Trübsal in Tel Aviv: Auch Hickman rettet Bamberg nicht

11.1.2018, 22:28 Uhr
Ricky Hickman - hier gegen Valencia zielsicher - hatte auch in Tel Aviv das Visier richtig eingestellt. Zum Sieg im Heiligen Land reichte das für Bamberg jedoch nicht.

© Sportfoto Zink / HMI Ricky Hickman - hier gegen Valencia zielsicher - hatte auch in Tel Aviv das Visier richtig eingestellt. Zum Sieg im Heiligen Land reichte das für Bamberg jedoch nicht.

Über ihre Center-Nachverpflichtung Dejan Musli kamen die Bamberger gut in die Partie hinein. Der Serbe markierte sechs der ersten acht Brose-Punkte, doch auch Maccabi fand in Person von Jonah Bolden schnell seinen Offensivrhythmus. Der Australier im Trikot der Israelis sammelte fünf Zähler, sodass der Gastgeber zunächst eine knappe Führung behaupten konnte.

Bei den Oberfranken fehlte in der Anfangsphase der Drei-Punkte-Wurf - dieser wollte erst mit den Einwechslungen von Daniel Hackett, Maodo Lô und Lucca Staiger gelingen. Als der Distanzwurf dann regelmäßig durch die israelische Reuse fiel, übernahm Bamberg die Spielkontrolle und spielte seine stärkste Phase, die Folge war eine Acht-Punkte-Führung (28:20) in der elften Spielminute.

Ups and Downs auf beiden Seiten

Anstatt konstant auf diesem Niveau weiter zu spielen, ließen sich die Brose-Boys - allen voran Dorell Wrigt, der im ersten Durchgang insgesamt dreimal geblockt wurde - von Tel Avivs Blockparade und der erhöhten Verteidigungsintensität beeindrucken.

Auf der Gegenseite schafften es die Hausherren, das Tempo im eigenen Angriff zu erhöhen und Fastbreaks zu laufen. Bamberg konnte sich oftmals nur mit Fouls behelfen, sodass die Israelis über Freiwürfe zurück ins Spiel kamen. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit besorgte Pierre Jackson den Führungswechsel zu Maccabis Gunsten. Die letzten Treffer dieser sehr ausgeglichenen ersten Hälfte setzten dann allerdings Leon Radosevic und Ricky Hickman, sodass Brose zur Pause knapp mit 41:39 in Führung lag.

Das Auf und Ab für beide Seiten setzte sich auch im zweiten Durchgang fort. Mit Wiederanpfiff wurde klar, dass die Maccabi-Korbjäger sichtlich bemüht waren, ihren Hochgeschwindigkeitbasketball durchzusetzen. Nach kurzen Schwierigkeiten kamen Zisis & Co. damit besser zurecht und die Begegnung blieb eine knappe Kiste. Kurz vor der letzten Viertelpause, als Tel Avivs Alleinunterhalter Michael Roll, von John Dibartolomeo dringend benötigte Unterstützung bekam, schien die Partie etwas in Richtung der Israelis zu kippen. Bamberg kämpfte sich über seinen Topwerfer Dejan Musli abermals zurück.

Am Sieg geschnuppert...

Neben dem serbischen Big Man taute dann plötzlich auch Ricky Hickman auf und netzte an seiner ehemaligen Wirkungsstätte einen Dreier nach dem anderen ein. Bambergs Guard-Center-Duo wurde in der Folge auch immer wieder gesucht und baute den Vorsprung bis auf acht Zähler aus.

Über ihren besten Spieler an diesem Abend, Michael Roll, der den früh hoch foulbelasteten Pierre Jackson gut als Punktesammler vertrat, blies Maccabi noch ein letztes Mal zur Aufholjagd. Während dieser meldete sich dann aber auch Tel Avivs eigentlicher Topscorer (Jackson) zurück. Der Guard kam nach langer Zeit auf der Bank zurück und konnte von Bambergs Hickman nicht gehalten werden. Mit seinen schnellen Dribblings kam er immer wieder in gute Wurfpositionen und führte sein Team zurück - 2:31 Minuten vor dem Ende traf er den Dreier zur 88:87-Führung.

... und trotzdem wieder verloren

Daniel Hackett konnte anschließend zwar noch einmal ausgleichen, doch es sollte abermals nicht zum Sieg reichen. DeShaun Thomas netzte aus der Mitteldistanz zum 90:88 ein. Brose hatte zwar noch seine Möglichkeiten, doch anstatt die stark spielenden Hickman oder Musli (nur auf der Bank) zu suchen, versuchten zunächst Rubit und danach Hackett ihr Glück - am Ende vergebens.

Mit der insgesamt fünften Pleite in Folge verliert Brose Bamberg die Playoff-Ränge zunehmend aus dem Blickfeld. Die Mannschaft um ihre Topscorer Ricky Hickman (23 Punkte) und Dejan Musli (20, 7 Rebounds) zeigte zwar eine starke Vorstellung und überzeugte mit einer starken Dreier- (50 Prozent) und Freiwurfquote (95 Prozent). Am Ende erlaubte man sich vor allem in der Schlussphase unnötige Fehler und traf falsche Entscheidungen, während auf der Gegenseite Jackson das Zepter für seine Farben in die Hand nahm.

Maccabi FOX Tel Aviv: Roll (23 Punkte), Dibartolomeo (14), Jackson (11), Bolden (10), Parakhouski (10), Tyaus (10), Thomas (7), Kane (3), Zoosman (2), Mashour

Brose Bamberg: Hickman (23), Musli (20), Hackett (12), Staiger (9), Zisis (5), Rubit (5), Lô (5), Radosevic (4), Wright (3), Nikolic (2)

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