Prestigeträchtiges Tennis-Turnier
Wimbledon schließt Profis aus Russland und Belarus aus - und erntet Kritik
21.4.2022, 07:21 UhrDer Ausschluss trifft zum Beispiel den Weltranglisten-Zweiten Daniil Medwedew aus Russland und die zweimalige Grand-Slam-Turnier-Siegerin Victoria Asarenka aus Belarus. Das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres findet vom 27. Juni bis zum 10. Juli statt. Wimbledon ist das erste Event, das Tennisprofis wegen der russischen Invasion in die Ukraine ausschließt.
Die beiden Profi-Organisationen ATP und WTA kritisierten die Entscheidung. "Die WTA hat immer wieder betont, dass einzelne Sportlerinnen und Sportler nicht aufgrund ihrer Herkunft oder aufgrund von Entscheidungen der Regierungen ihrer Länder bestraft oder an der Teilnahme gehindert werden dürfen", hieß es in einer Stellungnahme der Damen-Organisation. Die WTA werde Schritte und mögliche Maßnahmen gegen diese Entscheidung prüfen. Die ATP teilte mit, es sei unfair, Spieler wegen ihrer Nationalität zu diskriminieren und stelle einen Bruch dar der Regel, dass die Teilnahme an dem Grand-Slam-Turnier alleine vom ATP-Ranking abhängig sei.
"Das ist nicht hinnehmbar"
Es stünde mit in der Verantwortung des Turniers den weltweiten Einfluss Russlands mit den möglichen Mitteln zu beschränken, hatten die Organisatoren in Wimbledon ihren Beschluss begründet. Angesichts des Angriffskriegs wäre es nicht zu akzeptieren, dass das russische Regime Nutzen aus den Auftritten von Tennisprofis aus Russland oder Belarus in Wimbledon ziehen könne. Falls sich die Bedingungen bis Juni grundlegend verändern, werde dies bedacht.
Vor der offiziellen Stellungnahme der Organisatoren hatten bereits verschiedene Medien, darunter die New York Times und die Times, am Mittwoch über den Ausschluss der russischen und belarussischen Profis berichtet.
Russland kritisierte die Entscheidung scharf. "Ein weiteres Mal werden Sportler zu Geiseln irgendwelcher politischer Befangenheiten, politischer Intrigen, feindlicher Handlungen gegen unser Land gemacht. Das ist nicht hinnehmbar", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge.
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