Verstärkung aus der Premier League? Club hat Heise an der Angel

3.1.2020, 15:01 Uhr

Während die Profis des 1. FC Nürnberg erst am Samstag um 14 Uhr wieder ihre Arbeit aufnehmen, blieb Robert Palikuca zwischen Weihnachten und Neujahr kaum einmal Zeit zum Innehalten. Es gibt ja auch eine Menge zu tun für einen Sportvorstand, dessen Verein seine sportliche Talfahrt nach dem Bundesliga-Abstieg nahtlos fortgesetzt hat und folglich sogar eine Etage tiefer im Tabellenkeller überwintern muss.

Dass angesichts dieser fast desaströsen Zwischenbilanz, die auch ein Trainerwechsel kaum aufhübschen konnte, Palikuca selbst mehr und mehr in den Fokus der Kritiker rückt, scheint den Kroaten kaum zu tangieren. "Ich bin jeden Tag aufs Neue motiviert. Fußball ist immer spannend, nicht vorhersehbar, nicht programmierbar – aber ich liebe ihn wie er ist", betont der frühere Abwehrrecke fast trotzig. Außerdem biete die zweite Saisonhälfte die Chance, "noch vieles geradezurücken".

Dafür bedarf es allerdings cleverer Kaderkorrekturen. Als größte Baustelle ausgemacht hat Palikuca die Defensive, wo man "einen gewissen Handlungsbedarf sieht" und "den Konkurrenzkampf erhöhen" möchte. Der 41-Jährige will aber "keine Experimente" wagen, auch gehe es in der aktuellen Situation nicht darum, Talente zu entwickeln. Gesucht werden vielmehr gestandene Profis, "die Druck machen und sich für die erste Elf aufdrängen. Ob es dafür dann reicht, entscheidet letztlich der Trainer."

Heise & wer noch?

Palikuca ist optimistisch, den ersten Neuen nächste Woche präsentieren zu können, ein weiterer Transfer sei "in Arbeit". Als potenzieller Kandidat gilt etwa der aus Düsseldorf stammende Linksverteidiger Philipp Heise, der bei Premier-League-Schlusslicht Norwich City keine Rolle spielt.

Weitere Transferaktivitäten dürften auch davon abhängen, ob es gelingt, den Kader zu verschlanken und Reservisten von der Gehaltsliste zu streichen. "Verträge werden respektiert. Man muss aber so ehrlich sein und einigen Spielern auch sagen, dass ihre Einsatzwahrscheinlichkeit doch sehr gering ist", sagt Palikuca. Konkrete Wechselwünsche geäußert hatte bislang nur Mikael Ishak, eine Offerte des SC Paderborn dann aber abgelehnt. Dass Alexander Fuchs bei 1860 München (und Ex-Coach Michael Köllner) auf der Liste stehen soll, hat Palikuca "auch nur gelesen".

Bei allem Optimierungsbedarf mag Palikuca nicht den Glauben an das aktuelle Personal verlieren: "Ich bin überzeugt davon, dass diese Mannschaft sehr viel kann, aber das eben nicht immer über die komplette Spielzeit auf den Platz gebracht hat." Sie besitze aber definitiv "die Qualität, um einen ruhigen Mittelfeldplatz zu belegen". Ab 30. Januar steht diese Prognose auf dem Prüfstand.

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