Traumfinale perfekt! Bamberg folgt den Pokal-Bayern

18.2.2017, 22:22 Uhr
Mein Ball! Fabien Causeurs Bamberger nahmen die Pokal-Hürde Ludwigsburg.

© Sportfoto Zink / HMI Mein Ball! Fabien Causeurs Bamberger nahmen die Pokal-Hürde Ludwigsburg.

 

In der ersten Halbzeit erwischte Brose Bamberg, das erwartungsgemäß wieder mit Nicoló Melli und Leon Radosevic in der Startformation agierte, den besseren Start. Fünf schnelle Punkte des italienischen Power Forwards brachten den Meister in Schwung und bedeuteten bereits Mitte des ersten Viertel eine zweistellige Führung (13:3, 4. Min.).

Diese konnte der Meister bis in die Schlussminute verteidigen, ehe die Ludwigsburger durch Johannes Thiemann und einem NBA-verdächtigen Dreier von Chad Toppert (gut acht Meter Korbentfernung) allmählich ihren Offensivrhythmus fanden.

Ludwigsburg kämpft sich zurück

Stück für Stück steigerten sich die als Gastgeber geführten Schwaben an beiden Enden des Feldes und ließen Bambergs Vorsprung Punkt um Punkt zusammen schmelzen. Abgesehen von Fabien Causeur, der im zweiten Spielabschnitt acht Zähler markierte, tat sich der Meister nun deutlich schwerer, einen guten Wurf zu finden und verlor darüber hinaus noch neun Mal den Ball. Immerhin konnten die Oberfranken bis zur Halbzeitpause einen Führungswechsel verhindern, von einer zwischenzeitlichen Elf-Punkte-Führung war nach 20 Minuten jedoch nur noch ein mickriges Pünktchen (36:35) übrig.

Mit seiner druckvollen Verteidigung setzten die MHP Riesen den Trinchieri-Jungs auch nach dem Seitenwechsel weiter ordentlich zu und erzwangen so nicht nur den Ausgleich, sondern gingen ihrerseits nach dem 3:2 aus der Anfangsphase selbst wieder in Front (46:44, 25. Min.).

Angestachelt vom Rückstand seiner Mannschaft übernahm bei den Domstädtern Daniel Theis die Initiative. Binnen drei Minuten markierte der Nationalspieler elf Punkte - unterbrochen von einem Fastbreak-Layup von Maodo Lô - und brachte seine Farben wieder auf Kurs.

Theis übernimmt für Bamberg

Da Bamberg zeitgleich defensiv auch wieder zu gewohnter Stärke fand und die Barockstädter nicht mehr richtig zur Entfaltung kommen ließ, wuchs der Vorsprung bis auf vorentscheidende 17 Zähler (78:61) an - bei noch etwas mehr als vier Minuten Restspielzeit. Durch eigene Unkonzentriertheiten im Ballvortrag brachten die Brose-Boys zwar nochmals ihren Trainer auf die Palme und den Gegner wieder ins Spiel zurück (76:81, 1:14 Minuten vor dem Ende), schlussendlich setzte sich der Favorit jedoch mit 85:78 durch und feierte bei der zwölften Top-Four-Teilnahme den sechsten Finaleinzug.

Im Endspiel wartet am Sonntagnachmittag (15 Uhr) der bayerische Rivale aus München. Die Bayern-Basketballer hatten in ihrem Halbfinale zwar deutlich mehr Mühe, setzten sich am Ende dennoch 78:70 gegen Turniergastgeber Alba Berlin durch.

Die Turnover sind die Crux

Über weite Strecken zeigte Brose Bamberg in seinem Halbfinale eine souveräne Leistung und kann auch mit den meisten statistischen Werten zufrieden sein. Im von vielen Fans herbeigesehnten "bayerischen Traumfinale" gegen die FCB-Basketballer um die ehemaligen Bamberger Anton Gavel und Maik Zirbes müssen die Bamberger allerdings deutlich besser auf den Ball aufpassen - insgesamt produzierten Maodo Lô (vier Ballverluste) & Co. 15 Turnover und hielten die Finaltür für die Schwaben so selbst imer ein Stück auf. Im Angriff konnte sich Andrea Trinchieri erneut auf Fabien Causeur und Daniel Theis verlassen. Während der Franzose den ersten Durchgang offensiv bestimmte, übernahm Theis in den zweiten 20 Minuten das Hauptscoring und sammelte zudem noch neun Rebounds.

Kann der deutsche Meister in nur 17 Stunden eine ähnliche Leistung abrufen, darf sich Basketball-Deutschland auf ein intensives und spannendes Endspiel freuen. Dass der Titelverteidiger weiß, wie man den Erzrivalen aus der Landeshauptstadt in Schach halten kann, hat er Anfang November bereits unter Beweis gestellt. Im Bundesliga-Hinspiel deklassierten die Oberfranken die Oberbayern mit 90:59 - ein ähnlich klares Ergebnis dürfte es aber nicht geben, denn die Bayern präsentieren sich aktuell in extrem starker Verfassung.

MHP Riesen Ludwigsburg: Crawford (17 Punkte), Cotton (13), Toppert (11), Hammonds (10), Thiemann (7), Trice (7), Cooley (6), Loesing (4), McCray (3), Martin

Brose Bamberg: Causeur (19), Theis (19), Melli (10), Zisis (7), Lô (7), Miller (6), Strelnieks (6), Radosevic (6), Harris (5), Heckmann

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