierten Minuten sorgte Kenneth Ogbe mit einem "Spaziergang" durch die Ulmer Abwehr dafür, dass Bambergs Vorsprung erstmals zweistellig wurde (35:25). Mit einer stetig wachsenden Führung blieb Brose weiterhin der Dominator und konnte sich durch weitere Dreier (insgesamt fanden im ersten Durchgang acht Versuche den Weg in den Korb) von Vitali und Hundt bis auf 19 Zähler (45:26) absetzen, zur Pause waren beim 52:38 davon noch 14 übrig.

Bamberg baut Führung aus

Nach der Halbzeit zogen die Brose-Boys nochmals die defensiven Stellschrauben an und gestatteten ihrem Kontrahenten in den ersten sechs Minuten gerade einmal zwei Pünktchen. Der eigene Angriff lief weiter wie am Schnürchen, wodurch der Abstand zwischen beiden Teams stetig größer wurde (66:40, 26. Min.). Mit 76:53 ging es dann schließlich in den Schlussabschnitt, wo Coach Johan Roijakkers aufforderte, die Energie weiter hoch zu halten und auch dieses Viertel für sich zu entscheiden. Gesagt, getan! Die Oberfranken ließen zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise die Zügel schleifen und knackten zwei Minuten vor dem Ende nach zwei Freiwürfen von Bennet Hundt sogar noch die 30-Punkte-Marke (94:62). Final landete Brose Bamberg einen 97:70-Erfolg und kann für das nächste Vorbereitungsspiel am kommenden Samstag gegen Medi Bayreuth darauf aufbauen.


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Dementsprechend erfreut zeigte sich auch Coach Johan Roijakkers: "Ich bin heute sehr zufrieden. Wir haben mit großer Energie gespielt. Und das über die vollen 40 Minuten. Das spiegelt sich auch im Ergebnis wieder. Wenn man durchgängig das Energielevel hochhält, dann kommt man in einen guten Rhythmus, bekommt gute, offene Würfe. Das war heute der Schlüssel zum Sieg."

Fieler und Larson bilden Kapitäns-Duo

Vor dem Auftritt in Ulm hat Brose Bamberg-Cheftrainer Johan Roijakkers das Kapitänsamt für die Saison 2020/2021 vergeben. Dabei bilden Chase Fieler und Tyler Larson die Doppelspitze und treten die Nachfolge von Elias Harris an.


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"Der Kapitän hat eine wichtige Rolle. Er ist das Sprachrohr der Mannschaft und muss auf dem Platz voraus gehen. Dazu benötigt es gewisse Eigenschaften, die bei Chase und Tyler sehr ausgeprägt sind: Erfahrung, Führungsstärke, Wille, 100%iges Kommitment. Daher sind beide für mich die richtigen Personen für dieses besondere Amt", beschreibt der niederländische Headcoach sein Anforderungsprofil an seinen Kapitän bzw. seine Kapitäne.

Chase Fieler sieht seine Aufgabe in erster Linie darin, "zwischen Spielern und Trainern zu vermitteln, ihnen zu helfen, die andere Seite besser zu verstehen." Dabei baut der 28-Jährige auf seine Erfahrung in verschiedenen Ländern und Teams. "Ich will, dass die Jungs immer zu mir kommen können. Ich werde sie aufbauen, wenn sie Probleme haben, damit sie immer positiv sind und wir gemeinsam den besten Basketball spielen können", so Bambergs Neu-Kapitän.

Auch Fielers Kapitäns-Kollege Tyler Larson freut sich für seine neue Aufgabe innerhalb der Mannschaft. Von sich selbst sagt er, dass er ein Leader sein will. Auf dem Parkett sich sich der Guard als "Sprachrohr des Coaches. Und ich werde alles versuchen, damit ich die Jungs ermutigen kann, ihren besten Basketball zu spielen."

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