Star sitzt am Flughafen fest

Visum ungültig: Australien verweigert Tennisprofi Djokovic die Einreise

5.1.2022, 17:16 Uhr
Die australischen Medien finden klare Worte zur Ausnahmegenehmigung des vermutlich ungeimpften "Djokers". 

© Manu Fernandez/AP/dpa Die australischen Medien finden klare Worte zur Ausnahmegenehmigung des vermutlich ungeimpften "Djokers". 

Nach dem Wirbel um seine Ausnahmegenehmigung für die Australian Open hat der wohl ungeimpfte Tennis-Topstar Novak Djokovic nun Probleme bei der Einreise in Melbourne.

Bei der Ankunft auf dem Flughafen der Metropole sei festgestellt worden, dass das Visum des Serben nicht gültig ist, berichteten australische Medien am Mittwoch. Demnach sei mit den von Djokovic vorlegten Dokumenten die Einreise für Ungeimpfte nicht möglich. Die Dokumente, die Djokovic vorlegte, sahen Medien zufolge medizinische Ausnahmen für Ungeimpfte gar nicht vor. Die daher kontaktierten Behörden des australischen Bundestaats Victoria verweigerten eine Unterstützung für den Weltranglisten-Ersten.

Sportministerin spricht Klartext

Man werde Djokovic keine Hilfe dabei gewähren, ein Visum für die Teilnahme an den Australian Open zu erhalten, twitterte die Sportministerin von Victoria, Jaala Pulford. "Wir waren in zwei Punkten immer klar: Visa-Genehmigungen sind eine Sache der Nationalregierung, medizinische Ausnahmen sind ein Fall für Ärzte", schrieb die Politikerin.

Zuvor sorgte die Ankündigung des "Djokers", dank einer Ausnahmegenehmigung bei den Australian Open anzutreten, für hitzige Debatten. Während sich prominente Tenniskollegen zunächst zurückhielten, sorgte die erwartete Einreise des offenbar ungeimpften Branchenprimus vor allem in Australien für "Zorn und Konfusion", wie es der Sender ABC nannte. Andere Äußerungen reichten von "Ohrfeige für alle Australier" bis "Schlag ins Gesicht für Millionen von Australiern".

Auch die höchste Ebene der australischen Politik hatte sich zu der Causa bereits eingeschaltet. Premierminister Scott Morrison forderte ausreichende Belege. "Er muss das tun, denn wenn er nicht geimpft ist, muss er einen akzeptablen Nachweis erbringen, dass er aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden kann, um Zugang zu den gleichen Reiseregeln wie vollständig geimpfte Reisende zu erhalten", sagte Morrison. Sonst werde Djokovic "im ersten Flieger nach Hause" sitzen.

Das erste Grand-Slam-Turnier der neuen Saison startet am 17. Januar in Melbourne. Nur Spieler und Spielerinnen, die gegen das Coronavirus geimpft sind oder eine medizinische Ausnahmegenehmigung erhalten haben, dürfen daran teilnehmen.

Herber Rückschlag für Djokovic

Am Dienstag hatte Djokovic nach wochenlangem Schweigen und Zaudern mitgeteilt, dass er nun dank genau einer solchen Ausnahmegenehmigung nach Australien fliegen werde. Nun machen ihm die australischen Behörden wohl einen Strich durch die Rechnung.

Für den 34-Jährigen, der das Turnier schon neunmal gewonnen hat, wäre eine Nichtteilnahme bei den Australian Open ein herber Rückschlag. Mit einem Sieg könnte der Serbe seine Konkurrenten Roger Federer und Rafael Nadal mit Grand-Slam-Triumph Nummer 21 hinter sich lassen und damit die Debatte über "den besten Tennisspieler aller Zeiten" weiter in seine Richtung ziehen.

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