Wutausbruch nach der Club-Pleite: Das sind die Netzreaktionen

9.2.2019, 20:34 Uhr
Bornemann steht weiterhin vor Köllner und redet sich im Sky-Interview um Kopf und Kragen.

© Sportfoto Zink / DaMa Bornemann steht weiterhin vor Köllner und redet sich im Sky-Interview um Kopf und Kragen.

Andreas Bornemann ist ein impulsiver Mensch. Das merkt man nicht immer. Aber immer umso deutlicher, wenn Nürnbergs Vorstand wütend wird, sich die Enge gedrängt fühlt. Oder glaubt, dass er und sein Club - vor allem von den Unparteiischen - ungerecht behandelt wird. Und so schimpfte der Südbadener, der seit September 2015 den sportlichen Bereich des FCN auf Führungsebene verantwortet - einmal "angestochen" - nach Nürnbergs 0:2-Niederlage im Abstiegsendspiel in Hannover herzhaft drauf los.

Vor allem über die Rote Karte für Simon Rhein echauffiert Bornemann sich gewaltig: "Das ärgert mich am meisten. Mit Elf-gegen-Elf hätten wir mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht verloren. (...) ich finde, dass es eine überharte Entscheidung ist, man muss auch den Verlauf sehen." Auch über die fünf Minuten Nachspielzeit der ersten Hälfte, in denen das 0:1 für Hannover gefallen ist, beschwert er sich und meint sarkastisch: "Man sollte einen großen Stoffwürfel nehmen, da kann jeder nachvollziehen, wie Nachspielzeiten zustande kommen."

"Vollkommener Realitätsverlust!! Wahrscheinlich glaubt Bornemann, dass der Club die letzten 15 Spiele mit anderen Schiedsrichtern gewonnen hätte. Die rote Karte war absolut korrekt Den Spielern kann man keinen Vorwurf machen, sie können es schlichtweg nicht besser!!"  - Werner Macher auf Facebook

Mit dem, was die Spieler gezeigt haben, ist Nürnbergs Sportvorstand aber trotzdem zufrieden: "Die Mannschaft ist intakt." Zwar hat die Club-Elf sich in Leistung und Einstellung im Gegensatz zur Pokal-Pleite beim HSV um einiges verbessert, als "Bomben-Mannschaft auf dem Platz", wie Bornemann es ausdrückt, lässt sich das Team, das gerade gegen den Tabellenletzten mit 0:2 verloren hat und nun selbst wieder die Rote Laterne trägt, aber wohl doch schwer bezeichnen. Das finden zumindest die Fans im Netz:

"Diese Aussage ist auf der einen Seite eine Frechheit gegenüber den diesen Verein Liebenden und für ihn leidenden Fans. Auf der anderen Seite bin ich fest davon überzeugt, dass die Jungs mehr drauf hätten, wenn eine fähige Führung da wäre. Aber weder MK noch AB handeln mit ihrer Sturheit im Sinne des Vereins bzw. Der Mannschaft. Sie leben persönliche Eitelkeiten aus , haben null Selbstkritik und geben den anderen die Schuld, obwohl für diese prekäre Situation genau die beiden hauptverantwortlich sind."  - Christian Klossek auf Facebook

"Wenn man deutlich verliert dann kann man keine gute Mannschaft auf dem Platz gehabt haben. Höchstens die besten Spieler die man hat. Das langt aber nicht mal für Liga 2!" - Jochen Zimmermann auf Facebook

Die klare Jobgarantie, die Bornemann Köllner schon mehrfach zugesichert hatte, scheint inzwischen ins Wanken geraten zu sein. Obwohl der Sportvorstand noch immer vor dem Trainer steht und "keine Ansatzpunkte" für eine Infragestellung Köllners sieht, ist es wohl nicht mehr so sicher, dass der Verein wirklich mit ihm in die 2. Liga gehen würde. Einige Fans sind dabei schon eine Weile der Meinung, dass es Zeit ist für einen Trainerwechsel. Auch Bornemann steht nach seinem Sky-Interview in der Kritik.

"Sorry, aber spätestens nach solchen Aussagen (leider nicht zum ersten Mal) kann und muss man inzwischen seine Kompetenz als Sportvorstand infrage stellen." - Heiko Gerneth auf Facebook

Die Leser von nordbayern.de sehen den Abstieg schon vor sich. Stand 18.50 Uhr sind 86 Prozent der User, die auf nordbayern.de abgestimmt haben, der Meinung, dass Zug Klassenerhalt abgefahren ist, nur sieben Prozent sind noch optimistisch. Wie die Führungsriege mit der Situation umgeht und welchen Anspruch sie überhaupt an die Mannschaft und den Verein hat, sollte sich in den nächsten Tagen zeigen. Sportvorstand Bornemann scheint aber weiterhin an Köllner festzuhalten. Vielleicht heißt es für den Aufsichtsrat dann bald: Entweder beide oder keiner.

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