Unbesiegbar: Bredlow ist Erras auf den Fersen

31.1.2018, 16:31 Uhr
Unbesiegbar: Bredlow ist Erras auf den Fersen

© Sportofoto Zink / DaMa

Völlig klar, dass der gebürtiger Berliner Fabian Bredlow den 1:0-Sieg beim 1. FC Union besonders intensiv genossen hat. Neunter Einsatz in der zweiten Liga. Zum neunten Mal ungeschlagen. Zum dritten Mal stand hinten die Null. Von den mitgereisten Fans frenetisch gefeiert, von rund 20 Freunden und Verwandten auf der Tribüne mit Sonderapplaus bedacht: "Mein schönstes Auswärtsspiel bisher - nach dem Derbysieg", konstatierte der Club-Keeper rückblickend auf das Erfolgserlebnis an der Alten Försterei, mit dem sich der 1. FC Nürnberg auf einen direkten Aufstiegsplatz verbessert hat.

Den will der fränkische Altmeister natürlich bis Saisonende verteidigen, so wie auch Bredlow seinen Platz zwischen den Pfosten langfristig behaupten will. Eigentlich hatte Trainer Michael Köllner immer wieder betont, dass es bei ihm keine Stammplätze gibt, doch der im Sommer vom Drittligisten Hallescher FC in die Noris gewechselte frühere U20-Nationalspieler darf sich mittlerweile als die Nummer eins fühlen.

"Die Saison ist bisher nicht schlecht gelaufen für mich"

Nach seinem Zweitliga-Debüt am siebten Spieltag gegen Bochum (3:1) - er war für den am Rücken lädierten Thorsten Kirschbaum kurzfristig ins Team gerückt - und dem anschließenden 3:1-Erfolg in Fürth, musste er zunächst seinem Kontrahenten wieder Platz machen, seit der Partie gegen Kiel (2:2) am 18. November ist der 22-Jährige aber gesetzt.

"So lange ich meine Leistung bringe und wir wie jetzt in Berlin auch noch zu Null spielen, muss ich wohl nicht befürchten, im nächsten Spiel nicht mehr im Tor zu stehen", ist Bredlow überzeugt: "Die Saison ist bisher nicht schlecht gelaufen für mich." Seine Stabilität und Präsenz verleiht den Mitspielern Sicherheit – ein Mosaikstein des bisherigen Erfolgs des Teams.

"Ich gebe jede Woche Vollgas" 

Dass es so schnell gehen würde mit dem Stammplatz, das hatte sich Bredlow schon erträumt, "aber man träumt ja immer von größeren Dingen, als man sie erwartet", sagt er. Der Start an neuer Wirkungsstätte verlief "etwas holprig", räumt der mit einem Vertrag bis Juni 2020 ausgestattete Torwart ein. "Es war schon eine große Umstellung von der dritten in die zweite Liga. Ohne meinen Ex-Kollegen zu nahe treten zu wollen: Das Niveau ist höher, auch im Training, die Schüsse sind schärfer und platzierter. Ich konnte mich im Training und auch in Testspielen weiterentwickeln", berichtet Bredlow. Klar, dass er sich weiter verbessern will: "So eine Entwicklung ist nie abgeschlossen. Ich gebe jede Woche Vollgas."

Bei aller Rivalität schätzt Bredlow seine Kontrahenten Kirschbaum, der nach einem groben Patzer beim 1:2 gegen Ingolstadt am 13. Spieltag seinen Stammplatz verloren hat. "Unser Verhältnis ist absolut kollegial. Kirsche hat mich immer unterstützt, mir geholten und Tipps gegeben. Das ist nicht selbstverständlich", weiß Bredlow, der nun gegen Erzgebirge Aue seine persönliche Serie ausbauen will. Verliert der Club am Freitag nicht, dann bliebe Bredlow auch in seinem zehnten Zweitligaspiel ungeschlagen. Das schaffte sein Mitspieler Patrick Erras vor knapp zwei Jahren gleich 16 Mal hintereinander. Erras hätte sicher nichts dagegen, wenn Bredlow diesen Rekord bricht. 

 

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