Timberwolves spielen Baseball bei den Fürth Pirates

24.9.2020, 14:42 Uhr
Timberwolves spielen Baseball bei den Fürth Pirates

© Foto: Andreas Goldmann

Ungewöhnlich und irgendwie speziell ist der letzte Spieltag der Baseball-Landesliga abgelaufen: Im heimischen Ballpark an der Würzburger Straße in Burgfarrnbach traf die zweite Mannschaft der Fürth Pirates auf die dritte Mannschaft des eigenen Vereins.

"Eigentlich geht es heute um nichts", sagt Pirates-Vorsitzender Georg Barth lachend am Spielfeldrand, "das ist rein zur Gaudi und um die Saison ausklingen zu lassen – auch wenn die Jungs das etwas anders sehen."

Natürlich sind die beiden Mannschaften motiviert, wenn es gegen die eigenen Vereinskameraden geht. "Die Dritte will es der Zweiten zeigen und die Zweite will beweisen, wie gut sie ist", erklärt Barth weiter.

Zweimal gewinnt die Zweite

Am Ende setzte sich in beiden Partien – je Spieltag wird zweimal gegeneinander gespielt – die zweite Mannschaft klar durch und unterstrich damit zum Abschluss der Spielzeit die Tatsache, dass sie auch im Saisonverlauf besser abgeschnitten hatte. Das Ergebnis der "Zweiten" stellt auch den Vereinsboss zufrieden: "Ursprünglich hatten wir gedacht, dass sie um den Aufstieg in die Bayernliga mitspielen können, aber es war ab und zu etwas Pech dabei."

Was den letzten Platz der dritten Mannschaft angeht, "hätte es etwas besser laufen können, die haben nicht ein Spiel gewonnen". Besonders tragisch sei das aber nicht, denn im Kader stehen viele Spieler, die ihre erste Saison überhaupt in dieser Sportart erleben: Nicht zuletzt haben dort auch einige ehemalige Football-Spieler der aufgelösten Mannschaft der Franken Timberwolves eine neue Heimat gefunden. Die bräuchten eben etwas Zeit, um das nötige Spielverständnis zu entwickeln und zu lernen, den Ball zu treffen, glaubt Barth.

Viele aus dem eigenen Nachwuchs

Viele Spieler der Pirates stammen aus der eigenen Nachwuchsabteilung – und die hat in diesem Jahr Probleme, Neulinge zu gewinnen. Die meisten Kinder und Jugendlichen stoßen in der Regel nach Werbeaktionen der Pirates an Schulen zu ihnen, doch diese mussten in diesem Jahr allesamt wegen Corona ausfallen.

Wie wichtig der Nachwuchs ist, betont Barth: "Auch wenn die Jungs von den Herrenmannschaften das nicht gerne hören, aber mir ist die Zweitligamannschaft nicht so wichtig wie die Jugendmannschaft." Denn ohne die traditionell erfolgreiche Jugendarbeit gäbe es wohl auch die anderen Teams nicht in dieser Form.

Sanchez als Vorbild

Auch Samuel Sanchez war als Kind zu den Pirates gestoßen und hat sich inzwischen bis in die erste Mannschaft hochgearbeitet: ein klassisches Eigengewächs. Mit Lukas Wirth und Josua Edel stehen zwei weitere große Talente vor ebendiesem Sprung.

"Wenn sie sich so weiterentwickeln, werden sie Stammspieler in der zweiten Bundesliga", ist sich Barth sicher. Stolz ist er auch auf Niklas Rimmel. Der gebürtige Berliner hatte seine Karriere bei den Pirates begonnen und verdient sein Geld inzwischen als Profi bei den Minnesota Twins in den USA. Wie groß die Spuren bei den Pirates sein werden, die die Pandemie hinterlässt, ist noch nicht abzusehen. Neben finanziellen Einbußen – die laut Barth zwar weh tun, aber nicht an die Substanz des Vereins gehen – ist es eben der fehlende Nachwuchs, der den Verein längerfristig treffen könnte.

Und auch die abgesagten Schiedsrichterlehrgänge sind ein Problem, denn um in die Bayernliga aufsteigen zu dürfen, müssen die Pirates noch weitere "Umpires" stellen und ausbilden. Daher lauten die bescheidenen Nahziele der Burgfarrnbacher erst einmal: "Konsolidierung und Grundlagen schaffen".

Fernziel: drei Teams für die Youngsters

Sollte es nach Plan laufen, so Barth, wären die Fürther Baseballer in zwei Jahren bereit für den Aufstieg. Das Fernziel lautet dann, drei Mannschaften von der Landes- bis zur 2. Bundesliga zu stellen, um den Nachwuchs optimal einzusetzen, zu fördern und vielleicht noch einmal ein Eigengewächs in die amerikanische Profiliga zu schicken.

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