Fanclub-Rüffel für FCN: "Vom bezahlten Fußball abmelden

4.2.2021, 12:27 Uhr
Der Fanclub Max Morlock beim Auswärtsspiel gegen den VfB Stuttgart 2019.

© privat Der Fanclub Max Morlock beim Auswärtsspiel gegen den VfB Stuttgart 2019.

Beim 1. FC Nürnberg läuft es derzeit nicht rund. Kein Sieg aus den letzten sechs Partien und Tabellenplatz 14 stehen zu Buche. Auf die Unterstützung der Zuschauer im Stadion kann die Mannschaft nicht bauen, denn sie muss durch das Coronavirus weiterhin vor leeren Rängen spielen. Trotzdem fiebern die Fans von zu Hause aus mit. So auch die Fanclubs des FCN: Sie halten den Kontakt über Videokonferenzen, WhatsApp oder Facebook aufrecht. Und lassen dabei kein gutes Haar an der aktuellen Situation des Zweitligisten.

Es müssen positive Ergebnisse her

Anja Büttner, erster Vorstand vom Fanclub "Club-Lounge", sieht die größten Probleme in der Kaderbreite und der Kreativität auf dem Platz. Es gäbe zu wenig Alternativen zur Startelf. "Ich bin kein Freund davon, gleich den Trainer auszuwechseln, andererseits würde ein neuer Impuls den Jungs sicherlich gut tun", erklärt sie. Büttner hofft auf baldige Erfolgserlebnisse, um die Saison ohne große Abstiegsängste über die Bühne zu bringen.

Ein Mitglied von "Rot-Schwarz-Aunggrebbs", das seinen Namen nicht online lesen möchte, ist ähnlicher Meinung. Durch die Sieglosserie spüre man förmlich die Verunsicherung. Es befürchtet, "dass man in die dritte Liga durchgereicht wird." Der FCN solle mehr agieren statt reagieren. Das Ziel für die verbleibende Spielzeit sei ganz klar: der Nichtabstieg.

Mannschaft und Trainer ohne den nötigen Biss

Für Frank Renner vom Fanclub "1. FCN Stammtisch Neumarkt" hapert es an der Auf- sowie an der Einstellung. Er führt aus: "Wenn das wirklich unsere besten Leute sind, die wir haben, dann können wir uns vom bezahlten Fußball abmelden und eine Jugendmannschaft schicken." Der Trainer sei zwar innovativ, allerdings könne die Mannschaft seinen Plan nicht umsetzen. Renners Ansätze liegen auf der Hand: "Zusammenreißen, Sieg einfahren, stabilisieren!"

Der 1.FCN Stammtisch Neumarkt beim Auswärtsspiel gegen Hertha BSC aus der letzten Erstligasaison

Der 1.FCN Stammtisch Neumarkt beim Auswärtsspiel gegen Hertha BSC aus der letzten Erstligasaison © privat

Matthias Zdzieblo von den "Clubfreunden Knetzgau" schlägt in die gleiche Kerbe. Er wird das Gefühl nicht los, dass das Team nicht kämpft, "keinen Arsch in der Hose hat" und nur über taktische Mittel Spiele zu gewinnen versucht. Der Trainer müsse endlich aus seinen Kinderschuhen heraus, so der erste Vorsitzende des Fanclubs. Er fügt hinzu: "Ich habe noch Hans Meyer im Kopf. Da gibt es Szenen vom Trainingsbetrieb, da würden die Männer heute wahrscheinlich weinend zusammenbrechen." Er sieht auch Sportvorstand Dieter Hecking in der Pflicht, der Trainer Klauß wachrütteln müsse.

Die Clubfreunde Knetzgau.

Die Clubfreunde Knetzgau. © privat

Andreas Schubert vom "Fanclub Max Morlock" bemängelt vor allem den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft des FCN. "Das war mal eine Freundschaft unter allen 20 Fußballern und jetzt will jeder sein Ding da auf dem Platz selber machen", erläutert der Mann. Angesichts der momentanen Lage habe er "Pipi im Auge". Trotzdem gibt sich Schubert optimistisch, denn er gehe davon aus, dass der Club die Kurve noch kratzen würde.

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