Willi Entenmann führte die Club-Elf durch wilde Zeiten

3.1.2012, 18:19 Uhr
Für viele Fans war er neben Hans Meyer und Max Merkel der wichtigste Trainer, den der Club je hatte. Gleich zweimal war Willi Entenmann sportlicher Leiter des 1. FC Nürnberg und führte die Elf durch turbulente Zeiten. Im Alter von 68 Jahren starb der Schwabe am Dienstag (3. Januar 2012) unerwartet in einem Krankenhaus in Garmisch.
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Willi Entenmann führte die Club-Elf durch stürmische Zeiten

Für viele Fans war er neben Hans Meyer und Max Merkel der wichtigste Trainer, den der Club je hatte. Gleich zweimal war Willi Entenmann sportlicher Leiter des 1. FC Nürnberg und führte die Elf durch turbulente Zeiten. Im Alter von 68 Jahren starb der Schwabe am Dienstag (3. Januar 2012) unerwartet in einem Krankenhaus in Garmisch. © Hippel

Er war der Mann, der den Club sportlich durch das Chaos lenkte: Im Jahr der "Revolte" des Finanzvorstands gegen Präsident Gerd Schmelzer hielt Co-Trainer Willi Entenmann zu seinem Chefcoach Arie Haan, tauschte mit ihm kurz darauf die Rollen und rettete den 1. FC Nürnberg vor dem Abstieg...
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Entenmann, der Retter

Er war der Mann, der den Club sportlich durch das Chaos lenkte: Im Jahr der "Revolte" des Finanzvorstands gegen Präsident Gerd Schmelzer hielt Co-Trainer Willi Entenmann zu seinem Chefcoach Arie Haan, tauschte mit ihm kurz darauf die Rollen und rettete den 1. FC Nürnberg vor dem Abstieg... © dapd

... aber das Präsidenten-Chaos beim FCN war mit Schmelzer noch nicht überstanden. Der CSU-Kommunalpolitiker und Club-Präsident Gerhard Voack (rechts im Bild) - auch bekannt als  der "J.R. von Lauf" - mischte sich immer wieder in Entenmanns Arbeit ein, verkaufte seine besten Spieler (u.a. Dieter Eckstein) und setzte den Trainer im Herbst 1993 in Gutsherren-Manier vor die Tür. Ausgerechnet nach einem 2:0-Sieg des 1. FCN gegen die Bayern.
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Entenmann & Voack

... aber das Präsidenten-Chaos beim FCN war mit Schmelzer noch nicht überstanden. Der CSU-Kommunalpolitiker und Club-Präsident Gerhard Voack (rechts im Bild) - auch bekannt als der "J.R. von Lauf" - mischte sich immer wieder in Entenmanns Arbeit ein, verkaufte seine besten Spieler (u.a. Dieter Eckstein) und setzte den Trainer im Herbst 1993 in Gutsherren-Manier vor die Tür. Ausgerechnet nach einem 2:0-Sieg des 1. FCN gegen die Bayern. © Werel

Die Fans waren außer sich. Die Wut mündete sogar in Morddrohungen gegen den Präsidenten, der 1994 das Handtuch warf und damit den Weg frei machte für die Rückkehr Entenmanns...
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Fans für Entenmann

Die Fans waren außer sich. Die Wut mündete sogar in Morddrohungen gegen den Präsidenten, der 1994 das Handtuch warf und damit den Weg frei machte für die Rückkehr Entenmanns... © Michael Matejka

Entenmann durchlebte dann mit dem FCN den Tiefpunkt in der jüngeren Vereinsgeschichte. Von Skandalen gebeutelt und vom Lizenzentzug bedroht, war der Club 1996 in die Regionalliga abgestürzt, wo es nach langer Pause mal wieder Pflichtspielderbys mit den Nachbarn aus Fürth gab. Doch der akribische Fußball-Lehrer führte den FCN zurück in die 2. Bundesliga (im Bild: Christian Möckel beim 1:0-Blitztor gegen die SG Egelsbach. Das Spiel endete 4:0 für den Club). In späteren Interviews sollte er diese Phase die schönste Zeit seiner Trainerkarriere nennen. Auch dank der Club-Fans. Fast 20.000 kamen damals, um ein Drittligaspiel zu sehen.
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Entenmann führt den FCN aus der Regionalliga

Entenmann durchlebte dann mit dem FCN den Tiefpunkt in der jüngeren Vereinsgeschichte. Von Skandalen gebeutelt und vom Lizenzentzug bedroht, war der Club 1996 in die Regionalliga abgestürzt, wo es nach langer Pause mal wieder Pflichtspielderbys mit den Nachbarn aus Fürth gab. Doch der akribische Fußball-Lehrer führte den FCN zurück in die 2. Bundesliga (im Bild: Christian Möckel beim 1:0-Blitztor gegen die SG Egelsbach. Das Spiel endete 4:0 für den Club). In späteren Interviews sollte er diese Phase die schönste Zeit seiner Trainerkarriere nennen. Auch dank der Club-Fans. Fast 20.000 kamen damals, um ein Drittligaspiel zu sehen. © Willi Bauer

Aber auch diesesmal hielt sich die Dankbarkeit des Präsidenten in Grenzen. Michael A. Roth hatte Größeres vor mit dem FCN und tauschte Entenmann im Sommer 1997 gegen Felix Magath aus, der den Club auf direktem Weg in die 1. Bundesliga führte.
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Entenmann & Roth

Aber auch diesesmal hielt sich die Dankbarkeit des Präsidenten in Grenzen. Michael A. Roth hatte Größeres vor mit dem FCN und tauschte Entenmann im Sommer 1997 gegen Felix Magath aus, der den Club auf direktem Weg in die 1. Bundesliga führte. © Hippel

Nach weiteren Trainerstationen in Unterhaching, Sandhausen und beim VfR Aalen beendete Entenmann 2004 seine Laufbahn beim SGV Freiberg.
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Entenmann in Haching

Nach weiteren Trainerstationen in Unterhaching, Sandhausen und beim VfR Aalen beendete Entenmann 2004 seine Laufbahn beim SGV Freiberg. © dpa

Trotz seiner Erfolge beim VfB Stuttgart als Spieler und Co-Trainer (hier mit seinem Chefcoach Helmut Benthaus, l., beim Empfang der Meisterschale 1984)  war für Entenmann der Club immer der Verein seiner schlaflosen Nächte. Der Aufstieg in die 2. Liga in seiner zweiten Amtszeit, sei "durch nichts zu toppen" gewesen, "Der VfB war mein Leben, der Club bedeutete meine größten Emotionen", sagte Entenmann nur zwei Wochen vor seinem Tod in einem Interview mit nordbayern.de.
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Entenmann beim VfB

Trotz seiner Erfolge beim VfB Stuttgart als Spieler und Co-Trainer (hier mit seinem Chefcoach Helmut Benthaus, l., beim Empfang der Meisterschale 1984) war für Entenmann der Club immer der Verein seiner schlaflosen Nächte. Der Aufstieg in die 2. Liga in seiner zweiten Amtszeit, sei "durch nichts zu toppen" gewesen, "Der VfB war mein Leben, der Club bedeutete meine größten Emotionen", sagte Entenmann nur zwei Wochen vor seinem Tod in einem Interview mit nordbayern.de. © dpa

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